Johannes Thingnes Bö hat die Verfolgung gewonnen. © APA/afp / KERSTIN JOENSSON
Kontroverser Sieg: Bö-Kontakt bringt Jacquelin zu Fall
Die Verfolgung der Herren beim Weltcup in Hochfilzen wurde auf dramatische Art und Weise entschieden. Johannes Thingnes Bö stieg beim letzten Anstieg unabsichtlich auf den Ski seines Konkurrenten Emilien Jacquelin und brachte ihn damit zu Fall.
14. Dezember 2024
Von: nie
Spannender hätte die Schlussrunde der Verfolgung der Herren über 12,5 Kilometer nicht eingeläutet werden können. Johannes Thingnes Bö, Emilien Jacquelin und Sturla Holm Lägreid mussten nach einem Fehler beim letzten Schießen allesamt in die Strafrunde und lieferten sich im finalen Akt einen heißen Dreikampf. Diesen entschied letzten Endes Gesamtweltcupsieger Bö für sich – aufgrund eines kontroversen Vorfalls.
Beim letzten Anstieg erhöhte der Norweger das Tempo und zog rechts an Jacquelin vorbei. Dabei stieg er seinem Konkurrenten auf den rechten Ski und bewirkte damit dessen Sturz. Jacquelin stand blitzschnell auf, blieb aber zunächst verdutzt stehen. Im Anschluss nahm er noch den Kampf mit Lägreid auf und schnappte sich immerhin noch den zweiten Platz. Im Zielraum suchte Bö noch das Gespräch mit Jacquelin, der Franzose schenkte seinem Widersacher aber keine Beachtung und fuhr eiskalt an ihm vorbei.
Emilien Jacquelin verpasste den Sieg auf dramatische Art. © APA/afp / KERSTIN JOENSSON
„Es war ein unglaublicher Kampf“, erklärte Bö nach seinem 78. Weltcupsieg im offiziellen Siegerinterview. „Es ist ein Rennunfall, wir sind nah beieinander. Er hat attackiert, ich war dahinter. Als ich rechts an ihm vorbeigehen wollte, scherte er nach rechts aus. Ich kann mich nur entschuldigen. Ich war schon am Rand der Bahn.“
Bei der anschließenden Zeremonie hatte sich Jacquelin bereits wieder beruhigt und konnte gemeinsam mit Bö über den Vorfall lachen. In der Gesamtwertung baute letzterer seinen Vorsprung weiter aus. Bö führt das Klassement nach seinem Triumph-Doppelpack in Sprint und Verfolgung mit 339 Punkten an, dahinter lauern Lägreid (304) und Jacquelin (246).
Hofer mit Fehlern nach starkem Start
Lukas Hofer erwischte hingegen einen starken Start in das Rennen und kämpfte nach zwei fehlerfreien Einlagen am Schießstand um einen Platz in den Top 10. Diesen Traum konnte sich der Montaler aber nicht erfüllen. Zwei Strafrunden wurden ihm noch zum Verhängnis, am Ende schaute aber dennoch ein respektabler 19. Rang heraus (+2.04,8 Minuten).Zum besten Azzurro avancierte Tommaso Giacomel, der sich trotz dreier Strafrunden auf den siebten Platz kämpfte (+1.02,4). Didier Bionaz musste sich mit dem 43. Rang abfinden (3 Strafrunden/+3.51,6), Daniele Cappellari wurde 52. (1/+4.38,7).
Weiter geht es am Sonntag mit den Staffeln. Um 11.30 Uhr gehen die Frauen an den Start, um 14.15 Uhr folgen die Herren.
Weltcup in Hochfilzen, Verfolgung der Herren
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