
Marco Odermatt kämpft gegen einen WM-Fluch an. © ANSA / JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Abfahrt: Odermatt und ein 53-jähriger WM-Fluch
Marco Odermatt gilt nach seiner phänomenalen Darbietung im Super-G natürlich auch in der Abfahrt bei der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm als Favorit auf Gold. Dagegen spricht jedoch ein Fluch, der sich seit 53 Jahren hält.
09. Februar 2025
Von: nie
Er kam, sah und siegte – so lässt sich der Auftritt von Marco Odermatt im Super-G der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm zusammenfassen. Der Schweizer wandelte in anderen Sphären, die Konkurrenz biss sich an der Fabelzeit des Eidgenossen regelrecht die Zähne aus. Am Sonntag fällt um 11.30 Uhr der Startschuss für den nächsten Showdown in den Salzburger Alpen, dieses Mal wird Gold in der Abfahrt vergeben. Schlägt Odermatt auch in der Königsdisziplin zu? Immerhin geht der 27-Jährige als Titelverteidiger ins Rennen.
Ein Vorteil? Nicht unbedingt. Diese Rolle hat sich bei den vergangenen Weltmeisterschaften nämlich nicht gerade als Glücksbringer erwiesen, letztmals konnte sich ein Skifahrer vor 53 Jahren zweimal in Folge WM-Gold in der Abfahrt sichern. Zwei Jahre nach seinem Triumph in Gröden krönte sich der Schweizer Bernhard Russi auch 1972 im japanischen Sapporo zum Abfahrtsweltmeister. Im Anschluss sollte keine Titelverteidigung mehr gelingen, an diesem Unterfangen scheiterten übrigens mit Pirmin Zurbriggen, Peter Müller, Franz Heinzer, Urs Lehmann, Bruno Kernen, Patrick Küng und Beat Feuz gleich sieben Schweizer. Diesen Fluch will Odermatt nun im Jahre 2025 endlich brechen.
Große Konkurrenz im Goldkampf
Acht verschiedene Podestfahrer und vier unterschiedliche Sieger durften wir in diesem Weltcup-Winter bewundern. Trotz dieser Variabilität an der Spitze scheint eine Sache nahezu gewiss zu sein – eine Medaille für die Schweiz. So feierten die eidgenössischen Abfahrer dank Odermatt (Wengen, Gröden), Alexis Monney (Bormio) und Justin Murisier (Beaver Creek) nicht nur vier Triumphe, vielmehr war jeder einzelne dieser Erfolge ein Schweizer Doppelsieg. Einzig bei der Generalprobe in Kitzbühel sollte diese Regel gebrochen werden: Der Kanadier James Crawford schnappte sich den Sieg auf der Streif.James Crawford war der einzige Abfahrtssieger, der nicht aus der Schweiz kam. © ANSA / JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Zu den absoluten Favoriten zählen die vier Azzurri im Teilnehmerfeld zwar nicht, mit Mattia Casse, Dominik Paris, Florian Schieder und Giovanni Fanzoni ist aber trotzdem immer zu rechnen. Casse wird die Abfahrt als Startläufer eröffnen und auf einen ähnlichen Glücksfall wie die US-Amerikanerin Breezy Johnson hoffen. Paris folgt schließlich zwischen den beiden Schweizer Hoffnungen Odermatt und Franjo von Allmen mit Nummer 12. Schieder (20) und Franzoni (25) gehen etwas später an den Start.
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