Lukas Hofer: „Ich will den ersten Weltcupsieg“

Von Hannes Kröss aus Sand in Taufers

Seine Augen leuchten, er strahlt über das ganze Gesicht. Man merkt Lukas Hofer an, dass er sich auf die neue Saison freut. Eine Saison, die in wenigen Tagen in Östersund in Schweden mit der Mixed Staffel beginnt. &bdquo;Ich kann es kaum mehr erwarten. Wir haben heuer im Sommer optimal trainiert. Unsere Trainer haben von der besten Vorbereitung aller Zeiten gesprochen, denn sie können sich gar nicht daran erinnern, dass sie ihr Programm einmal voll, ganz ihren Vorstellungen entsprechend, durchziehen konnten“, sagt Lukas Hofer vor versammelter Presse im malerischen Designhotel Feldmilla in Sand in Taufers, wo er die Journalisten zur Medienkonferenz eingeladen hat. Die steht unter dem Motto: &bdquo;Road To Sochi“.

Der 24-Jährige aus Montal wirkt vor dem Saisonauftakt sehr selbstbewusst. Ein weiterer Effekt der optimalen Saisonvorbereitung, in der Vieles beim Alten belassen, aber auch Neues probiert wurde. &bdquo;Vor Olympischen Spielen krempelt man natürlich nicht alles um. Ich habe zum Beispiel denselben Gewehrschaft, auf den ich seit vier Jahren vertraue. Und trotzdem haben wir sehr viel am Gewehr herumgetüftelt. Und natürlich am Schießstand trainiert. Ein Schwerpunkt war die Präzision beim Schießen. Es ist erstaunlich, wie sich dann automatisch auch die Schnelligkeit verbessert. Ich habe mir oft die Augen gerieben, weil ich die Zeiten nicht geglaubt habe“, erklärt Lukas Hofer voller Optimismus.

Russland und Lukas Hofer, das passt einfach

Die gesamte Vorbereitung sei auf zwei Ziele ausgerichtet. &bdquo;Ein erstes großes Ziel in der neuen Saison ist es, das Podium zu komplettieren“, sagt Hofer. Gemeint ist, den ersten Weltcupsieg zu feiern. Denn bisher hat der Pusterer in seiner Weltcup-Erfolgsbilanz einen dritten Platz (gleichzeitig auch WM-Bronze, Anm. d. Red.) und einen zweiten Rang zu Buche stehen. Beide Male kletterte er in Khanty Mansiysk in Russland aufs Stockerl.

Ein gutes Omen für Olympia, das zweite große Ziel im Winter 2013/14? &bdquo;Ich fühle mich in Russland einfach wohl. Es ist, als ob ich zu Hause in Antholz wäre. Es ist meistens bitterkalt und auch der Schnee liegt mir“, so Hofer.

Wenn Lukas Hofer von der Olympia-Strecke in Krasnaja Poljana spricht, dann funkeln seine Augen. Das liegt wohl daran, dass ihm die Strecke wie kaum eine zweite gefällt. &bdquo;Manchmal kommt es mir vor, als hätten sie diese Strecke nur für mich, ganz nach meinen Vorstellungen, gemacht. Sie ist sehr nervös, es geht dauernd auf und ab. Man hat nie Zeit, sich zu erholen, man muss immer Gas geben, auch bei den Abfahrten. Ähnlich wie in Antholz. Vielleicht gefällt sie mir deshalb so gut“, verrät Hofer, der sich in den &bdquo;Mann-gegen-Mann“-Rennen die besten Chancen auf einen Podestplatz ausrechnet.

Hofer &bdquo;warnt“ vor Ole Einar Bjoerndalen

Seine stärksten Gegner werden auch im Olympiawinter die üblichen Verdächtigen sein: Martin Fourcade, Emil Hegle Svendsen, aber auch den Jahrhundert-Biathleten Ole Einar Bjoerndalen hat Lukas Hofer auf dem Zettel: &bdquo;Den Ole dürfen wir heuer nicht außer Acht lassen. Der hat einiges vor und hat seine exzellente Form schon mehrmals angedeutet“, weiß der aussichtsreichste Biathlet der italienischen Nationalmannschaft zu berichten.

Doch bevor es zu den Olympischen Spielen geht, stehen erst einmal sechs kräftezehrende Weltcup-Etappen auf dem Programm. Der Anfang wird am Sonntag in Östersund mit der Mixed-Staffel gemacht, in der Hofer möglicherweise als Schlussläufer zum Einsatz kommt. Ab Mittwoch, 27. November stehen die Einzelwettkämpfe auf dem Programm.

Lukas Hofer wird sich in Schweden auf die Jagd nach einem guten Auftaktergebnis machen. Es könnte ihm sprichwörtlich für den Rest der Olympiasaison Flügel verleihen.

Ein ausführliches Interview mit Lukas Hofer wird am Donnerstag im Rahmen der Fernsehsendung SportArena im Rai Sender Bozen ab 21.30 Uhr ausgestrahlt.

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