n Rodeln Kunstbahn

Dominik Fischnaller und Armin Zöggeler © Foto Hermann Sobe

Zöggeler: „Dominik macht sich ein bisschen Sorgen“

Am Donnerstag fällt im kanadischen Whistler der Startschuss für die Rodel-Weltmeisterschaften. Armin Zöggeler stand SportNews im Interview Rede und Antwort. Dabei ging er auch auf knifflige Besonderheiten und die Medaillen-Träume der Südtiroler Rodler ein.

Von:
Christoph Niederkofler

Armin Zöggeler und Weltmeisterschaften – das war einst Synonym für den Begriff Erfolgsgeschichte. Sechs Goldmedaillen eroberte der Südtiroler, dazu gesellten sich noch je fünf Auszeichnungen in Silber und Bronze. Auf seinen liebsten WM-Moment angesprochen, musste Zöggeler erst einmal nachdenken. „Ob die WM in Calgary oder am Königssee oder auch meine erste in Lillehamer, wo ich noch nicht kapiert habe, dass ich wirklich Weltmeister geworden bin und alle geputzt habe. Weltmeisterschaften waren immer speziell und das große Saisonziel“, schwelgte er im Interview mit SportNews in Erinnerungen.


Derart spezielle Momente wünscht sich Italiens Rennsportleiter natürlich auch für seine Schützlinge. Bei der WM in Whistler steigt am Donnerstag der Auftakt, im Mixed-Doppel und Mixed-Einzel werden die ersten Medaillen vergeben. Dort soll es aber auch an den darauffolgenden Tagen für die Südtiroler Edelmetall geben. Zöggeler zeigte sich optimistisch, verwies aber auch auf die besonderen Verhältnisse auf der Olympiabahn von 2010.

Zöggeler: „Daher ist es für uns knifflig“

Als wir Zöggeler erreichten, herrschten in Whistler auf den ersten Blick hervorragende Bedingungen: Sonnig, kaum Wolken, knackige Temperaturen weit unter dem Nullpunkt. Doch genau dieser Umstand könnte sich als Hürde erweisen. „Es sind klare und wunderschöne Bedingungen, aber dennoch anders als in Europa“, meinte Zöggeler. „Dort finden wir solche Bedingungen nicht vor. Daher ist es für uns knifflig, die Materialeinstellung vorzunehmen.“ Wenn die Athleten auf anderes Eis treffen, sind natürlich die Materialtechniker gefragt und die Köpfe werden zusammengesteckt. „Aber wir sind zuversichtlich, das Training verlief mehr oder weniger gut“, fügte der zweimalige Olympiasieger an.
„Dominik macht sich dahingehend ein bisschen Sorgen, dass er gut genug oben wegkommt.“ Armin Zöggeler

Die Hoffnungen ruhen dabei unter anderem auf Dominik Fischnaller. Der Gesamtweltcupsieger der Saison 2022/23 zählte in diesem Winter regelmäßig zu den Podestanwärtern, auf dem Treppchen landete er bislang aber nur in Altenberg (3.). In Whistler würde er seine Sammlung von drei Bronzemedaillen am liebsten erweitern – eine Herausforderung lässt ihn aber offenbar noch grübeln. „Sowohl der Start der Herren als auch jener der Damen ist relativ flach“, erläuterte Zöggeler. „Deswegen braucht es eine gute Startzeit, um in der Bahn konkurrieren zu können. Dominik macht sich dahingehend ein bisschen Sorgen, dass er gut genug oben wegkommt. Gelingt ihm das, kann er ein Podest anpeilen – das ist auch sein Ziel.“

Doppelsitzer peilen Medaillen an

Mit den beiden Gesamtweltcupsiegerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer und den zuletzt aufstrebenden Ivan Nagler und Fabian Malleier haben die Azzurri auch in beiden Doppel-Wettkämpfen Chancen auf das begehrte WM-Edelmetall. „Ivan und Fabian haben das Training mit angezogener Handbremse absolviert, um sich die Strecke Punkt für Punkt zu erarbeiten“, gab Zöggeler einen Einblick. „Ich hoffe, dass sie im Rennen zwei gute Läufe umsetzen können. Dann könnten sie am Podest knabbern. Das nötige Glück braucht man natürlich auch.“

Rodel-WM in Whistler – das Programm

Donnerstag, 6. Februar
19.30 Uhr: Mixed-Doppel
20.45 Uhr: Mixed-Einzel

Freitag, 7. Februar
23.01 Uhr: Herren-Doppel, Lauf eins
23.46 Uhr: Damen-Doppel, Lauf eins

Samstag, 8. Februar
00.42 Uhr: Herren-Doppel, Lauf zwei
01.20 Uhr: Damen-Doppel, Lauf zwei

02.20 Uhr: Damen-Einzel, Lauf eins
03.55 Uhr: Damen-Einzel, Lauf zwei

22.45 Uhr: Herren-Einzel, Lauf eins

Sonntag, 9. Februar
00.20 Uhr: Herren-Einzel, Lauf zwei
02.00 Uhr: Team-Staffel


Rodel-WM in Whistler – die Nominierten

Herren: Dominik Fischnaller, Leon Felderer, Alex Gufler (alle Einzel), Emanuel Rieder und Simon Kainzwaldner, Ivan Nagler und Fabian Malleier (alle Doppel)

Damen: Sandra Robatscher, Verena Hofer, Nina Zöggeler (alle Einzel), Andrea Vötter und Marion Oberhofer (Doppel)

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