Ein Neuseeländer mischt die Biathlon-Welt auf

Im Sport ist Neuseeland vor allem wegen seiner Rugby-Mannschaft bekannt. Die &bdquo;All Blacks“, wie die Nationalmannschaft genannt wird, kürten sich bereits drei Mal zum Weltmeister. Wintersport spielt im Kiwiland hingegen normalerweise eine untergeordnete Rolle, wobei es immer wieder Ausnahmen gibt. Beispielsweise Skifahrerin Alice Robinson, die bereits drei Weltcup-Rennen gewinnen konnte.

Der junge Campbell Wright qualifizierte sich im Vorjahr als erst zweiter neuseeländischer Biathlet für die Olympischen Spiele in Peking. In der heurigen Saison hat der mittlerweile 20-Jährige einen weiteren Schritt nach vorne gemacht, etablierte sich im Weltcup und kürte sich vor kurzem in Kasachstan zum Junioren-Weltmeister im Sprint. Noch zuvor, am Ende Rande des Antholz-Weltcups im Januar, haben wir in der Mixed Zone die Gelegenheit genutzt, um mit Wright über seine Gesichte zu plaudern.

Mit 14 nach Italien Auf die Frage, wie man als Neuseeländer zum Biathlon komme, musste das Top-Talent weit ausholen. &bdquo;Wir haben einen kleinen Biathlon-Schießstand in meiner Heimat. Daneben ist auch eine Loipe. Hier habe ich mich als Kind immer versucht“, sprach Wright mit SportNews über seine Anfänge. Als er 10 Jahre alt war, zog zufällig der ehemalige italienische Biathlet Luca Bormolini nach Neuseeland, um Englisch zu lernen. Dort blieb Bormolini zwei Jahre lang und trainierte dort die Langläufer aus der Gegend.

Mit 19 Jahren bei Olympia und mit 20 Junioren-Weltmeister: Campbell Wright. © Social Media

Als der Bruder von Thomas Bormolini in seine Heimat Livigno zurückkehrte, erinnerte er sich an den talentierten Wright. Der wollte seinen Biathlon-Traum leben und zog im Alter von 14 Jahren nach Livigno, um bei Luca Bormolini und seiner Frau zu wohnen. Bormolini trainierte in dieser Zeit kleinere Nationalmannschaften. Wright arbeitete fortan mit Bormolini und Emil Bormetti, einem weiteren ehemaligen Biathleten aus Italien, zusammen. Sie führten ihn an die Weltspitze heran.

Nun ein Profi Mittlerweile trainiert Wright mit dem US-Team zusammen – und das mit Erfolg. Heuer sammelte er im Weltcup bereits fleißig Punkte, wobei ein 20. Platz im WM-Einzel von Oberhof sein bestes Ergebnis war. &bdquo;Über die Zusammenarbeit mit dem US-Team bin ich froh. Vorher musste ich mich selbst um alles kümmern. Hotelreservierungen. Flüge usw. Das war wirklich nervig“, schmunzelt Wright, dessen neuseeländisches Englisch für Europäer nicht ganz einfach zu verstehen ist.

Im Winter ist er immer unterwegs. Zeit nach Hause zu fahren, bleibt da quasi keine: &bdquo;Natürlich vermisse ich meine Familie. Aber ich bin das jetzt schon seit einigen Jahren gewohnt. Ich bin ein offener Mensch und tue mich nicht schwer, Leute kennenzulernen oder mit ihnen in Kontakt zu treten.“ Wenn Wright auch sportlich so weitermacht, wird man in Zukunft noch sehr viel von ihm hören. Zu seinen Zielen sagte er: &bdquo;Ich will mich Jahr für Jahr weiterentwickeln und einfach nicht stehen bleiben“.

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