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Justine Braisaz-Bouchet krönte sich zur Weltmeisterin. © ANSA / GIAN EHRENZELLER

Gold-Thriller im Sprint: Schweiz im Tränental

Der Sprint der Damen bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide hat einen waschechten Thriller im Kampf um Gold abgeliefert. Eine Azzurra verpasste dabei seine sensationelle Chance – freut sich aber über das beste Sprint-Ergebnis ihrer Karriere.

Aus der Biathlon Arena in Lenzerheide

Von:
Christoph Niederkofler


Dichter Schneefall und wechselnde Windbedingungen am Schießstand stellten die 92 Athletinnen im WM-Sprint von Lenzerheide vor eine Herausforderung sondergleichen. Doch trotz dieser außergewöhnlichen Umstände gelang es einem Quartett, die Biathlon Arena in einen wahren Hexenkessel zu verwandeln. Das bessere – und edelmetallhaltige – Ende für sich hatten Justine Braisaz-Bouchet (1 Strafrunde/Frankreich), Franziska Preuß (1/+9,8 Sekunden/Deutschland) und Suvi Minkkinen (0/+10,0/Finnland). Die frischgebackene Weltmeisterin Braisaz-Bouchet stieß die heimischen Fans aus der Schweiz dabei in ein Tränental.

Bis zum Schluss glaubten die Eidgenossen nämlich an ihre erste WM-Medaille in der Geschichte, Lena Häcki-Groß (4/+11,4) lag auch dank einer makellosen Darbietung am Schießstand zunächst in Führung. Letzten Endes wurde der zweimaligen Weltcupsiegerin aber ihre Leistung in der Loipe zum Verhängnis. Dort hing sie der Konkurrenz im Kampf um die Medaillen nämlich hinterher. Zunächst verdrängte Minkkinen sie um 1,4 Sekunden von Platz eins, danach folgte der nächste Dämpfer durch Preuß. Braisaz-Bouchet ließ den Schweizer Medaillen-Traum schließlich endgültig platzen.

Carrara vergibt sensationelle Chance

Die azurblauen Herzen höher schlagen ließ indes Michela Carrara. Mit Startnummer zwei war die 27-Jährige aus Aosta in das Rennen gestartet und führte das Feld trotz einer Strafrunde, die sie sich beim Stehendanschlag eingehandelt hatte, lange Zeit an. Letzten Endes erlitt die Azzurra dasselbe Schicksal wie Häcki-Groß, Carrara rutschte noch vom Podest. Dennoch kann sich die Italienerin über ihr bis dato bestes Ergebnis im Sprint freuen – bislang war dies ein 16. Platz im Sprint von Oberhof in der laufenden Saison gewesen. Darüber hinaus bietet sich ihr in der Verfolgung am Sonntag (12.05 Uhr) die nächste Chance auf ein sensationelles Edelmetall.

Michela Carrara präsentierte sich von ihrer besten Seite. © ANSA / GIAN EHRENZELLER

Die beiden Südtirolerinnen Dorothea Wierer und Hannah Auchentaller erwischten nach ihren eindrucksvollen Leistungen in der Mixed-Staffel am Mittwoch einen gebrauchten Tag. Wierer setzte zwei Schüsse daneben und landete schließlich auf dem 21. Platz (+1.10,6), Auchentaller musste gleich dreimal in die Strafrunde und reihte sich weiter hinten ein (46./+2.27,7). Für Aufsehen sorgte aber die dritte Südtirolerin im Bunde – die bislang noch nicht im Konzert der Großen vertreten war. Die Grödnerin Gaia Brunello, die seit dieser Saison für den brasilianischen Verband an den Start geht, lieferte am Schießstand eine fehlerfreie Darbietung ab und lief bei ihrem WM-Debüt auf den 65. Platz. Martina Trabucchi musste sich mit Platz 53. abfinden (3/+2.42,1).

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