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Tommaso Giacomel ließ seinen Emotionen freien Lauf. © ANSA / GIAN EHRENZELLER

Tommaso Giacomels Befreiungsschrei: „I bin so happy“

Tommaso Giacomel ist längst eines der prägendsten Gesichter der großen Biathlon-Welt. Doch mit so einem breiten Grinsen auf den Lippen, wie an diesem Nachmittag bei der WM in Lenzerheide, schritt er noch nie aus einem Zielstadion. Er hat sich von einer großen Last befreit.

Von:
Alexander Foppa

Tommaso Giacomel ist jemand, der selbst nach guten Rennen mit gerunzelter Stirn und nachdenklichem Blick detaillierte Leistungsanalysen betreibt. Er ist ein akribischer, ja verbissener Arbeiter. Nicht so an diesem Nachmittag in Lenzerheide – dem Ort, an dem er seine erste WM-Medaille in einem Einzelrennen bejubelte. Er hatte Freudentränen in den Augen, er jubelte und strahlte.


Giacomel holte mit seinen 24 Jahren bereits vier Mal Edelmetall bei Weltmeisterschaften, allerdings bislang ausschließlich in Mixed- bzw. Single-Mixed-Staffeln. Jetzt hat er endlich seine ganz persönliche Medaille um den Hals hängen. Er holte am Mittwoch hinter Eric Perrot Silber.

„Die Erleichterung ist riesig“ Tommaso Giacomel

Giacomel hat nicht nur seinen persönlichen Medaillenbann gebrochen, sondern auch jenen seines gesamten Teams. Italien wartete bis dato auf eine Top-3-Platzierung bei dieser WM. „Die Erleichterung ist riesig. Ich habe hier gute Rennen gezeigt, aber eine Medaille bislang verfehlt“, sagte Giacomel im SportNews-Interview.

Am Donnerstag im Duo mit Wierer

Giacomel stammt aus dem 1.000-Einwohner-Dörfchen Imer im Trentiner Primiero-Tal. Geboren ist er in Sterzing, ausgebildet wurde er in der Sportoberschule in Mals. In feinstem Südtiroler Dialekt sagt er: „Jetz steah i do mit Silber, i bin richtig happy.“

Hier hören Sie das vollständige Interview mit Tommaso Giacomel:

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Wir haben Giacomel gefragt, ob das die vorläufige Krönung seiner Karriere sei. Darauf antwortete er augenzwinkernd: „Das wäre eine Goldmedaille.“ Eine theoretische Chance dazu hat er bereits am Donnerstag (16.05 Uhr), wenn er gemeinsam mit Dorothea Wierer in der Single-Mixed-Staffel antritt. Die zuletzt angeschlagene Niederrasnerin hat am Mittwoch ihr WM-Comeback verkündet.

Hofer ist bitter enttäuscht

An diesem Nachmittag führte die WM in Lenzerheide wiedermal gnadenlos vor Augen, wie nahe Freud und Leid beisammenliegen können. Während Giacomel im Zielraum von Mikrofon zu Mikrofon schritt, um seine Glücksgefühle zu beschreiben, hatte Lukas Hofer die Arena längst gesenkten Hauptes verlassen.
„Ich weiß nicht, was passiert ist“ Lukas Hofer

Der letzte Einzelauftritt bei dieser WM ging für den erfahrenen Montaler völlig daneben. Beim zweiten und dritten Schießen häufte er satte sieben Strafminuten an. „Dazu kann ich einfach nichts sagen. Ich weiß nicht, was passiert ist“, erklärte ein zerknirschter Hofer im SportNews-Interview. Im Hinblick auf das Staffelrennen am Samstag sagte er: „Jetzt muss ich das erstmal mit den Trainern analysieren, dann werden wir sehen, was bei dieser WM noch drin ist.“


Das weitere WM-Programm:

Donnerstag
16.05 Uhr: Single-Mixed-Staffel

Samstag
12.05 Uhr: Frauen-Staffel
15.05 Uhr: Männer-Staffel

Sonntag
13.45 Uhr: Frauen-Massenstart
16.05 Uhr: Männer-Massenstart

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