Der nächste Schritt der Elisa Platino

Dafür soll es in 2 Tagen klappen, denn: Die Wetterprognosen sind für den kommenden Samstag zwar nicht perfekt, aber ein Rennen wird's geben. Und Elisa Platino ist bereit, wie man nur bereit sein kann. Wäre die 24-Jährige aus Obermais im Vorjahr wegen ihrer Carabinieri-Ausbildung noch arg gehandicapt angetreten, so ist heuer die Saisonvorbereitung reibungslos verlaufen: &bdquo;Die Vorbereitung war okay. Wir waren im Juni in Les 2 Alpes auf Skiern, hatten dann aber im August und September in Ushuaia in Argentinien von 26 Tagen 20 gute Skitage. Das genügt natürlich noch nicht, um in Topform zu sein. Aber ich glaube, das geht jetzt in Sölden allen Fahrerinnen so.“

Elisa Platino ist eine Stehauffrau im Damenzirkus. Seit jeher hochtalentiert, war sie schon von 2018 bis nach Corona im Frühjahr 2020 in der C- und B-Nationalmannschaft. Wie viele andere wurde sie damals &bdquo;wegrasiert“, gab nicht auf und kämpfte mit Hilfe der Carabinieri-Sportgruppe und ihren Trainern Hannes Paul Schmid und Patrick Thaler weiter. Der Lohn: Der Riesentorlauf-Italienmeistertitel 2022 in Sestriere vor Marta Bassino, Roberta Melesi und Federica Brignone und die Rückholung ins Europacup-Nationalteam. Deswegen wäre sie in Sölden mit Karoline Pichler als zweite Südtirolerin gesetzt gewesen – obwohl sie den ganzen September und Oktober wegen ihrer Carabinieri-Ausbildung in Rom war, anstatt Skitraining zu machen.

3 Mal Punkte im Weltcup Sölden wurde zwar abgesagt, für Aufsehen sorgte Platino in den folgenden Monaten aber trotzdem: Im Weltcup kam sie 3 Mal zu Punkten (u.a. 16. in Kranjska Gora, 19. in Are), während sie im Europacup reihenweise Top-Plätze herausfuhr und sich als Dritte der Riesentorlauf-Wertung einen fixen Startplatz für alle diesjährigen Rennen in dieser Disziplin sicherte. Für Platino kein Grund, abzuheben: &bdquo;Ich habe im Vorjahr viel mehr erreicht, als ich erwarten konnte. Mir ist aber auch bewusst, dass ab Samstag alles wieder bei Null beginnt. Was war, zählt nicht mehr.“ Zumal Platino keine Ahnung hat, warum bei ihr der berühmte Knopf aufgegangen ist: &bdquo;Weil ich im Herbst nicht trainieren konnte, bin ich zwar voll fokussiert in die Saison gestartet, habe mir aber keinen Druck gemacht. Diese Lockerheit hat mir sicher geholfen.“ Zurück im Nationalteam: Elisa Platino. © Pentaphoto

Ihre starken Ergebnisse haben Platino vom Europacup- ins Weltcupteam gebracht. Mit 6 weiteren Athletinnen gehört sie der Slalom-Riesentorlauf-Gruppe an, wobei lediglich Platino und Asja Zenere reine Riesentorlauf-Spezialistinnen sind, Martina Peterlini, Marta Rossetti, Beatrice Sola, Anita Gulli und Lara Della Mea hingegen reine Slalomfahrerinnen sind.

Deswegen haben sich Platino und Zenere mit ihrem Trainer Thierry Marguerettaz (er kommt aus Aosta) und dem gemeinsamen Head-Skiman Paolo Bianchetti auch oft anderen Gruppen angeschlossen beim Skitraining. Zumal Platino eine zweite Disziplin im Visier hat, und das ist der Super-G: &bdquo;Ich werde schauen, dass ich in der neuen Saison bei einigen FIS-Rennen starte und mich langsam heran taste. Es ist nämlich schon so, dass ich mir noch ein bisschen in die Hose mache, wenn es schnell dahin geht.“

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