Wierers Aufwärtstrend und Vittozzis Fehlen: Die Hintergründe

Der Weltcup-Auftakt im kalten Norden hatte zum Abschluss noch einmal einen richtigen Leckerbissen im Angebot. Im Massenstart der Damen war Dorothea Wierer lange auf dem Weg zu einem Podestplatz unterwegs, griff zwischenzeitlich gar nach dem Sieg – letzten Endes wurde es der sechste Platz. Ein starker Auftritt für die Ausnahme-Athletin, der auf mehr hoffen lässt.

&bdquo;Läuferisch ist sie gut in die Saison gestartet und wurde von Rennen zu Rennen besser. Und schießen kann sie, dass wissen wir alle“, erklärte Biathlon-Rennsportleiter Klaus Höllrigl im Interview. &bdquo;Doro ist da, wo die Musik spielt. Mit ihrem Start können wir ganz, ganz zufrieden sein“, führte der 44-Jährige weiter aus. &bdquo;Man merkt, dass es ihr richtig Spaß macht.“

Neben Wierer hat mit Hannah Auchentaller eine weitere Südtirolerin von sich reden gemacht. Die 23-Jährige hat sich sowohl in der Damen-Staffel als auch im Sprint auf einem hohen Niveau präsentiert. &bdquo;Aber sie kann noch mehr und wird sich im Laufe des Winters weiter steigern“, meinte Höllrigl und sieht die Antholzerin auf einem guten Weg. Etwas Luft nach oben gibt es aber immer. &bdquo;Ich bin zufrieden mit der Leistung, aber ich weiß, dass bei ihr noch mehr geht.“

Was ist mit Vittozzi? Auf den Saisonstart in Kontiolahti sowie auf die Reise nach Hochfilzen verzichten mussten hingegen Lisa Vittozzi und Rebecca Passler. Vittozzi wurden in den vergangenen Wochen Rückenprobleme zum Verhängnis, in diesem Jahr wird die amtierende Gesamt-Weltcupsiegerin keine Rennen auf der ganz großen Bühne mehr bestreiten. &bdquo;Ihr und unser Wunsch war es, erst im Weltcup einzusteigen, sobald sie ein gewisses Niveau wieder erreicht hat“, erläuterte Höllrigl. &bdquo;Hochfilzen kam dafür nicht infrage. Am Ende wollten wir nicht hudeln und lieber in Oberhof so zurückkommen, wie es sich für eine Athletin von ihrem Format gehört.“

Lisa Vittozzi trainiert weiter individuell. © APA/afp / MICHAL CIZEK

Ein ähnliches Vorgehen gibt es auch bei Rebecca Passler. Die 23-Jährige aus Antholz Mittertal fiel zuletzt aufgrund einer Grippeerkrankung aus, nun soll sie sich Schritt für Schritt wieder an den Weltcup herantasten. Ein Start in den Tiroler Alpen wäre noch zu früh gekommen. &bdquo;Wir haben die ersten Trainingseinheiten abgewartet, um zu beobachten, wie leicht ihr der Wiedereinstieg fällt. Aber sie hat sich schwergetan“, gab Höllrigl einen Einblick. &bdquo;Rebecca ist eine sehr wichtige Athletin für uns, hinter Vittozzi und Wierer war sie die stärkste in der Vorbereitung. Daher sind wir ganz vorsichtig“, unterstrich er die Bedeutung der Staffel-Juniorenweltmeisterin von 2022.

Hofer mit viel Luft nach oben Im Gegensatz zu den Damen machen sich die Herren des azurblauen Biathlonteams mit gemischten Gefühlen nach Hochfilzen auf, hinter Lukas Hofer und Co. liegt ein durchwachsener Auftakt. &bdquo;Eigentlich sind alle Komponenten für eine gute Leistung da – aber wir konnten sie noch nicht zusammenführen“, merkte Höllrigl an. Ein Umstand, der sich in Nordtirol möglichst ändern soll.

Viel Eingewöhnungszeit bleibt den Athleten nicht. Nach der Anreise am Montag ist bereits für heute voller Fokus angesagt: Loipe, Schießstand, Material – der Dreischritt zum Erfolg. Am Freitag machen die Damen mit dem Sprint über 7,5 Kilometer den Anfang (Start 11.30 Uhr), wenig später folgen die Herren über 10 Kilometer (14.20 Uhr).

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