Dominik Fischnaller und Co. haben einen durchwachsenen Saisonstart hingelegt. © Foto Hermann Sobe / Hermann Sobe
Rodler ohne Glück: „Meine Oma hat immer gesagt...“
Südtirols Rodler haben am Wochenende einen durchwachsenen Start in die neue Saison hingelegt. Dominik Fischnaller, Sandra Robatscher und Co. stecken den Kopf aber keineswegs in den Sand, sondern blicken bereits wieder nach vorn.
02. Dezember 2024
Von: nie
„Meine Oma hat immer gesagt: Die Generalprobe darf nie gut gehen, sonst geht die Hauptaufführung schief“, blickte Sandra Robatscher auf ihr Wochenende im norwegischen Lillehammer zurück.
Damit bezog sich die 28-Jährige auf ihren neunten Platz im Nationencup – der Qualifikation für den Weltcup – am vergangenen Freitag, mit dem sie sich nicht zufrieden zeigte. Umso besser lief es dann aber bei ihrer ganz eigenen Hauptaufführung. Einen Tag später fuhr Robatscher im ersten Weltcup-Rennen der Saison nämlich prompt auf Platz zehn.
„Ich war überrascht. Damit habe ich nicht gerechnet“, erklärte die Tierserin. Immerhin ist die Leistungsdichte gerade bei den Damen extrem hoch, anhand ihrer Trainingszeiten habe sie sich einen Vorstoß in die Top 10 nicht erwartet. „Natürlich ist es noch nicht ganz genau das, was wir wollen. Für den Anfang ist es aber okay.“
Zöggeler: „Resultate sind durchwachsen“
Nicht ganz genau dort, wo sie sein wollen – das trifft auch auf die restlichen Weltcup-Rodler aus Südtirol zu. In den ersten sechs Rennen der Saison schauten lediglich zwei Platzierungen innerhalb der Top 5 heraus. Eine Ausbeute, die für die erfolgsverwöhnte Mannschaft alles andere als zufriedenstellend ist.„Die Resultate sind durchwachsen“, ordnete Italiens Rennsportleiter Armin Zöggeler die Ergebnisse ein. „Wir haben uns etwas mehr erwartet, auch einige Podestplätze. Aber es sollte nicht reichen.“
„Die Dichte ist enorm. Ein kleiner Ausrutscher reicht und die Athletin rutscht schon aus den Top 15.“ Armin Zöggeler
Vorwürfe wollte er seinen Schützlingen aber keine machen. Immerhin bewiesen die Wettkämpfe auf der Olympiabahn von 1994 einmal mehr, dass in der Spitze oftmals Feinheiten ausschlaggebend sind. So fehlten den Gesamtweltcupsiegerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer im Doppelsitzer gerade einmal 0,118 Sekunden auf Platz drei. Am Ende wurde es der fünfte Rang.
„Die Dichte ist gerade bei den Damen enorm“, so Zöggeler. „Ein kleiner Ausrutscher reicht und die Athletin rutscht schon aus den Top 15. Für einen Podestplatz muss man einen Sahnetag erwischen.“
Fischnaller rätselt über verlorene Zeit
Einen Sahnetag hat auch Dominik Fischnaller nicht erwischt. Der Gesamtweltcupsieger der Saison 2022/23 landete im Einsitzer auf dem sechsten Rang, bei der Premiere der Mixed-Wettkämpfe am Sonntag ging es für ihn gemeinsam mit Robatscher auf Platz acht.„Es war nicht der ideale Auftakt, auch für die gesamte Mannschaft“, kommentierte er die Ausbeute. Mit seinem eigenen Auftritt war er nicht vollends zufrieden, zumal ihm seine Zeiten im unteren Abschnitt der Bahn ein Rätsel sind.
Dominik Fischnaller sieht noch Luft nach oben. © Foto Hermann Sobe / Hermann Sobe
„Oben war ich gut unterwegs, unten hatte ich keine Fehler, habe aber komischerweise in beiden Läufen Zeit verloren“, erklärte er. Mehr Aufschluss soll ihm die Analyse in den kommenden Tagen geben.
Die Erkenntnisse, welche sich daraus ergeben, sollen den Azzurri möglichst bereits beim Weltcup in Igls zu einem ersten Aufschwung verhelfen. „Da sind wir immer gut unterwegs. Dort wollen wir angreifen“, so Fischnaller.
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