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Dorothea Wierer richtet ihren Blick nach vorne. © Pierre Teyssot

„Es ist genug“: Wierer bricht ihre letzte WM ab

Sie hat es versucht, doch es bringt nichts: Dorothea Wierer beendet ihre letzte Biathlon-Weltmeisterschaft auf die unliebsamste Weise. Sie hört in Lenzerheide auf, bevor die Titelkämpfe überhaupt zu Ende sind.

Aus Lenzerheide

Von:
Alexander Foppa

Jetzt steht es fest: Wierer verzichtet auf einen Einsatz im abschließenden WM-Massenstart am Sonntag. Damit endet ihre letzte Weltmeisterschaft vorzeitig. Die 34-jährige Grande Dame des Biathlonsports hat ihr Karriereende für 2026 angekündigt, bei den nächsten Titelkämpfen in zwei Jahren ist sie also definitiv nicht mehr am Start.


Wierers vorzeitiges WM-Aus hatte sich abgezeichnet. Am Samstagnachmittag nach ihrem Staffel-Einsatz sagte sie gegenüber SportNews: „Die Trainer wollten, dass ich dieses Rennen mache, und ich habe gesagt: komm probier es nochmal. Es lief dann nicht wie erhofft. Irgendwann ist es dann genug.“ Am Abend traf sie im Teamquartier der Azzurri gemeinsam mit dem Trainerstab schließlich die Entscheidung, vorzeitig auszusteigen.

Schon vorher ans Aufgeben gedacht

Bereits vor ihrem Beschluss hatte sie im SportNews-Interview verraten, dass sie schon nach der ersten WM-Woche überlegt hatte, nach Hause zu fahren. Nach einer Trainings- und Rennpause stieg sie dann doch wieder ins WM-Geschehen ein – mit mäßigem Erfolg. Noch immer machten ihr Erkältungssymptome zu schaffen. „Wenn man aber das ganze Jahr auf ein Ziel hingearbeitet hat, will man auch nicht so einfach aufgeben. Bei diesem hohen Niveau kann ich jedoch nicht mithalten, wenn ich nicht im Vollbesitz meiner Kräfte bin. So ehrlich muss ich sein.“

Dorothea Wierer zog nach der Staffel enttäuscht von dannen. Am Sonntag tritt sie Heimreise an. © Pierre TEYSSOT


Wierer wirkt in ihrer Analyse abgeklärt und nüchtern. Die zuletzt aufgekommene Kritik an ihrer Person lässt die vierfache Weltmeisterin aber dennoch nicht kalt. „Sicherlich bin ich nicht mehr die Jüngste, doch ich nehme hier niemandem den Platz weg. Das möchte ich schon klarstellen. Ich bin nicht in der besten Verfassung, habe aber alles gegeben. Ich kann keine Wunder wirken.“ Sie wird jetzt bis zum nächsten Weltcup Anfang März in Tschechien pausieren.
„Ich werde diesen Ort nicht vermissen“ Dorothea Wierer

Ihren Abschied aus Lenzerheide hatte sich Wierer jedenfalls anders vorgestellt. „Wenn der Weltcup 2028 hier das nächste Mal gastiert, bin ich nicht mehr dabei – und das stört mich auch nicht. Ich werde diesen Ort nicht vermissen. Das liegt nicht an den Begebenheiten hier, sondern einfach daran, dass ich die letzten zwei Wochen keine guten Erinnerung sammeln konnte.“

3 Azzurri noch im Einsatz

Gute Erinnerungen sammeln möchten am Sonntag dagegen drei von Wierers Teamkollegen, nämlich Michela Carrara, Lukas Hofer und Tommaso Giacomel. Sie haben sich für die abschließenden Massenstarts qualifiziert. Zunächst findet am Sonntag (13.45 Uhr) jener der Frauen statt, zum WM-Abschluss sind dann ab 16.05 Uhr nochmal alle Augen auf Giacomel gerichtet. Er ist im Männer-Massenstart einer der Medaillenkandidaten.


Die letzten WM-Entscheidungen:

Sonntag, 23. Februar
13.45 Uhr: Frauen-Massenstart
16.05 Uhr: Männer-Massenstart

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