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Leo Carlier bescherte Frankreichs Nachwuchs-Biathleten eine Goldmedaille. © IBU

Franzosen räumen ab – Schölzhorn im Wetter-Pech

Der französische Nachwuchs räumte bei den Weltmeisterschaften im schwedischen Östersund am Montag ab. Bei Wind und Sturm präsentierten sich Louise Roguet und Co. von ihrer besten Seite – einer Südtirolerin wurde das Wetter zum Verhängnis.

Beim Massenstart ruhten die Hoffnungen vor allem auf Carlotta Gautero, die bereits im Einzelwettkampf eine Silbermedaille geholt hatte und auch diesmal einen fulminanten Start hinlegte. Doch zwei Fehler im zweiten Liegendanschlag warfen die Sportlerin aus dem Piemont zurück – und auf der Schlussrunde musste sie auch dem viel zu schnellen Anfangstempo Tribut zollen. Dennoch war der 9. Rang ein gutes Ergebnis für die talentierte Biathletin.


Den Sieg sicherte sich nach sehr abwechslungsreichem Wettkampf die Französin Louise Roguet vor Lena Siegmund aus Deutschland und Ilona Plechacova aus Tschechien, die bisher übrigens in jedem Einzelrennen auf dem Podest stand.

Französische Burschen räumen ab

Einen französischen Dreifach-Triumph gab es dann bei den jüngeren Burschen, wobei diesmal Leo Carlier den total verrückten Windverhältnissen am Schießstand am besten trotzte und sich Gold vor Flavio Guy und Camille Grataloup-Manissolle holte. Tragische Figur dieses Massenstarts wurde der Pole Grzegorz Galica, dem ein Norweger auf seine Scheiben schoss, er unendlich warten musste, bis die Scheiben wieder geöffnet wurden und danach vier Mal daneben traf. Durch eine Zeitgutschrift konnte er sich nicht auf Rang vier vorschieben.

Aus Südtirol war einzig Julian Huber dabei. Der Montaler verspürte gleich von Beginn an Schienbeinschmerzen, kämpfte wacker bis zum 2. Schießen, musste dann aber aufgeben. Weiterlaufen wäre sinnlos, wenn gar gefährlich, gewesen. Die beiden restlichen Azzurri platzierten sich an der 14. (Manuel Contoz) bzw. 35. (Simone Motta) Stelle.

Der Sturm wirbelt das Feld durcheinander

Am Nachmittag dann avancierte der stürmische Wind zum Hauptdarsteller. Beim Einschießen herrschte regelrecht Weltuntergangsstimmung, im Wettkampf der Damen wurde es ein klein wenig besser, ehe es bei den Herren wieder extrem wurde. Und so erlebten die Zuseher ungemein abwechslungsreiche Wettkämpfe, mit dauernden Führungswechseln und immer wieder mit Favoritenstürzen. Bei den Damen lag bis zum letzten Schießen Birgit Schölzhorn sogar auf Platz zwei, musste dann im wilden Sturm vier Mal durch die Strafrunde und fiel auf Platz 18 zurück, war damit noch beste Azzurra. Fabiana Carpella rettete indes mit ihrem 23. Platz noch genügend Punkte, um sich die Gesamttrophäe im IBU-Junior-Cup zu sichern. Neue Juniorenweltmeisterin im Massenstart ist Sara Andersson aus Schweden.

Birgit Schölzhorn wurden die Wetterbedingungen zum Verhängnis. © Oberschulzentrum


Ungemein spannend, aber durch den Sturm noch mehr durcheinandergewirbelt, war der Massenstartwettkampf der männlichen Junioren. Hier setzte sich im Zielsprint Kasper Kalkenberg aus Norwegen gegen den Finnen Jimi Klemettinen durch. Bester Azzurro war Nicolò Betemps auf Rang 20, als 24. ging Christoph Pircher durchs Ziel. „Ich habe gleich mit zwei, dann mit drei Fehlern begonnen, ich wusste mitunter gar nicht mehr, wo ich war. Der Wind kam mal von rechts, mal von links, dann beruhigte sich alles, dann kam wieder eine Böe. Natürlich versteht man da bald nichts mehr, und auch moralisch drückt das“, blieb der Südtiroler einmal mehr grundehrlich und selbstkritisch. Wie er quittierten viele Menschen in Östersund diesen verrückten Montag mit einem süßsauren Lächeln.

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