
Lukas Hofer zeigte im letzten WM-Rennen seine beste Leistung. © Teyssot
Lukas Hofer und sein Beinahe-Coup: „Hatte endlich Spaß“
Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet im letzten WM-Rennen ist bei Lukas Hofer der Knoten geplatzt. Er schrammte hauchdünn an einer Medaille vorbei – ebenso wie Tommaso Giacomel. Im Anschluss zogen beide im SportNews-Interview Bilanz.
23. Februar 2025
Aus Lenzerheide

Von:
Alexander Foppa
Es war bis dato wahrlich nicht die Weltmeisterschaft des Lukas Hofer. Doch im Massenstartrennen am Sonntag trumpfte er nochmal groß auf. Bis zum letzten Schießen lag er auf Medaillenkurs, ein Fehler beim drittletzten Versuch ließ ihn dann aber noch auf Position acht abrutschen.
Enttäuschung wegen der verpassten Chance auf WM-Edelmetall? „Keinesfalls“, sagte Hofer nach dem Rennen, wenngleich er hinterher schob: „Ich hatte heute endlich richtig Spaß. Ich weiß nicht, ob es ohne den einen Schießfehler fürs Podest gereicht hätte. Mit dem Adrenalin, das auf der Schlussrunde hochgekommen wäre, wäre vielleicht was drin gewesen. Aber daran denke ich jetzt gar nicht.“
Die Freundin gab Hofer Kraft
Vielmehr war der 35-jährige Routinier aus Montal erleichtert, dass er nach einem enttäuschenden Einzelwettkampf doch noch einen versöhnlichen WM-Abschluss gefunden hat. „Ich war anderthalb Tage lang kaum ansprechbar, so sehr hat mich das geärgert“, verriet Hofer, der aber eine Schulter zum Anlehnen fand: „Zum Glück ist auch meine Freundin hier (die deutsche Biathletin Johanna Puff, Anm.d.R.), sie hat mir geholfen abzuschalten.“Dorothea Wierer (oben 3.v.l.) und die Azzurri freuten sich mit Tommaso Giacomel (vorne Mitte) © Pierre TEYSSOT
Auf die Frage hin, ob dies das letzte WM-Rennen seiner Karriere gewesen sei, wich Hofer aus. „Ich mache bis Olympia 2026 weiter. Es kann sein, dass ich dann von Jahr zu Jahr entscheide, wie lange diese Reise noch geht. Wenn das heute mein WM-Abschluss war, dann war es jedenfalls ein guter“, grinste der Pusterer.
„Das war eine tolle WM!“ Tommaso Giacomel
Noch näher an eine Medaille hat es Tommaso Giacomel geschafft, der – vier Strafrunden zum Trotz – auf den sechsten Platz lief und somit neuerlich bei der Flower Ceremony prämiert wurde. „Das war eine tolle WM! Ich bin sehr glücklich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier in jedem Rennen unter die besten Sechs laufen würde“, resümierte der Einzel-Vize-Weltmeister. Er richtete den Blick mit einem kleinen Schmunzeln im Gesicht nach vorne: „Ich fühle mich richtig gut in Form, so kann es im Weltcup gerne weitergehen.“
Weiter geht es für Giacomel, Hofer & Co. im letztjährigen WM-Ort Nove Mesto na Morave (Tschechien), allerdings erst Anfang März. Zuvor dürfen die weltbesten Biathleten erstmal durchschnaufen.
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