So plant Federica Sanfilippo ihr neues Leben

Die ehemalige Weltklasse Biathletin und Langläuferin spricht im Interview mit uns über ihr &bdquo;neues Leben“ – wo der Sport wieder eine Hauptrolle spielen wird.

Sie haben vor einigen Wochen, kurz vor Saisonende, den Rücktritt als aktive Skilangläuferin bekannt gegeben. Wann haben Sie sich dazu entschieden?

Federica Sanfilippo: Eigentlich bereits am Anfang der Saison. Ich wollte es aber erst gegen Saisonende öffentlich machen. Nur ein kleiner Kreis von Freunden und das Trainerteam wussten es zu Saisonbeginn. Die Entscheidung reifte im letzten Sommer. Ich habe mich nach einer halben Saison als Skilangläuferin gefragt, wie es weitergehen solle, zumal ich mich im klassischen Stil schwer tat. Skilanglauf auf Weltcup-Niveau aber ausschließlich in der Skating-Disziplin zu betreiben, ist nicht ideal, da ist man ziemlich limitiert.

Sie wechselten im Jänner 2023 vom Biathlon zum Skilanglauf. Ausschlaggebend war dafür unter anderem die Nicht- Berücksichtigung für den Weltcup in Antholz und die damit verlorene Biathlon-WM-Chance. Konnten Sie mit der Zeit als Skijägerin komplett abschließen?

Der Wechsel zum Langlauf war eine totale Veränderung, quasi eine andere Sportart. Ich habe mit dem Biathlonsport schon bald Frieden geschlossen. Ich bin ein Mensch, der sich schnell an die Gegebenheiten anpasst. Ich bin nicht nachtragend. Vielleicht war alles richtig, wie es gekommen ist. Schlussendlich ging für mich mit dem Skilanglauf auch eine neue Tür auf. Ich habe versucht, diese Chance zu nutzen. Diese eineinhalb Jahre im Langlauf hat es einfach noch gebraucht.

Was war der schönste Erfolg Ihrer doch eher kurzen Skilanglauf-Karriere? Ich habe viele schöne Momente mitgenommen. Quasi direkt im Weltcup mitlaufen zu können, war eine Genugtuung. Die Teilnahme an der Langlauf-WM 2023 war ein toller Erfolg. Insbesondere waren es die Gruppe, die Leute, die Skilanglauf-Familie, welche die schönen Momente ausmachten.

Federica Sanfilippo war zuletzt im Langlauf-Weltcup aktiv. © Pierre Teyssot / Pentaphoto

Wie erlebten Sie die letzten Wochen?

Intensiv. Nach der Saison haben Familie und Freunde in Ridnaun eine schöne Feier für mich organisiert. Am vergangenen Wochenende standen einige Urlaubstage am Gardasee mit Dorothea Wierer und Biathlon-Freundinnen auf dem Programm. Gleich nach der Saison habe ich auch voller Motivation mit meiner neuen Arbeit als Biathlon-Schießtrainerin bei der Polizeisportgruppe begonnen.

Sie bleiben damit dem Biathlon-Sport erhalten?

Ja. Und das freut mich sehr. Ich habe viele Ideen und will mich den Herausforderungen stellen. Es wird anfangs komisch, als Trainerin mit dabei zu sein. Aber ich freue mich auf diese interessante Arbeit.

Was sind Ihre Aufgaben?

Ich trainiere junge Talente, die auf dem Sprung sind und bei der Polizeisportgruppe unter Beobachtung stehen, am Schießstand. Dabei werde ich vorerst insbesondere bei nationalen Rennen mit dabei sein.

Den Biathlonsport verfolgten sie auch in den letzten Jahren?

Natürlich. Schon alleine wegen meiner Freundin Doro ( Anm. Dorothea Wierer ) und wegen meinem Lebensgefährten Louis Deschamps, der als Trainer im französischen Team fungiert. Da wird selbstverständlich immer über Biathlon gesprochen.

Was steht in den nächsten Wochen auf dem Programm?

Anfang Mai geht es erstmal für 2 Wochen nach Vietman in den Urlaub. Das reicht aber in Sachen Abschalten. Gleich danach beginnt für mich als Trainerin bereits die Saisonvorbereitung. Planungen und Analysen können nicht früh genug beginnen.

Üben Sie auch weiterhin selbst aktiv Sport aus?

Ganz damit aufhören kann ich nicht. Zumindest als Hobby. In den Sommermonaten werde ich wieder vermehrt mit dem Rad unterwegs sein, unter anderem will ich im Juli bei der Maratona dles Dolomites mitmachen und heuer die mittlere oder lange Strecke bewältigen. Aber ohne Zeitdruck, und nur, um das Rennen zu genießen. Im Winter will ich auch wieder die Langlaufskier in der Freizeit anschnallen. Ich will in erster Linie einfach für mich selbst fit bleiben. Ob ich dann bei einem Volkslauf an den Start gehe oder nicht, darüber mache ich mir keine Gedanken.

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So plant Federica Sanfilippo ihr neues Leben

Einige Tage mit ihren Freundinnen um Dorothea Wierer und Co. am Gardasee. Ein Urlaub in Vietnam. Und den Blick dennoch bereits nach vorne gerichtet, auf ihre Karriere nach der Karriere. Federica Sanfilippo hat einen klaren Plan.

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