Der deutsche Biathlet Philipp Nawrath ist auch Polizist. © APA/afp / PONTUS LUNDAHL

Strafzettel und Autogrammkarten: Biathlet bei der Polizei

In einem Interview mit der Polizei Schwaben Süd/West sprach der deutsche Biathlet und Polizist Philipp Nawrath über das Leben mit seinen zwei Berufungen. Er gab zu, neben einem Dienstausweis und Formblättern auch immer ein paar Autogrammkarten mit sich zu führen.

28. April 2024

Von: sportnews

Das Interview wirkt mehr wie ein ungezwungenes Gespräch unter Kollegen: Nawrath und ein weiterer uniformierter Polizist, der ein Mikrofon hält, stehen sich zugewandt im Freien. Der andere Polizist fragt den sympathischen Deutschen, warum man ihn dort in Schwaben in Uniform sieht. „Momentan bin ich in meinem vierwöchigen Hospitationspraktikum hier in Füssen auf der Dienststelle“, entgegnet Nawrath. Zunächst habe er im Schichtdienst gearbeitet, was aufgrund des Biathlontrainings nicht lange beizubehalten war. Er habe dann einfach mehr Freiheit in seiner Schichtgestaltung bekommen.

Der andere Polizist fährt fort: „Wie sieht es aus mit dem Thema Ernährung: Holst du dir auch mal einen Cheeseburger oder einen Döner?“. Nawrath entgegnet: „Tatsächlich voll ertappt. Hier im Praktikum habe ich alles mal mitgenommen, was zur Auswahl stand“. Auf die Frage, ob Nawrath im Dienst erkannt wird, entgegnet der 31-Jährige: „Das kommt durchaus vor“. Der andere Polizist hakt nach, ob er denn neben den ganzen Formblättern auch Autogrammkarten dabeihabe: „Ja, tatsächlich sind die dabei, da ab und zu mal eine Nachfrage kam. Dann gibt es zum Strafzettel noch eine Autogrammkarte for free dazu“.

Nawrath ist bekannt für seine Nahbarkeit und Menschennähe. Der bodenständige in Füssen Geborene nahm 2022 in Peking bei den Olympischen Winterspielen teil und belegte mit der deutschen Staffel den vierten Platz. Seine Fans schätzen ihn für seine Coolness. 2023 wurde er deutscher Meister im Einzel und Vizemeister im Sprint und der Verfolgung.