Das WM-Märchen von Alex Vinatzer

Es war ein Slalom-Finale, das es in sich hatte. Vor allem für Alex Vinatzer. Nach dem ersten Lauf lag der Grödner auf dem 6. Platz, auf Tuchfühlung zum Podest. Doch schon da wirkte der 23-Jährige cool. &bdquo;Jetzt chille ich ein bisschen, danach werde ich meine Mama und meine Freundin begrüßen“, sagte er nach dem ersten Lauf in der Mixed-Zone.

Ab 13.30 Uhr stand dann die Entscheidung an. Vinatzer fuhr von Beginn an stark, fand einen guten Rhythmus und war in den ersten Zwischenzeiten schneller als der bis dahin führende Henrik Kristoffersen. Allerdings fuhr der Norweger den Schlussteil so überragend, dass Vinatzer mit einem Rückstand von 0,38 Sekunden ins Ziel kam. Weil noch fünf Läufer oben standen, schien eine Medaille zu einem schwierigen Unterfangen zu werden. Doch nach und nach bissen sich die Läufer die Zähne aus, nur der Grieche AJ Ginnis drängte sich noch zwischen Vinatzer und Kristoffersen.

Alex Vinatzer konnte sein Glück kaum fassen. © ANSA / GUILLAUME HORCAJUELO

Als der Halbzeitführende Manuel Feller auf die Piste ging, war es für Vinatzer und seine Fans eine einzige Zitterpartie. Doch der Österreicher patzte und als er mit hohem Rückstand ins Ziel einfuhr, gab es für den Grödner kein Halten mehr. Er hat WM-Bronze in der Tasche!

Eine Genugtuung nach komplizierter Saison Für Alex Vinatzer ist das eine besondere Genugtuung, denn in dieser Saison hatte er es nicht immer leicht. Nach seinem Markenwechsel von Nordica auf Atomic hatte er Schwierigkeiten, auf Touren zu kommen. In den ersten drei Saison-Slaloms kam er nicht ins Ziel, danach holte er einen 4. Platz in Adelboden, ehe sich Licht und Schatten wieder abwechselten. Doch nun haben sich die ganzen Mühen bezahlt gemacht.

Auch die bisher größte Enttäuschung seiner Karriere hat Vinatzer mit WM-Bronze getilgt. 2021 lag er im WM-Slalom von Cortina d’Ampezzo zur Halbzeit auf dem zweiten Platz, in der Entscheidung fiel er dann aber auf die undankbarste aller WM-Positionen zurück, nämlich auf Rang 4. Dieses Mal war das Hundertstelglück auf Vinatzers Seite, denn der Vierte Clement Noel lauerte lediglich 0,03 Sekunden hinter ihm.

In den Fußstapfen von Manfred Mölgg Vinatzer holte somit die erste Südtiroler WM-Medaille seit 2019. Damals war &bdquo;Vinnie“ ebenfalls involviert, als er im Teamevent Bronze holte. Bei jener WM hatte auch Dominik Paris im Super-G (Gold) die bislang letzte Südtiroler Einzelmedaille geholt. Für Italiens Slalom-Team war es unterdessen das erste Edelmetall seit 2011. Manfred Mölgg holte vor 12 Jahren in Garmisch-Partenkirchen ebenfalls Bronze. Übrigens: Auch an diesem Sonntag durfte sich ein Mölgg freuen: Michael, der Bruder von Manni, ist seit dieser Saison der Servicemann von Alex Vinatzer.

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Eishockey

Tennis

Wintersport

Mehr

Motorsport

Radsport

Wassersport

Events

Favoriten

Das WM-Märchen von Alex Vinatzer

Es war keine einfache Saison für Alex Vinatzer, nun hat er aber ausgerechnet im wichtigsten Rennen des Winters abgeliefert und WM-Bronze geholt.

Kommentare (0)