So viel sahnen die Langlauf-Stars in Toblach ab

Corona hin oder her – auch heuer wird bei der Tour de Ski ungefähr dieselbe Höhe an Preisgeldern wie in den letzten Jahren ausgeschüttet. Auch die Absage der norwegischen Nationalmannschaft macht hierbei keinen Unterschied.

Die Tour de Ski ist bereits seit 1. Januar im Gange. Am Dienstag und Mittwoch messen sich die weltbesten Langläufer dann in Toblach, wo ein Freistil- und ein Klassik-Rennen über jeweils 10 km (Frauen) bzw. 15 Kilometer (Männer) ausgetragen werden. Für einen Etappensieg wird ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Schweizer Franken (2.777,50 Euro) ausgeschüttet. Der Zweit- und der Drittplatzierte erhalten 2.000 bzw. 1.000 Schweizer Franken. Die Beträge sind immer in brutto angegeben.

Zum Vergleich: In der öffentlichkeitswirksamsten Wintersportart, dem Ski Alpin, erhält der Sieger eines Weltcuprennens – sowohl bei den Herren, als auch bei den Damen – durchschnittlich zirka 41.500 Euro. Selbst der 20. eines Weltcup-Rennens heimst in der Regel gleich viel ein, wie der Drittplatzierte einer Tour-de-Ski-Etappe. Auch im Biathlon-Weltcup ist ein Sieg (15.000 Euro) deutlich mehr wert, obwohl die Sportart der Skijäger eigentlich vom Langlauf abstammt.

Auch wenn die FIS seit Jahren versucht den Langlauf-Sport wieder attraktiver für Zuschauer zu machen, kann dieser Sport in Bezug auf Merchandising nicht mit Ski Alpin & Co. mithalten. Viele Versuche wurden gestartet, etwa mit der Einführung der Tour de Ski in der Saison 2006/07 oder den zahlreichen Sprint-Wettkämpfen mit teils spektakulärem Streckenprofil. Doch das Interesse der Zuschauer und die Popularität des Langlauf-Sports ist – außerhalb von Skandinavien – auch im Vergleich zu früher, relativ gering. Tour-Gewinner bekommt weniger als ein Kitzbühel-Sieger Der Sieger der kräftezehrenden Tour de Ski (sie erstreckt sich über 8 Etappen und führt am Ende auf die legendäre Alpe Cermis im Fleimstal) erhält knapp 63.000 Euro. Dazu werden noch Punkte-Prämien ausgeschüttet. Hierbei bietet sich ein weiterer Vergleich an: Im alpinen Ski-Weltcup warten auf den Kitzbühel-Sieger rund 80.000 Euro, auch wenn ergänzt werden muss, dass die Hahnenkamm-Rennen eine Ausnahme darstellen. So wird in Wengen, Gröden, Alta Badia oder beim Damen-Weltcup am Kronplatz nach Durschnitt ausgezahlt (der Sieger erhält circa 41.500 Euro).

Die Schlussetappe hinauf auf die Alpe Cermis ist das Highlight der Tour de Ski und verlangt von den Athleten alles ab. © em

Für das Organisationskomitee in Toblach ist die Ausschüttung der Preisgelder aber nicht die Hauptausgabenquelle, wie OK-Chef Gerti Taschler auf Nachfrage von s+ sagte: &bdquo;Dazu kommen noch Medaillen, Pokale, Prämien und Geschenke. Insgesamt machen die Preisgelder, die Ausgaben für Unterkunft und Fahrtspesen der Athleten (auch für die letztgenannten kommt der Veranstalter auf, Anm.d.Red. ) sowie Abgaben an die FISI zirka 180.000 Euro aus. Das ist ungefähr ein Drittel unseres Umsatzes.“

Fazit: Die Langläufer sahnen – wie im oben angeführten Vergleich ersichtlich – relativ wenig an Preisgeldern ab. Die Leistung dieser Ausdauersportler ist jedoch nicht hoch genug einzuschätzen. Die FIS wird gefragt sein, dieser Disziplin neuen Glanz zu verleihen, um die Zuschauer – ähnlich wie im Biathlon – zu begeistern. Nicht umsonst sind in den letzten Jahren einige Langläufer zu den Skijägern gewechselt.

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