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Jessi Diggins wird auf eine harte Probe gestellt. © APA/afp / JOE KLAMAR

Verletzte Olympiasiegerin als Drama-Queen beleidigt

Bei der diesjährigen Tour de Ski musste die US-amerikanische Dominatorin Jessie Diggins nicht nur gegen ihre Kontrahentinnen, sondern auch mit massiven Fußschmerzen kämpfen. Ein Medienhaus nahm sich das zum Anlass, die 33-Jährige als „Drama-Queen“ zu bezeichnen.

Jessie Diggins gehört zu den prägendsten Figuren im Langlaufsport. Doch was die US-Amerikanerin während der diesjährigen Tour de Ski durchlebt hat, zeigt eindrücklich, dass Erfolge oft nur durch enorme Entbehrungen möglich sind.


Vor knapp einer Woche schrieb sie auf ihrem Instagram-Kanal: „Es ist kein Geheimnis, dass ich in letzter Zeit mit starken Fußschmerzen zu kämpfen hatte. Deshalb bin ich sehr dankbar, ein tolles Team um mich zu haben, das mir hilft, mit meiner Plantarfasziitis umzugehen.“

Haltlose Anschuldigung

Plantarfasziitis ist eine chronische Entzündung im Fersenbereich und tritt besonders bei Ausdauersportlern von Laufsportarten häufig auf. Als sei das nicht schon genug, fragten Vertreter eines Medienhauses, dessen Namen Diggins absichtlich nicht nennt, ob sie sich bewusst krank stelle, und bezichtigten die mehrfache Weltmeisterin, eine Schauspielerin und Drama-Queen zu sein.

Diggins zählt zu den besten Langläuferinnen der Welt. © APA/afp / JOE KLAMAR


Diggins geht mit den Vorwürfen diplomatisch um: „Schmerz ist subjektiv, und bevor man den Schmerz eines anderen verspottet, sollte man sich bewusst sein, dass man keine Ahnung hat, was diese Person wirklich durchmacht.“ In dem beigefügten Video ist deutlich zu sehen, dass die Olympiasiegerin von 2018 auch in ihrer Freizeit einen orthopädischen Schuh zur Entlastung tragen muss.



Trotz der körperlichen Belastung erreichte die 33-Jährige in Val di Fiemme den sechsten Platz und liegt nach Abschluss der Tour auf dem dritten Rang in der Gesamtwertung. Dabei bekam sie prominente Unterstützung: Ski-Legende Lindsey Vonn überraschte ihre Teamkollegin am Streckenrand und sorgte mit ihrem Besuch für einen emotionalen Moment.

Eine Karriere voller Meilensteine

Jessie Diggins ist längst mehr als nur eine erfolgreiche Langläuferin – sie ist ein Vorbild für Willensstärke und Teamgeist. Ihren größten Triumph feierte sie 2018, als sie zusammen mit Kikkan Randall im Teamsprint der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang Gold holte. Dieser historische Triumph war nicht nur der erste Olympiasieg im Langlauf für die USA, sondern auch ein emotionaler Höhepunkt ihrer Karriere.

Auch im Weltcup hat sie immer wieder Geschichte geschrieben. In der Saison 2020/21 sicherte sie sich als erste Nicht-Europäerin den Gesamtweltcup. Zudem ist sie eine der wenigen Athletinnen, die in allen Disziplinen – vom Sprint bis zur Langdistanz – konstant an der Weltspitze performt. Dennoch muss sich die zweifache Weltmeisterin von 2014 und 2023 vorwerfen lassen, ihre Schmerzen zu übertreiben.

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