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Tommaso Giacomel greift in der Verfolgung nach einer Medaille. © ANSA / GIAN EHRENZELLER

Medaillenträume in der Verfolgung – aber ohne Wierer

Am Sonntag stehen bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide gleich zwei Wettkämpfe auf dem Programm – und in beiden träumen die Azzurri vom ersten Edelmetall. Michela Carrara und Tommaso Giacomel sind dabei die größten Hoffnungen.

Aus der Biathlon Arena in Lenzerheide

Von:
Christoph Niederkofler


Zwei Strafrunden weniger und die azurblaue Welt könnte eine andere sein. Sowohl Michela Carrara, Fünfte im Sprint der Damen, als auch Tommaso Giacomel, Fünfter im Sprint der Herren, schrammten bei der Weltmeisterschaft in Lenzerheide nur knapp an einer Medaille vorbei. Mit einer Strafrunde weniger hätte das Duo wohl jeweils Bronze erobert. Doch diese Rechenspiele sind Vergangenheit, am Sonntag bieten sich die nächsten Chancen auf Edelmetall. Um 12.05 Uhr geht es für die Damen in die Verfolgung, drei Stunden später sind die Männer an der Reihe.

„Wir haben gewusst, was in Michela steckt“, blickte Italiens Biathlon-Chef Klaus Höllrigl im Interview mit SportNews noch einmal auf die Darbietung von Carrara am Freitag zurück. „In dieser Saison hat sie sich vor allem am Schießstand stark verbessert. Auf den Skiern haben wir uns immer etwas mehr erwartet, das hat sie jetzt im Sprint abgeliefert.“ Mit einem Rückstand von 24 Sekunden auf Sprint-Weltmeisterin Justine Braisaz-Bouchet startet die 27-Jährige in die Verfolgung, 14 Sekunden fehlen ihr auf Bronze-Frau Suvi Minkkinen. „Michela war noch nie in einer solchen Situation“, so Höllrigl. „Wir werden sie gut darauf vorbereiten und schauen, was am Ende rauskommt.“

Wierer nicht am Start

Anders sieht die Situation für die beiden Südtirolerinnen Dorothea Wierer (21./+1.11) und Hannah Auchentaller (46./+2.28) aus, die jeweils eine große Hypothek angehäuft haben. Italiens Wintersportverband hat am Sonntagmorgen bekanntgegeben, dass Wierer nicht versuchen wird, diesen Rückstand in der Verfolgung wett zu machen. Sie ist seit Tagen gesundheitlich angeschlagen. Nun hat sie entschieden, ihre Erkältung in Hinblick auf die zweite WM-Woche auszukurieren.

Dorothea Wierer bei der WM in Lenzerheide. © ANSA / GIAN EHRENZELLER

Auch Auchentaller ist nicht in bester Verfassung, sie wird aber die Aufholjagd wagen. „Hannah war in Antholz noch einmal krank und hat in der Staffel zwar eine gute Leistung abgeliefert, aber gestern hat man gesehen, dass sie nicht bei 100 Prozent ist“, erläuterte Höllrigl.

Giacomel jagt Bø und Co.

Bei den Herren scheint indes alles für die nächste Gold-Gala des mittlerweile alleinigen Rekordweltmeisters Johannes Thingnes Bø angerichtet zu sein. Der Norweger nimmt nämlich mit einem Vorsprung von 28 Sekunden auf den US-Amerikaner Campbell Wright sein 22. WM-Gold ins Visier. Im Rücken des Olympiasiegers dürfte es im Kampf um die restlichen Medaillen deutlich enger zugehen – mit Tommaso Giacomel in der Hauptrolle. Der Trentiner startet als Fünfter in die Loipe, auf Wright fehlen ihm 20 Sekunden, auf Bronze-Gewinner Quentin Fillon Maillet gar nur zehn. Mit Lukas Hofer (16./+1.20) macht sich nach einer ansehnlichen Leistung im Sprint, die von einem „Kinderfehler“ getrübt worden war, ebenso Hoffnungen auf eine Top-Platzierung.

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