Lukas Hofer freut sich mit seiner Freundin und frischgebackenen Europameisterin Johanna Puff. © sn
Goldene Liebe: Lukas Hofer strahlt mit der Europameisterin
Die Biathlon-Europameisterschaft in Martell ist erst wenige Stunden alt, doch schon jetzt liefert sie berührende Geschichten. Die frischgebackene Gold-Medaillengewinnerin aus Deutschland hat nämlich eine spezielle Bindung zu Südtirol oder vielmehr zum besten Biathleten des Landes.
29. Januar 2025
Aus dem Biathlonzentrum in Martell
Von:
Alexander Foppa
Es waren ganz große Emotionen, die Johanna Puff Mittwochmittag in Martell überkamen. Soeben hatte sie im Einzelrennen der Frauen ihre Teamkollegin Marlene Fichtner mit der hohen Startnummer 67 vom Siegertreppchen verdrängt. Puff schaute völlig ungläubig auf die grüne Eins auf der Großleinwand, wenig später fiel sie Lukas Hofer in die Arme.
Zaungast Hofer, der exakt während des EM-Rennens in Martell vom Verband offiziell für die WM in Lenzerheide nominiert wurde, und Puff sind seit knapp einem Jahr ein Paar. Zuletzt drückten sie sich beim Weltcup in Antholz gegenseitig die Daumen. „Natürlich bin ich happy – und auch mega stolz“, sagte Italiens erfolgreichster Biathlet der letzten zwei Jahrzehnte. Allerdings betonte er, er sei zwar hier, „um Johanna zu unterstützen, doch das Rampenlicht gebührt einzig und allein ihr. Sie hatte zuletzt keine einfache Zeit, umso beeindruckender ist diese Leistung heute.“
„Er hat mich beflügelt“ Johanna Puff
Die frischgebackene Europameisterin bedankte sich für den liebevollen Support: „Ich denke schon, dass er mich ein wenig beflügelt hat. Aber im Allgemeinen fühle ich mich hier in Südtirol pudelwohl, ich genieße es einfach.“ Etwas nachdenklich führte die 22-Jährige aus Oberbayern anschließend aus: „Ich wusste vor einer Woche ja gar nicht, ob ich hier in Martell denn überhaupt die Chance bekommen würde. Dass es dann so gut geklappt hat, macht mich echt paff.“
Puff und die am Ende zweitplatzierte Fichtner waren die einzigen beiden Starterinnen, die beim EM-Auftakt ohne Schießfehler blieben. Hinter dem deutschen Duo schnappte sich die extrem laufstarke Schwedin Anna-Karin Hejidenberg (3 Fehler) die Bronze-Medaille.
Linda Zingerle läuft in die Top Ten
Beinahe hätte auch Linda Zingerle in den Kampf um Edelmetall eingegriffen. Der zweite Fehler beim letzten Anschlag ließ sie aber an Position acht abrutschen. Dennoch verließ sie das Zielgelände im Marteller Biathlonzentrum mit einem breiten Lächeln im Gesicht – und das aus gutem Grund. Sowohl läuferisch als auch beim Schießen zeigte sie einen klaren Aufwärtstrend. Das Top-Ten-Ergebnis lässt die 22 Jahre alte Antholzerin nach einem von physischen Rückschlägen geprägten Jahr endlich aufatmen.Linda Zingerle bot eine starke Vorstellung. © Josef Plaickner
Zingerle schaffte es am Mittwoch als einzige Azzurra unter die besten 30. Die zweite Südtirolerin, Birgit Schölzhorn aus Sterzing, belegte nach 5 Fehlern den 57. Rang.
Weiter ging es in Martell am Mittwochnachmittag mit dem Einzel der Männer, dort holte sich der Norweger Isak Frey den Sieg. Ab Freitag stehen dann Sprint-, Verfolgungs- und Staffelrennen am Programm.
Biathlon-EM in Martel, Einzel Frauen (15 km):
1. Johanna Puff (GER) 47.06,4 Minuten 0 Schießfehler2. Marlene Fichtner (GER) +9,5 Sekunden/0
3. Anna-Karin Hejdenberg (SWE) +18,0/3
4. Amandine Mengin (FRA) +30,2/2
5. Juni Arnekleiv (NOR) +48,7/1
...
8. Linda Zingerle (ITA/Antholz) +1:30,8/2
34. Ilaria Scattolo (ITA) +4:17,7/3
45. Beatrice Trabucchi (ITA) +5:05,/4
57. Birgit Schölzhorn (ITA/Sterzing) +6:14,4/5
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