Christof Innerhofer kennt keinen Schmerz

&bdquo;Ich bin auf dem Weg nach Wengen“, meinte Christof Innerhofer gestern am Telefon. &bdquo;Ich habe das Bestmögliche getan in den letzten 10 Tagen, um beim 1. Training am Lauberhorn am Start zu stehen.“ In den letzten Tagen war Innerhofer hauptsächlich im Kraftraum, hat mit der Beinpresse seinen gesunden linken Fuß trainiert, dazu den Oberkörper fitgehalten. Sein lädiertes rechtes Bein mit 25 Stichen in der Wade unterzog er isometrischen Übungen, das heißt die Muskeln wurden nur angespannt, aber nicht bewegt.

Einen Tag war Christof Innerhofer auch auf Skiern. Das war am vergangenen Freitag am Kronplatz, wo er frei Ski gefahren ist. &bdquo;Die Wade war zu Beginn natürlich stark geschwollen. Ich trage permanent einen Thrombosestrumpf, die Wunde heilt gut und ist nicht entzündet. Geplant ist, die Stiche am kommenden Sonntag zu entfernen. Bei meinem Skitag am Kronplatz kam ich relativ problemlos in den Skischuh hinein. Wie es aber im Training in Wengen wird, kann ich nicht sagen. Das ist dann schon eine andere Hausnummer: Die Vibrationen, die weiten Sprünge, den Druck, den ich auf dem rechten Fuß aushalten muss – mein Gefühl sagt mir aber, dass ich trotz allem gut fahren kann.“

Nicht nur die Wade: Auch die Schulter Wobei die Wade eher das kleinere Problem ist: Wie bei einer Nach-Untersuchung im Traumacenter in Reischach festgestellt wurde, hat sich Innerhofer bei seinem kapitalen Super-G-Sturz in Bormio eine Sub-Luxation in der linken Schulter zugezogen. &bdquo;Die Schulter ist nach hinten ausgekegelt.Die Folgen sind ein kleiner Riss in der Gelenkspfanne, zudem ist ein Band eingerissen und ein Knorpel beschädigt. Normal dauert es 6 bis 8 Wochen, bis das wieder ausgeheilt ist. Aber diese Zeit habe ich nicht, denn nächste Woche ist auch Kitzbühel auf dem Programm.“ Gut möglich, dass sich Innerhofer im Frühjahr einer Schulter-OP unterziehen muss. „Normal dauert es 6 bis 8 Wochen, bis das wieder ausgeheilt ist. Aber diese Zeit habe ich nicht.“ Christof Innerhofer Dass in Wengen die 1. Abfahrt am Donnerstag und der Super-G am Freitag oberhalb des Hundschopfs gestartet werden, und damit in einem komplett flachen Gelände, spielt ihm nicht in die Karten. Für Innerhofer ist das zweitrangig: &bdquo;Wengen ist mein absolutes Lieblingsrennen. Dass ich hier dabei bin, sehe ich als Geschenk. In konditioneller Hinsicht sehe ich keine Probleme. Ich habe auch ein Intervalltraining eingeschoben, um mich an die 2:30-Minuten-Belastung bei der Original-Abfahrt am Samstag zu gewöhnen.“

Die Wade von Christof Innerhofer nach dem Crash in Bormio.

Dass Innerhofer ausgerechnet in Wengen vor einem Jahr einen schlimmen Abflug am Canadian Corner nach der Ausfahrt Minschkante erlebte, hat er verdrängt: &bdquo;Von Stürzen habe ich endgültig genug. Was vor einem Jahr passiert ist, habe ich ausgeblendet. Mich stimmt positiv, dass ich heuer ein viel besseres Vertrauen zu meinem Material habe. Das Setup passt, die Sicherheit ist entsprechend groß.“

29 Weltcuprennen hat der 39-Jährige aus Gais am Lauberhorn bisher bestritten, das erste vor 14 Jahren am 13. Jänner 2007 (40. in der Abfahrt). 12 Mal erreichte Inner einen Top-10-Platz. 2013 gewann er die Abfahrt, wobei er bis auf Klaus Kröll (+ 0,30 Sekunden zurück) alle Konkurrenten deklassierte. Im Super-G war Rang 8 2022 sein bestes Wengen-Ergebnis.

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