
Lou Jeanmonnot (l.) stürzt im Duell mit Franziska Preuß (r.). © Screenshot
Sturz im Finale! Preuß entreißt Jeanmonnot den Gesamtsieg
Der Kampf um die große Kristallkugel zwischen Franziska Preuß und Lou Jeanmonnot ist im letzten Rennen der Saison auf dramatische Art und Weise entschieden worden. Jeanmonnot kam im Zweikampf mit Preuß zu Sturz – und verlor dadurch den Gesamtweltcup.
23. März 2025
Von: nie
Im Zielraum sank Lou Jeanmonnot auf ihre Knie, vergrub ihr Gesicht in ihren Armen. Wenige Minuten zuvor war sie der großen Kristallkugel so nah wie noch nie zuvor, nach einem epischen Schlagabtausch mit ihrer Rivalin Franziska Preuß lag die Französin etwa 500 Meter vor Schluss in Führung. Doch dann der Sturz. Im direkten Duell mit Preuß wollte sich Jeanmonnot die Innenseite einer Linkskurve sichern, stieg sich dabei aber selbst auf den Stock. Die 26-Jährige verlor das Gleichgewicht, ging zu Boden – und ihr Traum zerplatzte. Preuß stahl sich davon und überquerte die Ziellinie nicht nur als Erste, sondern auch als frischgebackene Gesamtweltcupsiegerin (38.23,8 Minuten/1 Strafrunde). Hinter der Schwedin Elvira Öberg (+3,3/3) wurde Jeanmonnot noch Dritte (+11,7/1).
Da ihr Vorsprung vor dem Rennen nur fünf Punkte betragen hatte, wurde Jeanmonnot auf den letzten Metern der Saison noch von der Spitze, die sie erst am Samstag erobert hatte, verdrängt. In der Endabrechnung lag Preuß 20 Punkte vor ihrer französischen Gegnerin und tütete damit die erste große Kristallkugel ihrer Karriere ein. Darüber hinaus durfte sie sich auch über den Gewinn der Disziplinenwertung im Massenstart freuen. Trostpflaster für Jeanmonnot: Neben acht Saisonsiegen fuhr sie immerhin die beiden Kristallkugeln in Einzel und Verfolgung ein.
Emotionale Bilder im Zielraum
Trotz aller Konkurrenz in der Loipe zeigten Preuß und Jeanmonnot kurz nach dem Rennen, was den Sport eigentlich ausmacht. Im Moment ihres größten Triumphes bahnte sich Preuß ihren Weg zur geschlagenen Französin und tröstete sie. Kurz darauf wurden die beiden Ausnahme-Athletinnen von Mitstreiterinnen nahezu umzingelt, Umarmungen waren in diesem emotionalen Moment keine Mangelware.Franziska Preuß und Lou Jeanmonnot umarmen sich. © ANSA / TERJE PEDERSEN
„Gerade ist alles ziemlich emotional“, erklärte Preuß im offiziellen Siegerinterview. „Mental bin ich einfach fertig. Es ist ein komisches Gefühl, natürlich war das nicht das Ende, das wir uns vorgestellt haben. Aber es war ein spannendes Rennen. Dass wir beide gemeinsam auf der letzten Runde waren – das war verrückt.“ Mit dem Gewinn des Gesamtweltcups sei für sie ein Traum in Erfüllung gegangen. „Es bedeutet mir viel. Ich habe so viel dafür getan. Wahrscheinlich brauche ich noch ein paar Minuten, um das alles zu realisieren.“
Wierer erlebt ein Debakel
Für Dorothea Wierer verlief der Abschluss hingegen alles andere als nach Plan. Die zweimalige Gesamtweltcupsiegerin spulte insgesamt acht Strafrunden ab und lief als Letzte ins Ziel ein (30./+6.03,1). Neben der Altmeisterin aus Niederrasen war noch eine weitere Azzurra am Start. Samuela Comola landete auf dem 18. Rang (+1.52,8/4). Den finalen Höhepunkt der Saison stellt der Massenstart der Herren dar. Der Startschuss für das letzte Weltcup-Rennen von Johannes Thingnes Bö fällt um 15.40 Uhr.Profil bearbeiten
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