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Dorothea Wierer kämpft mit sich und ihrer Gesundheit © Pierre Teyssot

Giacomel leidet mit Wierer: „Ich weiß, wie es ihr geht“

Dorothea Wierer hat es versucht, doch ihre Rückkehr ins WM-Geschehen ist am Donnerstag misslungen. Dadurch war Italiens Medaillenchance dahin. Während die Südtirolerin nach dem Rennen vieles in Frage stellte, sprach ihr Teamkollege Tommaso Giacomel Mut zu.

Aus Lenzerheide

Von:
Alexander Foppa

Italiens Single-Mixed-Staffel musste sich bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide mit Platz 7 zufrieden geben ( hier geht's zum Rennbericht). Zwar zeigte Giacomel eine fast perfekte Leistung, doch bei Wierer war nach ihrer krankheitsbedingten Pause der Wurm drin. Im Anschluss kamen beide gemeinsam zum SportNews-Gespräch in den Medienbereich der WM-Arena.


Niedergeschlagenheit? Enttäuschung? Wut? Komplette Fehlanzeige. Die beiden Azzurri analysierten ihre Vorstellung sachlich und präzise, wohlwissend, dass an diesem Tag nicht mehr drin war. „Ich habe meine konstante Form beibehalten, am Schießstand und in der Loipe gut performt“, fand Giacomel, der genau weiß: an ihm lag es heute nicht. „Uns war immer klar, das es schwierig werden würden – und so kam es auch.“

Tommaso Giacomel im Interview nach dem Rennen. © Pierre TEYSSOT


Giacomel will den Schwarzen Peter nicht Wierer zuschieben. Im Gegenteil, er baute sie mit wohltuenden Worten auf: „Ich weiß, wie es ihr geht. Ich habe die letzten Tage im Teamquartier gemerkt, wie sehr sie angeschlagen war. Ich kenne solche Situationen nur allzu gut. Hut ab, wie sie das heute gemacht hat.“ Für den Trentiner ist die Chance auf die nächste Medaille dahin. Eine weitere große Möglichkeit bietet sich ihm am Sonntag im Massenstart. „Ja, da greife ich voll an!“, verkündete der Vize-Weltmeister im Einzel.

Wierer lässt weiteren Start offen

Ganz anders ist die Situation bei Wierer. Sie weiß noch gar nicht, ob sie bei dieser WM überhaupt nochmal an den Start geht. „Ich hatte mir das anders vorgestellt, es lief nicht nach Plan. Ich werde am Freitag leicht trainieren und mich auskurieren, dann werden wir sehen, ob die Form für Staffel und Massenstart reicht“, sagte die Rasnerin nach dem Rennen. Auch sie wirkte keinesfalls niedergeschlagen, haderte aber mit ihrem Gesundheitszustand.
„Natürlich tut es mir für Tommy leid“ Dorothea Wierer

Mit rauer Stimme schilderte sie ihre Gefühlslage: „Es ärgert mich, doch damit muss ich umgehen. Ich habe nach nur wenigen Metern gemerkt, dass meine Ski auf dem Schnee kleben. Ich kam nicht vom Fleck.“ Das habe weniger am Material, denn an ihren Beinen und ihrer Puste gelegen. „Natürlich tut es mir für Tommy leid, er hat wieder ein super Rennen gemacht.“ Die Anerkennung für den Teamkollegen wirkt bei Wierer ehrlich, gleichzeitig merkt man ihr aber auch an, dass sie sich nach einem eigenen, kleinen Erfolgserlebnis sehnt – allen Widrigkeiten zum Trotz. Kaum vorstellbar, dass Wierer so von ihrer letzten WM abtritt.


Das weitere WM-Programm:

Samstag, 22. Februar
12.05 Uhr: Frauen-Staffel
15.05 Uhr: Männer-Staffel

Sonntag, 23. Februar
13.45 Uhr: Frauen-Massenstart
16.05 Uhr: Männer-Massenstart

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