
Star-Biathletin ist nach dem Rauswurf empört.
„Sie lügen mich an“: Empörung nach Biathlon-Rauswurf
Ruhe und Entspannung nach der Biathlon-Saison? Von wegen! In Biathlon-Norwegen fliegen dieser Tage die Fetzen. Der Grund dafür: Der völlig überraschende Rauswurf einer Star-Biathletin.
16. April 2025
Von: det
Auf dem Papier zählt Karoline Offigstad Knotten zum Besten, was die norwegischen Biathletinnen derzeit zu bieten haben. Die 30-Jährige lief in der vergangenen Weltcup-Saison mehrere Male in die Top 10, holte einen dritten Platz und gewann bei der Weltmeisterschaft in Lenzerheide mit der Staffel die Silbermedaille. Im Gesamtweltcup ist sie hinter Maren Kirkeeide die beste Norwegerin. Und doch ereilte Knotten in den vergangenen Tagen eine Nachricht, die ihr den Boden unter den Füßen wegzog: Sie wurde aus der Nationalmannschaft geworfen.
Von einem Schlag ins Gesicht schrieb die Biathletin anschließend auf Instagram, gegenüber dem norwegischen Rundfunk NRK fiel die Wortwahl nicht weniger heftig aus. „Das war ein Schock“, so Knotten, die nach dieser Nachricht völlig verärgert ist. „Ich vertraue den Trainern nicht mehr, ich habe das Gefühl, sie lügen mich an“, so die Vorwürfe der Biathletin.
Karoline Offigstad Knotten war im abgelaufenen Winter Norwegens zweitbeste Biathletin. © Lehtikuva / MARKKU ULANDER
Dass Knotten nicht mehr im Kader ist, hat offenbar nicht nur sportliche Gründe. So hatte sich die Biathletin in den vergangenen Tagen mit dem norwegischen Trainer Sverre Huber-Kaas getroffen und den Trainingsplan sowie die langfristige Strategie für die Olympischen Spiele besprochen. „Ich war nicht ganz einverstanden und habe einige Fragen gestellt. Diese Fragen waren wohl der Grund dafür, dass man meinte, ich hätte kein Vertrauen und glaube nicht zu 100 Prozent an sie. Deshalb wurde ich nicht in den Kader aufgenommen. Die Art und Weise, wie das gemacht wurde, ist inakzeptabel“, so Knotten.
Der Sportdirektor verteidigt sich
Norwegens Sportdirektor Per Arne Botnan entgegnete: „Wir haben ein Konzept vorgestellt, das auf Gemeinschaft und hoher Trainingsintensität basiert. Im Gespräch mit Karoline entstand der Eindruck, dass sie nicht bereit ist, das zu 100 Prozent mitzutragen. Rein von den Ergebnissen her hätte sie sich qualifiziert. Es geht hier aber um das Trainingsprogramm, das wir in den kommenden Monaten durchziehen wollen.“Dieser Rauswurf sorgte jedenfalls für mächtig Wirbel, sodass sich sogar Ex-Biathlon-Superstar Marte Olsbu Røiseland einschaltete. Auch sie war von der Nichtnominierung überrascht. „Karoline hätte sich den Platz auf jeden Fall verdient gehabt“, so die 13-fache Weltmeisterin. Ganz auf sich allein gestellt ist Knotten aber nicht: Sie bekommt weiterhin medizinische Betreuung, Zugriff auf das Material im Wachs-Truck und Munition vom Verband.
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