Roland Clara gewinnt Gsiesertal-Lauf

"Ich bin überglücklich, denn ich wusste, dass ich heute sehr starke Gegner hatte, die sich auf den langen Distanzen wohler fühlen als ich", erklärte Clara im Ziel. Er meinte damit die Olympiasieger von Turin 2006, Cristian Zorzi, Pietro Piller Cottrer und Giorgio Di Centa, aber auch Fabio Santus, Simone Parodi und Sergio Bonaldi, die der Marathon-Nationalmannschaft angehören.

Pünktlich um 10 Uhr startete die 29. Auflage des &bdquo;Gsiesers“ in St. Martin. Bei bedecktem Himmel liefen alle Stars zusammen in einer 30-köpfigen Spitzengruppe. Auch die stärksten Frauen Antonella Confortola, Sabina Valbusa, Marina Piller, Veronika Vitkova und Clara Bettega konnten anfangs mit den Männern Schritt halten. Wie im Vorjahr lief alles auf einen Zweikampf zwischen Roland Clara und Thomas Moriggl hinaus. Die beiden Sprintwertungen sicherte sich allerdings Fabio Santus.

Als nach etwa drei Viertel der Strecke die Steigung nach St. Magdalena begann, verschärfte Clara das Tempo und zog davon. &bdquo;Anfangs konnte nur Pietro Piller Cottrer mithalten. Da habe ich noch auf ihn gewartet. Doch als ich gesehen habe, dass er Schwierigkeiten bekam, bin ich auf und davon. Ich wollte verhindern, dass die anderen aufschließen konnten", sagte Clara im Ziel, der heute seinen ersten Sieg in Gsies feierte. Vorjahressieger Thomas Moriggl, der gestern auch das 30-km-Diagonalrennen für sich entschieden hatte, wurde diesmal Zweiter.

Antonella Confortola setzt sich bei den Frauen durch Bei den Freauen wiederholte Antonella Confortola ihren Vorjahressieg, vor ihren Nationalmannschaftskollegin Sabina Valbusa und Clara Bettega. Confortolas Lächeln im Ziel war allerdings etwas gequält. "Ich bin heute mit den Schuhen meines Trainers gelaufen und diese sind drei Nummern größer als meine. Sie waren allerdings die einzigen, die ich ertragen konnte", so die Athletin der Forstwoche. Confortola hatte vor zwei Wochen in Garmisch Erfrierungen an den Zehen davongetragen. Ihr Sieg in Gsies war dennoch ungefährdet. Sie gewann mit einem Vorsprung von 2.32 Minuten auf Valbusa und über sieben Minuten auf Bettega.

Valbusa war heute erstmals beim Gsieser-Tal-Lauf am Start. Vor sechs Jahren gewann sie in Pragelato mit Confortola die olympische Staffel-Bronzemedaille. "Mein Bruder Fulvio und seine Teamkollegen haben 2006 genau am 19. Februar Gold in der Staffel gewonnen. Wir haben am Tag davor Bronze geholt. Als ich daran gedacht habe, war ich gerührt. Schade, dass heute ausgerechnet mein Bruder gefehlt hat." Bei der anschließenden Preisverteilung wurden Zorzi, Piller Cottrer und Di Centa mit den Goldmedaillen von 2006 gefeiert. Für das Erinnerungsfoto gesellte sich "Bubu", das Maskottchen des "Gsiesers" an die Stelle von Fulvio Valbusa hinzu. Zufall oder nicht, Valbusa wird ebenfalls Bubu genannt!

Der Sieg im 30-km-Rennen der Frauen ging an Veronika Vitkova. Die Tschechin, die im Biathlon-Weltcup die beste ihres Landes ist, gewann vor Marina Piller und der Slowenin Mirjam Cossettini. Für Vitkokova war es das erste Langlaufrennen ihrer Karriere ohne Gewehr auf dem Rücken. Ins "Schwarze" hat sie dennoch getroffen. Bei den Männern war auf der Kurzstrecke Enrico Nizzi der Schnellste. Er verwies Sergio Bonaldi (Sieger am Vortag über 42 km klassisch) und Roberto De Zolt auf die Plätze.

An den beiden Wettkampftagen waren in Gsies mehr als 2000 Athleten am Start, über 100 davon beim "Just for Fun", wo die Teilnehmer auch ohne Zeitnehmung ihren Spaß hatten. Erstmals gab es beim "Gsieser" auch eine Kombiwertung aus Diagonal- und Skatingrennen. Über 30 km gewannen Reinhard Kargruber und Barbara Felderer, über 42 km Alfio Di Gregorio und Renate Forstner. Im kommenden Jahr feiert der Gsieser-Tal-Lauf dann sein 30-jähriges Jubiläum.

Ergebnisse Gsiesertal-Lauf - Skatingrennen (19. Februar 2012) Männer, 42 km 1. Roland Clara 1.36.24.36 2. Thomas Moriggl 1.37.02.74 3. Fabio Santus 1.37.03.15 4. Johannes Dürr 1.37.03.18 5. Pietro Piller Cottrer 1.37.03.21 6. Simone Paredi 1.37.33.75 7. Cristian Zorzi 1.37.34.05 8. Daniel Yeuilla 1.37.34.09 9. Paolo Fanton 1.37.40.29 10. Riccardo Romani 1.37.53.24

Frauen, 42 km 1. Antonella Confortola1.47.48.1 2. Sabina Valbusa 1.50.20.86 3. Clara Bettega 1.55.18.10 4. Veronica De Martin Pinter 1.57.31.72 5. Chiara Caminada 1.59.49.24 6. Renate Forstner 2.03.39.25 7. Nicoletta Pagliero 2.05.29.81 8. Simonetta Carbogno 2.07.16.75 9. Lysanne Zago 2.07.29.00 10. Claudia Rizzieri 2.07.57,84

Männer, 30 km 1. Enrico Nizzi 1.07.54.13 2. Sergio Bonaldi 1.07.56.21 3. Roberto De Zolt Ponte 1.07.56.34 4. Mattia Quinz 1.07.56.91 5. Peter Madsen Kling 1.08.13.50 6. Reinhard Kargruber 1.08.13.51 7. Matteo Tanel 1.08.17.46 8. Alan Martinelli 1.08.35.09 9. Andreas Nöckler 1.09.31.00 10. Ivo Nöckler 1.09.31.59

Frauen, 30 km 1. Veronika Vitkova 1.12.53.09 2. Marina Piller 1.12.53.97 3. Mirjam Cossettini 1.13.14.85 4. Christa Perathoner 1.20.24.96 5. Laura Colnaghi 1.26.12.62 6. Irmgard Strickner Wurzer 1.26.52.18 7. Barbara Perini 1.27.15.84 8. Barbara Felderer 1.27.37.82 9. Brigitte Hofmann 1.31.41.96 10. Sonja Mair 1.32.39.57

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