Die große Hirscher-Mania in Sölden

Wie gelöst wirkte Marcel Hirscher im Zielraum nach dem ersten Durchgang, obwohl er da noch nicht einmal wusste, ob er sich qualifizieren würde. Am Ende reichte es für einen starken 23. Platz. Über das ganze Wochenende war die Rückkehr des 35-Jährigen das Gesprächsthema Nummer 1 im Ski-Weltcup. Warum tut er sich das nochmal an? Schafft er es überhaupt noch in die Top 30? Ist es nur eine Marketing-Strategie, um seine Ski-Firma Van Deer zu pushen? Das waren die vielen Fragen der Fans und Medienvertreter im Vorfeld.

Jetzt herrscht Gewissheit: Hirscher ist zurück – und das mit einem Paukenschlag. Als der Annaberger zum ersten Mal auf der Strecke war, war der Lärmpegel im Zielgelände von Sölden am Anschlag. Tausende Zuschauer (insgesamt waren gestern 17.200 vor Ort) zogen das Smartphone raus, um den Moment des Comebacks festzuhalten. Alle wollten dabei sein, um diesen Moment zu zelebrieren. Und Hirscher selbst wirkte nach vollendeter Dinge gut gelaunt, als würde er den ganzen Trubel sogar ein wenig genießen. Früher war ihm das alles irgendwann zu viel geworden.

Hirscher wirkt entspannter Der Ski-Weltcup hat mit Hirscher und Lucas Braathen jedenfalls zwei Gesichter zurück, die polarisieren. Das wird dem Sport gut tun. &bdquo;Es ist ziemlich schräg nach fünf Jahren Pension. Wenn ich daran denke, dass ich das noch die ganze Saison so machen darf, ist es schon supercool“, so Hirscher. Der Ski-Weltcup braucht solche Leute, die eine gewisse Wirkung nach Außen haben. Zu klar hat Marco Odermatt die letzten Jahre bei den Herren dominiert. &bdquo;Odi“ ist zwar ein Everybodys Darling, doch solch klare Verhältnisse tun keiner Sportart gut. Gestern stand der Schweizer für einmal nicht im Mittelpunkt. Odermatt haderte zwar mit seinem Ausfall, wirkte aber nicht verbittert und hatte nach einer gewissen Weile auch schon wieder ein Lächeln auf den Lippen.

Viel wurde spekuliert, wie schnell Hirscher nach über fünf Jahren Abstinenz wirklich noch sein werde. &bdquo;Ein bisschen über zwei Sekunden hinten, das war im Training auch so“, hatte der für die Niederlande startende Österreicher nach dem ersten Lauf über seinen Rückstand gesagt. „Es gibt in mir den Wunsch, mehr der Marcel und weniger der Hirscher – dieses Rennpferd von früher – zu sein.“ Marcel Hirscher Vielmehr ließ Hirscher aber vor dem Rennen auch mit anderen Worten aufhorchen: &bdquo;Es gibt in mir den Wunsch, mehr der Marcel und weniger der Hirscher – dieses Rennpferd von früher – zu sein.“ Es wirkt wie eine Abschiedstour, weil er damals prompt aufhörte. So locker hat man Hirscher selten gesehen. Vor dem Rennen wirkte er angespannt und konzentriert wie früher. In der Zwischenzeit scheint er den ganzen Trubel besser einordnen zu können. Ein gewisser Abstand tut im Leben einfach manchmal gut – und so scheint es auch im Ski-Sport zu sein. Wieder Athlet zu sein, scheint Hirscher so zu schätzen wie noch nie zuvor. Dazu passen Hirschers letzte Worte, bevor er das Stadion verließ: &bdquo;Danke, dass ich dabei sein durfte.“

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Die große Hirscher-Mania in Sölden

Er stellte am Sonntag in Sölden alle in den Schatten und strahlte mit der Sonne am Rettenbachferner um die Wette: Die Rede ist von Marcel Hirscher, der sich von einer anderen Seite zeigte.

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