Der Sturz von Aleksander Aamodt Kilde in Wengen war nichts für schwache Nerven. © ANSA / PETER SCHNEIDER
Die Debatte um die abgesagten Weltcuprennen
Nach den heftigen Stürzen in Wengen, wo in drei Tagen drei Speed-Rennen abgehalten wurden, versprach FIS-Rennleiter Markus Waldner, abgesagte Rennen nicht mehr an einem Weltcup-Ort nachzuholen. Nachdem dieses Versprechen zunächst viel Lob erhalten hatte, gibt es nun einen prominenten Kritiker.
02. Februar 2024
Von: mv
„Diese Woche hat in aller Deutlichkeit gezeigt, dass nur fünf oder sechs Athleten ein solches Mammutprogramm meistern können, für den Rest wird so etwas zur Zitterpartie. Deshalb werde ich in Zukunft nie mehr ein Rennen, das irgendwo abgesagt wurde, an einem Weltcup-Ort nachholen“. Für diese Worte erntete FIS-Rennleiter Markus Waldner nach den von Stürzen geprägten Rennen in Wengen viel Lob. Allerdings sehen das nicht alle positiv.
Der wohl prominenteste Kritiker dieses Versprechens ist Beat Feuz' ehemaliger Trainer Josef „Sepp“ Brunner. Der österreichische Abfahrtschef nervt sich über Waldners Sturheit: „ Nachdem die beiden Abfahrten in Chamonix aufgrund von Schneemangel abgesagt werden mussten,kommen in dieser Woche alle Athleten in den Genuss vor einer Ruhepause. Deshalb könnten wir übernächste Woche im Kvitfjell problemlos neben der ursprünglich geplanten Abfahrt und dem Super-G ein drittes Rennen durchführen. Aber leider schaltet Waldner jetzt auf stur“.
FIS-Rennleiter Markus Waldner wurde von Josef „Sepp“ Brunner kritisiert. © AFP / CHARLY TRIBALLEAU
Laut Brunner sei das volle Programm des Wengen-Wochenendes nicht die Ursache für den Kilde-Sturz am Lauberhorn. Stattdessen sei „er trotz einer Grippe-Erkrankung zur längsten Abfahrt der Welt gestartet“, so Brunner. „Und in Kvitfjell wären drei Rennen in drei Tagen definitiv kein Problem, weil die Fahrzeit auf dieser Abfahrt nicht wie in Wengen um die zweieinhalb Minuten, sondern eine Minute 40 beträgt“, brachte Brunner seine Meinung zum Speed-Wochenende im norwegischen Kvitfjell am 17. (Abfahrt) und 18. (Super-G) Februar.
Waldner kontert
Die Antwort von FIS-Rennleiter Markus Waldner ließ nicht lange auf sich warten. „Marco Odermatt hat nach den schweren Stürzen in Wengen gefordert, dass wir daraus lernen. Und ich habe daraus gelernt. Und wenn jetzt plötzlich wieder alle behaupten, dass die Piste in Kvitfjell besonders einfach sei, muss ich die Leute daran erinnern, dass wir dort in den letzten Jahren meistens mindestens einen schweren Sturz hatten“, konterte Waldner. Wie es im Moment aussieht, wird es in Kvitfjell keine Nachholrennen aus Chamonix geben.Profil bearbeiten
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