Die Olympia-Enttäuschung des Sarner Langlauf-Asses

Am Montag wurde das Olympia-Aufgebot der &bdquo;Azzurri“ bekannt gegeben. Einen Skilangläufer oder eine Langläuferin aus Südtirol sucht man dabei vergebens. Michael Hellweger, dem gute Chancen eingeräumt wurden, der fehlt im 6-köpfigen Aufgebot von Italiens Langlauf-Herren. Von seiner Nicht-Nominierung hatte er bereits einige Tage davor erfahren. &bdquo;Eigentlich gingen wir von 7 Plätzen aus. Dann wäre ich dabei gewesen“, so Hellweger. Stattdessen erhielt Italien nur 6 Plätze bei den Herren sowie weitere 6 bei den Damen. &bdquo;Ein Grund dafür war, dass kleinere Wintersport-Nationen, wie Kolumbien und Co, die nichts mir Langlauf zu tun haben, die Plätze besetzen“, ärgert sich der Sarner. Der 7. Platz sei eigentlich &bdquo;fast sicher gewesen“.

Aber noch ein weiterer Grund wurmt ihn. &bdquo;Die Weltcups in Frankreich und Slowenien wurden aufgrund der Pandemie abgesagt. Da hätte ich mich aber nochmals bei 2 Sprints beweisen können“, betont der 25-Jährige. So war der Sprint beim Auftakt der Tour de Ski Ende 2021 im schweizerischen Lenzerheide für Hellweger gleichzeitig der letzte Weltcup. Und damals verpasste er als 31. die Quali für das Viertelfinale der besten 30 hauchdünn. Zwar landete er zeitgleich mit dem US-Amerikaner Logan Hanneman auf Platz 30, weil der Südtiroler aber im FIS-Sprintranking knapp hinter Hanneman liegt, schied er aus. &bdquo;Wer weiß, was damals sonst möglich gewesen wäre“, so Hellweger.

Hellwegers bestes Resultat in dieser Saison bei einem Weltcup-Einzelrennen ist ein 23. Platz beim Freistil-Sprint in Dresden. © pentaphoto

Schlussendlich ging der 6. Platz an Paolo Ventura. Diesem gönnt er das Ticket. Fakt ist aber auch: Die Weltcup-Resultate des 25-jährigen Trentiners waren in dieser Saison schlechter als jene des Sarners. In die Top-30 schaffte er es nie, außer mit der Staffel, als die &bdquo;Azzurri“ beim Weltcup in Norwegen Anfang Dezember Rang 5 holten. Genau dies ist ein weiterer Grund für Hellwegers Nicht-Nominierung. Italien setzt auf Athleten, die auch über lange Distanzen stark sind und in der Staffel eingesetzt werden können. Hellweger konzentriert sich in erster Linie auf Sprints. Aufgrund der Pandemie könne es jedoch immer wieder vorkommen, dass ein starker Distanzläufer ausfällt, was sich bei einer Viererstaffel als fatal auswirken könnte. &bdquo;Daher ging es wohl auch darum, 6 gute Distanzläufer mitzunehmen“, weiß Hellweger. Zudem stehen bei Olympia ohnehin mehr Distanzrennen als Sprints auf dem Programm. So gibt es lediglich einen Freistil-Sprint –Hellwegers Lieblingsdisziplin – sowie diesmal einen klassischen Teamsprint, was aber nicht unbedingt seine Stärke ist.

Dennoch blickt er nach vorne: &bdquo;Jetzt gilt es, noch im Weltcup Gas zu geben“. Da stehen noch mehrere Etappen, mit insgesamt 2 Freistil-Sprints und 2 Klassik-Sprints an. In Sachen Olympia ist der letzte Zug auch noch lange nicht abgefahren. Der Sarner hat viele Jahre vor sich und ist 2026 bei den &bdquo;Olympischen Heimspielen“ in Mailand/Cortina in einem guten Alter.

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