Florian Schieder bei der Flower Ceremony nach dem Rennende. © ANSA / CHRISTIAN BRUNA
Die Kampfansage von Streif-Spezialist Schieder
Das Hahnenkamm-Wochenende hat aus Südtiroler Sicht mit einem großen Knall begonnen. Florian Schieder hat in der Abfahrt am Freitag den 2. Platz belegt. Dasselbe Kunststück war dem Kastelruther schon im Vorjahr gelungen.
19. Januar 2024
Von: cst
2 Weltcup-Podestplätze, jeweils an einem Freitag in Kitzbühel. Florian Schieder scheint der Spezialist für die erste von zwei Hahnenkamm-Abfahrten zu sein, die offiziell als „Abfahrt Kitzbühel“ ausgeschrieben ist (die „Abfahrt Hahnenkamm“ ist das Originalrennen am Samstag). Dafür gibt es eine silberne Gams und 50.000 Euro Preisgeld. Sieger Cyprien Sarrazin bekommt übrigens doppelt so viel. Erstmals werden in Kitzbühel heuer 100.000 Euro an die Abfahrtssieger ausbezahlt.
Noch am Donnerstag hatte Schieder im Interview mit s+ betont, dass er sich noch nicht in der Weltspitze angekommen sieht. Rund 24 Stunden später widerlegte der 28-Jährige diese Aussage selbst. Als er im Ziel vor Superstar und Wengen-Doppelsieger Marco Odermatt war, glaubte Schieder an den Sieg: „Ich dachte mir, jetzt gewinne ich das Rennen. Aber Sarrazin war noch schneller.“ Der Franzose ist der Aufsteiger der Saison schlechthin. Vom ehemaligen Riesentorläufer hat sich Sarrazin in Windeseile zu einem Topabfahrer entwickelt. „Schwer zu sagen, wo genau ich die 5 Hundertstel habe liegen lassen. Vielleicht bei der Ausfahrt der Hausbergkante, wo ich nicht volles Risiko gegangen bin, weil die Sicht nicht gut war“, so Schieder.
Nächste Chance am Samstag
Der 2. Platz hat Schieder so richtig Lust auf mehr gemacht. Am Samstag (11.30 Uhr) wird die zweite Abfahrt gestartet. Die Wetterprognosen sind gut. „Ich werde alles dafür tun, um es noch besser zu machen“, gibt sich der Kastelruther kämpferisch. Dass ihm die Streif liegt, kann Schieder mittlerweile nicht mehr abstreiten: „Hier gefällt es mir immer. Ich bin schon ziemlich motiviert für die zweite Abfahrt.“ Dass Schieder im Mittelteil der Strecke extrem schnell war, verdankt er seinem ausgezeichneten Material: „Mein Skiman hat herausragende Arbeit geleistet. Die Bedingungen haben immer gewechselt, aber mein Grip war richtig gut.“„Wichtig ist, dass ich vorne bei den Weltbesten dabei bin.“ Florian Schieder über die 5 Hundertstel Rückstand auf Sieger Sarrazin
Übrigens: Schieder ist in Kitzbühel auch für die Anliegen der anderen Rennfahrer zuständig. Er wurde nämlich als Athletenvertreter ausgewählt, der vor jeder Weltcupstation neu bestimmt wird (jeweils ein Top-10-Fahrer). Schieder hat die Aufgabe, sich bei Fragen oder Anregungen an die Rennleiter Hannes Trinkl oder Markus Waldner zu wenden. Die Mehr-Aufgabe scheint ihm zumindest nicht geschadet zu haben.
Dominik Paris belegte Rang 6. © APA/afp / JOE KLAMAR
Dominik Paris (6.) darf bei der Siegerehrung der Top 6 am Freitagabend ebenfalls dabei sein und rundet das starke Südtiroler Ergebnis damit ab. Allerdings steht der Ultner nicht auf dem Podest. Trotzdem ist er mit seiner ersten Abfahrt zufrieden, hofft aber auf eine (noch) bessere am Samstag: „Ich denke, die Piste wird eisiger sein. Das sollte mir entgegenkommen, mal schauen. Schieder? Es freut mich sehr, dass er seine Vorjahresleistung bestätigen konnte.“
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