Südtiroler Rodel-Pionier wird 80: „Wollte immer der Beste sein“

&bdquo;Wie alles anfing? Ich habe bei einem Gaudi-Rennen mitgemacht. 1966 fand in Tiers dann die erste Italienmeisterschaft auf Kunstbahn statt. Ich hatte keinen Betreuer und fuhr einfach runter, war mir der Gefahr gar nicht bewusst. Ich habe damals die Gegner beobachtet und versucht sie nachzuahmen. Nach 4 Läufen schaute Platz 14 heraus“, erzählt Atzwanger.

Er stammt aus einer Familie mit insgesamt 12 Kindern. Die Mutter verstarb früh. Leo hatte keine leichte Kindheit. Er machte die Kochlehre, besuchte die Hotelfachschule. Danach arbeitete er viele Jahre als Wanderhändler und war bestens bekannt. &bdquo;Ich habe den Obstcenter aufgebaut und helfe heute noch ein wenig mit“, so Atzwanger. Seine große Leidenschaft war eben das Rodeln. Vor allem als in Olang 1967 eine Kunstbahn entstand. &bdquo;Ich wollte immer der Beste sein und habe in meiner Freizeit immer viel gerodelt“, erklärt der Olympia-Starter.

Immer noch passionierter Rodelfan 1972 erfüllte er sich mit der Teilnahme an den Winterspielen in Sapporo (Japan) einen Traum. Weil ihm die Verhältnisse nicht behagten, reichte es nur zu Rang 21. Atzwanger blickt zurück: &bdquo;Die Bahn wurde im Eiltempo und etwas primitiv gebaut. Die Naturschützer stellten sich in Japan lange in den Weg, es herrschten langsame Verhältnisse im Eiskanal. Das lag mir gar nicht, ich war schnelle Bahnen wie jene in Olang oder Königssee gewohnt. Aber Sapporo war dennoch ein tolles Erlebnis.“

Leo Atzwanger in Aktion.

Noch heute schaut sich Atzwanger Rennen im Fernsehen an und fiebert mit den Südtirolern mit: &bdquo;Da kommen einige starke nach. Der Sohn von Gerda Weißensteiner beispielsweise.“ Atzwanger war nach seiner Rodelzeit ein begeisterter Sportkegler. &bdquo;Mit Fortuna Bruneck habe ich alles gewonnen. Heute habe ich ein künstliches Kniegelenk und kann nicht mehr Sport betreiben. Aber dafür lese ich fleißig die Tageszeitung Dolomiten. Ich hoffe, dass das auch meine Olympiakameraden von 1972 tun, die ich auf diesem Weg herzlichst grüßen möchte“, berichtet der lebensfrohe Senior. Sein Lebensmotto ist ganz einfach: &bdquo;Wenn man etwas macht, was einem Freude bereitet, dann hat man auch Erfolg.“

Geld war ihm nie wichtig. Atzwanger machte und macht Dinge im Leben aus Leidenschaft. Zu seinem runden Geburtstag wird er gewiss Besuch von seiner Tochter Evi mit den 3 Enkelkindern bekommen. Und der Opa dürfte dann einige interessante Geschichten erzählen. Das kann er.

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Südtiroler Rodel-Pionier wird 80: „Wollte immer der Beste sein“

Der Kiener Leo Atzwanger ist am 25. April 1944 geboren. Am Donnerstag feiert er einen runden Geburtstag. Der Rodelsport hat es dem Pusterer angetan.

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