Gian Franco Kasper: "Sport soll auf den hinteren Seiten bleiben"

Von Luis Mahlknecht aus Lahti Dies war ein – unerwarteter – Höhepunkt beim heurigen Forum Nordicum, zu dem sich wieder Skisportjournalisten zum alljährlichen Austausch in Lahti (Finnland) trafen.Gian Franco Kaspers Ansprache war auch in anderen Aspekten bemerkenswert. Er war soeben von einer Inspektionsreise in Korea und China zurückgekehrt und schilderte seine Eindrücke ganz ehrlich und konkret. Während man in China geradezu &bdquo;übereifrig“ sei und beispielsweise 1000 Windräder zur Stromerzeugung auch da aufgestellt habe, wo es keinen Wind gäbe, hake es in Südkorea noch sehr, es werde sehr langsam gearbeitet, so dass man sich auch eine &bdquo;bescheidenere“ Austragung Olympischer Spiele für 2018 erwarten könne.

Natürlich kam auch das Thema Doping zur Sprache. Die FIS gehe da eine sehr klare Linie, sei aber gegen Kollektivstrafen und Pauschalverurteilungen. Auch die Vorgangsweise der WADA sei kritisch zu hinterfragen.Auch FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis schloss sich dem an und unterstrich abermals, man kämpfe für einen sauberen Sport. Und dieser ist dann in den Medien auf den letzten Seiten zu finden, und das sei – so Kaspar – gut so.

Mit der Präsentation der Neuerungen im Skispringen (in Norwegen gibt es in diesem Winter gewissermaßen eine zweite Vierschanzentournee, die sich &bdquo;Raw Air“ nennt und bei der auch die Qualifikation mit zum Wettkampf gehört), im Skilanglauf (man will hier die Startquoten für jede Nation etwas umverteilen, um so die Übermacht Norwegens einzudämmen) und in der Nordischen Kombination (wo jetzt auch die Damen allmählich Fuß fassen) ging der FIS-Tag zu Ende.

Im Biathlon glänzte der IBU-Vorstand durch Abwesenheit, dennoch erfuhren die Sportjournalisten interessante Neuheiten von den Organisatoren der Weltmeisterschaft 2017 in Hochfilzen in Nordtirol. Der finnische Biathlonverband stellte sich auch kurz vor und unterstrich, man wolle Lahti wieder als Biathlon-Zentrale Finnlands etablieren. Dazu liegen Pläne vor, das Langlaufstadion direkt an der Stadt zu einer multifunktionellen Anlage umzugestalten. Dadurch würde allerdings Kontiolahti in Ostfinnland (Karelien) quasi von der Bildfläche verschwinden.

Weitere interessante Aspekte des Forum Nordicums in Lahti waren Gespräche mit dem ehemaligen Skisprungtrainer Hanno Lepistö (erwirkte auch einst in Italien), der Besuch des wunderbaren Sportinstituts in Vierumäki sowie spannende Vorträge des Sportmediziners Jörg Teichmann, der neue Wege in der Behandlung von Sportverletzungen auflistete, sowie des Jungjournalisten Luis Holuch, der über Damen-Skispringen referierte. Dabei äußerte er den Wunsch, dieser Sport sollte in den Medien, speziell im Fernsehen, mehr Sichtbarkeit erlangen. Ein Wunsch, dem sich die Fans in Südtirol gerne anschließen.

Auch zwei Comebacks finnischer Spitzenathleten wurden bekanntgegeben: Janne Ahonen will trotz seines Alters vonmittlerweile 39 Jahren noch einmal die Sprungski anziehen und über die Schanzen &bdquo;segeln“, Hannu Manninen steigt sogar nach fünf Jahren Pause wieder bei den Nordischen Kombinierern ein. Die Heim-WM 2017 im kommenden Februar (in Lahti ist man mit den letzten Details beschäftigt, die Anlagen präsentieren sich schon jetzt prächtig) gab dazu wohl den Ausschlag für die zwei Vertreter &bdquo;Suomis“.

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Eishockey

Tennis

Wintersport

Mehr

Motorsport

Radsport

Wassersport

Events

Favoriten

Gian Franco Kasper: "Sport soll auf den hinteren Seiten bleiben"

Kommentare (0)