Sofia Goggia startet an diesem Wochenende in den neuen Winter. © Pentaphoto
„Als ob nichts passiert wäre“: Goggia startklar
Wenn die neue Speed-Saison der Damen am Mittwoch mit dem ersten Abfahrtstraining in Beaver Creek beginnt, sind alle Augen auf Sofia Goggia gerichtet, denn die 32-Jährige startet nach der x-ten Verletzung ihr Comeback. Vorab gibt sich die Abfahrts-Dominatorin der letzten Jahre zuversichtlich.
10. Dezember 2024
Von: leo
Anfang Februar geschah das Missgeschick: Beim Riesentorlauf-Training in Ponte Di Legno fädelte Sofia Goggia ein und brach sich das Schienbein und den Schienbeinknöchel des rechten Beins. „Die Fraktur war sehr kompliziert“, erklärte die Athletin aus Bergamo am Montag in einer Online-PK. „Die Ärzte wussten nicht, wie sie die Knochen wieder zusammenführen sollen. Ich habe 45 Tage nicht gehen können. Und doch habe ich jetzt das Gefühl, dass nichts passiert ist. Dem Bein und dem Fuß geht es exzellent“, führt eine glückliche Goggia aus.
Dabei weiß die 24-fache Weltcup-Siegerin genau, welchen „Albtraum“ sie erlebt habe. Sowohl körperlich als auch psychisch und emotional sei es eine sehr schwere Zeit gewesen, zumal sie bis zur Verletzung eine ausgezeichnete Saison fuhr und noch viele Ziele hatte.
Goggia guter Dinge
In den Tagen und Wochen nach dem Sturz habe sie oft davon geträumt und Zweifel gehabt, ob sie je wieder so Riesentorlauf fahren könne wie zuvor. Im rund einmonatigen Trainingslager in Copper Mountain habe sie diese Überzeugung wiedergewonnen. „Ich bin kein Mensch, der immer gelassen und glücklich ist. Um gut abliefern zu können, ist meine Freude am Skifahren das A und O. Und genau diese Freude habe ich im letzten Monat zurückerlangt“, betont Goggia.Will zu alter Stärke zurückkehren: Sofia Goggia © Pentaphoto
Sie hatte im Sommer nicht nach Argentinien fahren können, weil am 7. September Schrauben aus ihrem Bein entfernt wurden. Aufgrund dessen hatte sie – ähnlich wie Nicol Delago, die sich in Ushuaia das Schlüsselbein brach – Trainingsrückstand. Umso wichtiger das Trainingslager in den Rocky Mountains. „Hier haben wir die Chance, 90 Sekunden lange Abfahrten zu absolvieren. Diese Möglichkeit gibt es nirgendwo anders. Zu Beginn war ich noch etwas eingerostet, jetzt fühle ich mich aber sehr gut – auch, was die Abstimmung betrifft“, sagt eine zufriedene Goggia. Das Herantasten an die Geschwindigkeit sei „sehr natürlich“ verlaufen. „Ich dachte, dass ich mehr Angst haben werde.“
„Ich mache mir Sorgen.“ Sofia Goggia über das Comeback von Lindsey Vonn
Natürlich wurde Goggia auch auf Lindsey Vonn und deren Comeback angesprochen. Die ehemaligen Konkurrentinnen verbindet eine Freundschaft, deshalb ist die Italienerin zwiegespalten. „Als ich davon erfahren habe, war ich überglücklich, denn es bedeutete, dass es ihr gut geht. Zudem haben wir wieder die Möglichkeit, schöne Momente miteinander zu teilen. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass ich mir Sorgen mache, weil ich sie eben sehr mag. Aber dieses Gefühl gilt für jeden, denn wir wissen, dass wir einen gefährlichen Sport ausüben.“
Goggia und ihre Teamkolleginnen haben das Trainingslager in Copper Mountain auf 3500 Metern Höhe inzwischen beendet und füllen bis Dienstag in Denver ihre Energiereserven auf. Das erste Training steht in Beaver Creek am Mittwoch um 19 Uhr (MEZ) auf dem Programm.
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