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Rebecca Passler und Hannah Auchentaller bereiten sich auf den Biathlon-Winter vor. © nie

Zwei Antholzer Biathlon-Freundinnen wollen durchstarten

Sie sind beide 23 Jahre jung, stammen beide aus dem Pustertal und gelten beide als Ausnahmetalente im internationalen Biathlonsport. Jetzt wollen Rebecca Passler und Hannah Auchentaller gemeinsam hoch hinaus.

Von:
Alexander Foppa

Wenn Ende November im finnischen Kontiolahti der Startschuss den Biathlon-Weltcup 2024/25 fällt, dann beginnt für Rebecca Passler und Hannah Auchentaller ein neuer Karriereabschnitt. Die eine ist die Nichte von Olympiamedaillengewinner Johann Passler, die andere die Tochter des Nationaltrainers der USA, Armin Auchentaller. Gemeinsam mit der um ein Jahr jüngeren und ebenfalls aus Antholz stammenden Linda Zingerle sind sie Südtirols große Zukunftshoffnungen im Frauen-Biathlon.


Wobei: Die Zukunft hat längst begonnen. Passler ist fixer Bestandteil des Weltcupteams, Auchentaller hat mit Italien bei der WM 2023 Staffel-Gold gewonnen. Auf den absoluten Durchbruch warten allerdings beide noch. Passler verbuchte vor einem Jahr in Kontiolahti mit Platz 17 ihr bislang bestes Ergebnis, baute dann allerdings ab. Auchentaller wurde von Krankheiten ausgebremst und nicht für die WM berücksichtigt.

„Ich liebe es, shoppen zu gehen“ Rebecca Passler

„Es war kein einfaches Jahr“, gibt Auchentaller zu, „Ich musste viel Geduld aufbringen, erst lernen, meinem Körper die Zeit zur Erholung zu geben. Ich habe viel dazugelernt. Ich denke, ich kann jetzt mit Rückschlägen besser umgehen.“ Ähnlich fällt die Analyse von Passler aus: „Ich nehme es als Lehrjahr, als Erfahrung. Kommende Saison möchte ich an meiner Kontinuität arbeiten und meine Form in Hinblick auf die WM aufbauen.“


Passlers teilt Schießstand mit ihrem Freund

Beide trainieren dieser Tage mit dem Nationalteam auf dem Lavazéjoch. Dort absolviert auch Passlers Freund, der Nordtiroler Biathlet Dominic Unterweger, seine Saisonvorbereitung. „Das ist ein schöner Zufall“, schmunzelt Passler. „Wir sehen uns ja nicht so häufig, also versuchen wir schon, die trainingsfreie Zeit zu nutzen.“ Generell versucht Passler, abseits von Schießstand und Loipe, den Kopf freizubekommen. „Man muss lernen, einen Ausgleich zu schaffen. Ich liebe es, shoppen zu gehen. Gerne verbringe ich auch Zeit mit meinen Freundinnen.“
„Biathlon ist bei uns fast ein Tabu-Thema, der Sport bleibt vor der Haustür“ Hannah Auchentaller

Zu diesen zählt auch Auchentaller. Die beiden kennen sich seit Kindheitstagen und unternehmen auch in der Freizeit viel zusammen. Wenn sie nicht gerade bei Trainings oder Wettkämpfen sind, ist der Sport bei den beiden Antholzerinnen nur Randthema. Genauso handhabt es Auchentaller, wenn sie zuhause auf ihren Vater trifft. „Biathlon ist bei uns fast ein Tabu-Thema, der Sport bleibt vor der Haustür. Wir kommen gerne heim, genießen das Beisammensein und schätzen es einfach mal, nicht der Trainer oder die Biathletin zu sein. Das tut gut“, verrät Auchentaller.

Hannah Auchentaller will im Weltcup den Durchbruch landen. © Teyssot / Pierre TEYSSOT


Mit der richtigen Balance aus hartem Training und mentaler Frische wollen Passler und Auchentaller kommenden Winter den ersehnten, nächsten Karriereschritt setzen und sich so dem Fernziel, den Olympischen Spielen 2026 zuhause in Antholz, nähern.

„Wenn ich mir für kommenden Winter etwas wünschen darf, dann ist das einfach Gesundheit. Ich möchte regelmäßig Rennen bestreiten können. Ich weiß, was in mir steckt und will das endlich zur Gänze zeigen“, so Auchentaller. Ihr pflichtet Passler bei: „Ich möchte mich auch im Weltcup nach oben arbeiten und mich dann nächstes Jahr für Olympia qualifizieren.“ Den Weg Richtung Olympia gehen die beiden Antholzerinnen gemeinsam, mit dem Ziel, in zwei Jahren in der Südtirol Arena Seite an Seite am Start zu stehen.

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