Die Leiden des Lukas Hofer: „Alles ein großes Fragezeichen“

Zu Silvester, erklärt Lukas Hofer, werde er daheim bleiben. Gut essen, vielleicht mit den Verwandten ein bisschen feiern. &bdquo;Und um Mitternacht anstoßen, dass dieses verdammte Jahr 2022 endlich vorbei ist.“ Bei diesem Satz ist der Frust in der Stimme des 33-Jährige gut herauszuhören. Der Paradebiathlet aus dem Pustertal macht aktuell die wohl schwierigste, weil ungewisseste Phase seiner Karriere durch. &bdquo;Im Moment ist alles ein großes Fragezeichen bei mir“, sagt der Gewinner von zwei Weltcuprennen.

Konkret handelt es sich bei Hofers Problem um eine Sehnenscheidenentzündung im Schienbein. &bdquo;Von was das gekommen ist, weiß ich nicht. Bergläufer oder Fußballer haben so etwas öfter, aber Biathleten nicht“, erzählt der Montaler, dem der Fuß für einige Tage sogar mit einer speziellen Schiene &bdquo;eingegipst“ wurde, um Bewegungen vollkommen zu vermeiden. &bdquo;Mitte Dezember habe ich dann probiert, leicht zu trainieren, das ging aber nicht“, so Hofer. Aktuell kann er nur Übungen machen, die den Fuß nicht belasten. An ein Biathlon-Weltcuprennen ist nicht zu denken. &bdquo;Normalerweise geht so etwas nach sechs Wochen weg, aber in meiner Situation haben wir noch keine Lösung gefunden.“

Im Training schneller als der Sieger im Fernsehen Als sich diese Verletzung bemerkbar gemacht hat und Hofer die ersten Rennen verpasste, sei der Frust bei ihm groß gewesen. &bdquo;Ich habe gut trainiert und das erste Rennen wurde dann auch noch von einem Schweden gewonnen (Martin Ponsiluoma, Anm. d. Red.). Kurze Zeit vorher war ich im Training noch gleich schnell bzw. schneller als er“, so Hofer, der sich im Sommer mit der schwedischen Nationalmannschaft auf die Saison vorbereitet hat. &bdquo;Da tat es schon sehr weh, nicht dabei sein zu können. Mittlerweile ist es so, dass ich es nehmen muss, wie es kommt“, so Hofer. „Seit anderthalb Jahren fehlt immer etwas. Man ist stuff.“ Lukas Hofer Luki Hofer klingt auch ein wenig ratlos, wenn er diese Sätze sagt. &bdquo;Seit anderthalb Jahren fehlt immer irgendetwas. Man ist stuff“, sagt er. Konkret meint er seine Verletztenakte, die in den vergangenen Monaten um einiges an Dicke zugenommen hat. Ende März wurde er an der linken Schulter, die ihm die gesamte letzte Saison zu schaffen gemacht hatte, operiert. Wenige Wochen später folgte auch ein Eingriff an der rechten Schulter. &bdquo;Im Sommer hatte ich an beiden Beinen Läuferknie, jetzt ist das mit dem Schienbein dazugekommen. All diese Verletzungen sind im Grunde Entzündungen. Mein Körper reagiert also auf etwas, auf was genau, das müssen wir herausfinden.“

Will zurück auf die Biathlon-Bühne: Lukas Hofer.

Es stellt sich unweigerlich die Frage: Ist denn sogar die Fortsetzung von Hofers Karriere in Gefahr? &bdquo;Ich muss schauen, ob ich das Problem bis zu der Weltmeisterschaft in Oberhof in den Griff bekomme. Und natürlich muss man weiter überlegen, was in Zukunft noch machbar ist, was die Gesundheit zulässt. Im Sommer werde ich in Ruhe eine Entscheidung fällen“, erklärt der Biathlet. Zunächst will Lukas Hofer heute um Mitternacht anstoßen. Nicht nur, um dieses vermaledeite Jahr 2022 zu verabschieden. Sondern auch, um ein hoffentlich besseres 2023 zu begrüßen.

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Lukas Hofer ist der beste Biathlet, den Südtirol und Italien aktuell zu bieten haben. Doch in dieser Saison hat der Montaler noch kein einziges Rennen bestritten. Nun ist klar: „Luki“ kämpft um nichts weniger als um seine Karriere.

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