
Therese Johaug brach in Tränen aus. © Screenshot
Diese Tränen bewegen die Langlauf-Welt
Bei der nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Norwegen haben sich am Sonntag dramatische Szenen abgespielt. Im Mittelpunkt stand Langlauf-Queen Therese Johaug, die bittere Tränen vergossen hat.
02. März 2025
Von: det
Die Norwegerin Therese Johaug ist die vielleicht beste Langläuferin, die es je gegeben hat – und die es je geben wird. Sage und schreibe 20 Medaillen hat sie bei Weltmeisterschaften schon geholt, die meisten davon glänzen in goldener Farbe. Und doch musste die 36-Jährige am Sonntag nach dem 20-Kilometer-Skiathlon bei der WM in Trondheim mit den Tränen kämpfen.
Der Grund dafür ist ein dramatisches Rennen, in dem Johaug am Ende die Goldmedaille nur um wenige Zentimeter verpasste. Die Langlauf-Queen kam zeitgleich mit der Schwedin Ebba Andersson ins Ziel, doch im Fotofinish war zu sehen, wie Andersson hauchdünn vor Johaug die Ziellinie überquert hatte. Bronze holte die Schwedin Jonna Sundling.
Therese Johaug nach ihrem Zieleinlauf. © APA/afp / JONATHAN NACKSTRAND
Johaug hatte ihre Karriere eigentlich im März 2022 beendet, doch heuer feierte sie überraschend ihr Comeback. Und zwar als Mama, da sie mittlerweile eine Familie gegründet hat. Das große Ziel der mehrfachen Olympiasiegerin war eine Goldmedaille bei der Heim-WM in Norwegen, doch diese hat sie – zumindest im Rennen am Sonntag – verpasst.
„Ich kann mir nur selbst die Schuld geben.“ Therese Johaug
Die Journalisten des norwegischen Rundfunks NRK wollten Johaug nach dem Rennen das Fotofinish-Bild zeigen, doch das konnte sich die aufgewühlte Langläuferin nicht ansehen. „Das schaffe ich wirklich nicht. Ich habe die letzten Schübe nicht gut getroffen. In der Mitte des Rennens fühlte ich mich gut, aber am Ende habe ich leider ein wenig gepatzt. Es fehlten nur wenige Zentimeter. Ich kann mir nur selbst die Schuld geben“, so Johaug.
Die Tochter sorgt für Tränen
Wenige Minuten später kamen ihr – abseits des Renngeschehens – die Tränen. „Mir wurde bewusst, wie knapp das alles war. Jetzt muss ich weinen“, so Johaug, die besonders emotional wurde, als ihr der TV-Sender NRK ein Foto ihrer Tochter Kristin vorlegte. Diese verfolgte das Rennen auf den Schultern ihres Papas Nils Jakob und feuerte die Mama an.„Ich habe meine Kleine seit vier Wochen nicht gesehen, und es rührt mich zu Tränen“, so Johaug, die sich vor der WM bewusst von ihrer Familie isolierte, um keine Krankheit zu riskieren. Bald wird sie ihre Tochter aber wieder in die Arme schließen können. Und sportlich gibt's für Johaug noch Chancen, sich das ersehnte Heim-Gold zu holen. Die Weltmeisterschaft in Trondheim ist ja noch lange nicht zu Ende.
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