Langlauf in der Krise: Wo liegen die Probleme?

Die einzige Medaille hat Federico Pellegrino errungen, mit dem Nöckler einst im Teamsprint seine größten Erfolge gefeiert hat. &bdquo;Pellegrino war wirklich stark und hat sich diese Silbermedaille verdient. Im Weltcup hat er in diesem Winter einige Male Pech gehabt. In China war dieser langsame Schnee, auf dem er sich wohl fühlt. Er war ja auch in der Staffel sehr stark“, lobt Nöckler seinen früheren Teamsprint-Partner. Dass es sonst keine Erfolge geben wird, hat Nöckler erwartet. &bdquo;De Fabiani hat ein gutes Rennen im Skiathlon gemacht, aber das war unglaublich hart, und wahrscheinlich hat er sich nicht davon erholt“, vermutet Nöckler. Von den anderen &bdquo;Azzurri“ war nach Ansicht von Nöckler auch nicht mehr zu erwarten. Er glaubt, dass in Italien eine Entwicklung verschlafen worden ist. &bdquo;Ich denke nicht, dass wir keine Talente mehr haben. Andere Nationen haben das Trainingspensum gesteigert. Wir haben das nicht gemacht, weil wir dachten, dass das kontraproduktiv ist.“ Pellegrino und De Fabiani mit Privat-Team Dazu kommt noch, dass die beiden Top-Leute Pellegrino und De Fabiani nicht mehr mit der Nationalmannschaft trainieren und sich dem Privat-Team des deutschen Trainers Markus Kramer angeschlossen haben. &bdquo;Für den Langlaufsport in Italien ist es nicht gut, dass der Verband das zulässt. Die Jungen brauchen Vorbilder, zu den sie aufschauen und mit denen sie sich im Training messen können. Andererseits kenne ich Pellegrino sehr gut. Wenn er Vertrauen zu einer Person hat, dann tut er alles. Vielleicht hat ihm hier so eine Person gefehlt“, sagt Nöckler. Für den Langlaufchef Alfred Stauder war das jedenfalls eine schwierige Aufgabe, ein Team auf Olympia vorzubereiten, in dem die beiden Besten fehlen. Und in einem Jahr ein schlagkräftiges Team aufzubauen, ist praktisch unmöglich. Kein Südtiroler im Nationalteam Warum es kaum noch Südtiroler ins Nationalteam schaffen, darauf hat Nöckler keine Antwort. &bdquo;Als ich ins Team gekommen bin, waren mehrere starke Südtiroler wie Clara, Moriggl, Kostner und Hofer da, und auch Freddy Schwienbacher war noch dabei. Aber wo das Problem jetzt liegt, das kann ich nicht beurteilen. Es ist freilich so, dass du unbedingt in eine Sportgruppe kommen musst, sonst wird es schwierig“, so Nöckler. Er selbst entwickelt sich mehr und mehr zu einem Spezialisten für Volkslangläufe. Im Weltcup wird er aber auch in dieser Saison noch einmal zu sehen sein. Er hat die Zusage erhalten, dass er am 50-km-Lauf am Holmenkollen in Oslo teilnehmen darf. Der steht am 6. März auf dem Programm und wird im klassischen Stil gelaufen.

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