Das Karriereende gerade noch abgewendet

Südtirol ist derzeit nicht gerade reich gesegnet mit Speed-Talenten bei den Ski-Herren. Dann hat auch noch eine schwere Verletzung die Karriere von Alexander Prast beendet, und Florian Schieder musste auch um seine Ski-Zukunft bangen. Bei den Heimrennen in Gröden meldet sich der Kastelruther aber zurück.

Es war der 14. Februar 2021. Florian Schieder ist bei der WM-Abfahrt in Cortina d'Ampezzo, gestürzt und hat sich das Kreuzband im linken Knie gerissen. Ein fast schon normales Schicksal für einen Skirennläufer. Doch normal ist es für Schieder leider nicht weitergegangen. Als er im Oktober in Saas Fee wieder richtig trainieren wollte, da musste er sofort abbrechen. &bdquo;Ich habe schon im April gewusst, dass ich auch einen Knorpelschaden habe, der bei der Operation anscheinend übersehen worden ist. Zuerst haben wir gehofft, dass wir das mit Spritzen wieder hinbekommen. Aber das war leider nicht der Fall“, erzählt Schieder.

Der Schockmoment beim Arzt Er ist dann zu Dr. Christian Fink nach Innsbruck, und der hat ihm nicht gerade Mut gemacht. &bdquo;Er hat gesagt, dass er daran zweifelt, dass ich wieder Skirennen bestreiten kann, und er wollte mich auch nicht gleich operieren. Da bin ich schon erschrocken. Er hat es dann doch gemacht, und schon gleich nach der Operation war er zuversichtlicher. Ich war dann auch lange draußen zur Reha, und es hat sich wirklich gut entwickelt. Ich bin dann mit zum Training nach Chile und habe diesen Test gut bestanden.“

Obwohl sein Knie beim Skifahren schmerzfrei ist, kann er längst noch nicht alles machen. So darf er noch nicht laufen und eine Bergwanderung sollte er fast nur machen, wenn es bergab eine Seilbahn gibt.

Florian Schieder kam bei der WM 2021 in Cortina schwer zu Sturz. © ANSA / ANDREA SOLERO

Aber trotz aller Schwierigkeiten ist Schieder zurück im Skiweltcup und hätte vielleicht schon ein richtig gutes Ergebnis vorzuweisen, wenn das Wetter mitgespielt hätte. &bdquo;Das Training in Copper Mountain war gut, auch bei den FIS-Rennen dort war ich gut dabei, aber wenn du dann zum Weltcup kommst, ist es doch etwas anderes. Dazu war in Lake Louise die Piste schlagig und die Sicht schlecht. In Beaver Creek hingegen habe ich mich von Anfang an wohl gefühlt. Da hatte ich dann Pech mit dem Wetter. Mit einer hohen Startnummer war nichts mehr drin, sonst hätte ich weiter vorne sein können. Aber skifahrerisch passt es gut, auch beim Training auf der Saslong habe ich mich so wohl gefühlt, wie noch nie auf dieser Piste. Ich bin diesmal auch unter anderen Voraussetzungen hergekommen. Ich war heuer erstmals bei der Nordamerika-Tournee dabei. Vorher war Gröden immer der Weltcup-Auftakt für mich.“

Im Super-G durfte Schieder bei den Nordamerika-Rennen noch nicht starten. &bdquo;In Beaver Creek hätte ich mir nach der Abfahrt schon erwartet, dass ich auch im Super-G fahre, aber es hat dann geheißen, es fahren die gleichen wie in Lake Louise“, erzählt Schieder, der sich dann aber mit zwei 4. Plätzen im Europacup den Startplatz für Gröden gesichert hat. „Dort wird sich zeigen, ob mein Knie wirklich hält.“ Florian Schieder in Hinblick auf die Bormio-Abfahrt Zuerst aber bestreitet er heute die Sprint-Abfahrt, der er durchaus auch Positives abgewinnen kann. &bdquo;Für mich ist es nicht schlecht, denn oben im Flachen verliere ich eine Sekunde. Aber es wird extrem eng werden“, weiß Schieder, der auch lieber einen weiteren Trainingslauf gehabt hätte. &bdquo;Wir wissen eigentlich alles nicht, warum sie den gestrichen haben. Mit einem weiteren Training wäre auch die Piste besser geworden.“

Am Stephanstag wird Florian Schieder 27 Jahre alt. Das ist der Tag, an dem auf der berüchtigten Stelvio-Piste in Bormio das 1. Abfahrtstraining auf dem Programm steht. Für Schieder wird es ein besonderer Weltcup sein. &bdquo;Dort wird sich zeigen, ob mein Knie wirklich hält.“

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Noch vor kurzer Zeit hing die Fortsetzung seiner Ski-Laufbahn am seidenen Faden, nun ist Florian Schieder zurück im Weltcup. Allerdings steht ein entscheidender Härtetest noch aus.

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