L Ski Alpin

Lauren Macuga hat auch abseits der Piste für Hingucker gesorgt. © APA / BARBARA GINDL

Anglerhut und Vonn-Hymne: Der neue Stern am Ski-Himmel

Lauren Macuga hat sich im Super-G der Damen in St. Anton am Arlberg sensationell zur Siegerin gekrönt. Im Anschluss an das Rennen bekam sie von Superstar Lindsey Vonn ein dickes Lob – und sorgte auch für einen stylischen Hingucker.

Es bestanden keinerlei Zweifel, woher die Sensation des Tages stammte. „The Stars and Stripes“ – die Sterne und Streifen der US-amerikanischen Flagge – erstreckten sich über ihren ganzen Körper. Besonders stolz war Lauren Macuga, die kurz zuvor mit ihrer Fabelzeit auf der Karl-Schranz-Piste sensationell ihren ersten Weltcupsieg eintütete, aber auf ihre Kopfbedeckung. „Das ist mein Anglerhut, mein offizieller Ziel-Hut. Ich hoffe, er gefällt allen“, erklärte sie im Interview mit dem ORF mit einem breiten Grinsen und zeigte auf das rot-weiß-blaue Accessoire auf ihrem Kopf. „Ich finde ihn einfach lustig.“


Einen Tag nach dem überraschenden Podestplatz durch die Schweizerin Malorie Blanc in der Abfahrt legte Macuga nochmal einen drauf und düpierte sogar die ganz Großen. Zwar profitierte die 22-jährige US-Amerikanerin davon, dass ihr Start in ein Zeitfenster fiel, in dem sich die Bedingungen auf der Piste zwischenzeitlich verbesserten, ihr satter Vorsprung auf Stephanie Venier (+0,68 Sekunden) und Federica Brignone (+0,92) war aber keineswegs nur das Werk von höheren Mächten.

Macuga feiert mit Idol Vonn

„Am Start wusste ich, dass ich pushen muss“, analysierte sie ihre Fahrt. „Ich dachte mir: 'Wenn ich es schaffen will, dass muss ich es jetzt machen.' Es war für mich angerichtet.“ Dieses Vorhaben ging tadellos auf, im Ziel konnte sie ihren Augen aber dennoch nicht glauben. „Ich konnte es einfach nicht glauben. Ich habe mich gefragt: 'Steht da eine 1 oder eine 10?'“, gab sie zu. „Eigentlich kann ich es immer noch nicht glauben.“

Lindsey VOnn feierte mit Lauren Macuga. © APA/afp / JOE KLAMAR


Eine besondere Note erhielt ihr unverhoffter Triumph in den Tiroler Alpen auch durch Lindsey Vonn. In ihrem dritten Rennen seit ihrem Comeback raste die 40-jährige Altmeisterin auf den vierten Rang, zum Podest fehlten ihr lediglich 0,32 Sekunden. Seite an Seite mit ihrem Idol freute sich Macuga über ihren Sieg – ein besonderer Moment. „Es ist so aufregend, sie hier zu haben. Sie ist mein Idol“, schwärmte sie. „Wir sind beide großartig gefahren.“

Vonn: „Sie ist wie ich – nur jünger“

Kurz nach ihrem Interview fingen die TV-Kameras eine herzerwärmende Szene ein. Vonn gratulierte Macuga noch einmal zu ihrem Erfolg und nahm den Youngster in den Arm. Wenig später feierte sie die junge Wilde im ORF ab. „Das ist Wahnsinn. In den vergangenen zwei Monaten hat sie super trainiert“, meinte Vonn. „Und ich bin nicht überrascht, dass sie heute gewonnen hat.“

Lindsey Vonn zeigte sich von ihrer besten Seite. © APA / EXPA/JOHANN GRODER


Ein dickes Lob seitens Vonn. Doch dabei blieb es nicht. „Sie ist wirklich eine wilde Hündin. So wie ich – nur ein bisschen jünger“, fügte sie an und lachte. „Es freut mich sehr für Lauren. Sie fährt mit viel Mut. Und das war nur ihr erstes Mal, da kommt noch einiges nach.“

Vonn lässt Kritiker links liegen

Vonn selbst kratzte an ihrem ersten Weltcup-Podium seit fast sieben Jahren. „Dass ich mit diesem Lauf noch Vierte wurde, gibt mir sehr viel Selbstvertrauen“, sagte sie. „Es war nicht perfekt, aber ich bin knapp dran.“ Ihre Darbietung ließ auch Vonns schärfste Kritiker verstummen, welche die Rückkehr der viermaligen Gesamtweltcupsiegerin teilweise sogar ins Lächerliche gezogen hatten.
„Aber mir ist das scheißegal. Ich werde immer mit meinem Herzen fahren und Vollgas geben.“ Lindsey Vonn

„Egal ob ich gewinne oder auf dem letzten Platz lande, es gibt immer Leute, die Quatsch über mich reden“, meinte Vonn. „Das hat für mich keine Bedeutung. Ich weiß, was und wie ich das mache. Ich habe viel Spaß, in meinem Team herrscht eine super Stimmung – darum geht es.“ Das Wochenende in St. Anton war die perfekte Antwort auf die Debatte rund um ihr Comeback. „Aber mir ist das scheißegal. Ich werde immer mit meinem Herzen fahren und Vollgas geben“, versicherte sie.

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