Die Gewinner und Verlierer der Biathlon-WM

Gewinner Johannes Thingnes Bö: Es war seine Weltmeisterschaft. Der norwegische Superstar konnte nichts dafür, dass nach 5 Siegen die Gold-Serie zu Ende war. In der Männer-Staffel haben es seine Kollegen vergeigt. Als der totale Triumph nicht mehr möglich war, ließ im Massenstart auch etwas die Konzentration nach. In Erinnerung bleiben wird auch sein Stehend-Schießen in der Staffel in nur 15,9 Sekunden. Bisher wurde nicht für möglich gehalten, dass das möglich ist.

Johannes Thingnes Boe ist nicht von dieser Welt. © ANSA / RONALD WITTEK

Die &bdquo;Azzurri“: Den ganzen Winter über waren Italiens Biathleten erfolgreich, und sie haben auch bei der WM geliefert. Zwei Medaillen waren das Wunschziel, mit 4 Medaillen und dem sensationellen Staffel-Gold der Frauen wurden die Erwartungen bei weitem übertroffen. Dieser Staffel-Erfolg ist zweifelsohne eine der Sternstunden in der Geschichte des Biathlonsports in Italien.

Hannah Auchentaller: Weil sie am 13. Jänner einen Einzelwettkampf im IBU Cup in Pokljuka gewonnen hat, durfte sie beim Weltcup in Antholz starten. Dort hat sie im allerletzten Moment ein WM-Ticket ergattert. In Oberhof war für sie nur ein Start im Einzelwettkampf über 15 km vorgesehen. Doch dann kam alles anders, und nun ist sie mit 21 Jahren Staffel-Weltmeisterin. Solche Geschichten schreibt nur der Sport.

Dorothea Wierer: Es ist unglaublich, wie sie gerade in den Staffeln immer wieder ihre beste Leistung abrufen kann. Auch für sie, die schon so viel gewonnen hat, war der Sieg in der Frauen-Staffel ein sehr emotionaler Moment.

Lisa Vittozzi: Sie war diesmal gewissermaßen in der Wierer-Rolle. 4 Medaillen nimmt sie aus Oberhof mit, und den WM-Titel im Einzelwettkampf hat sie nur um Millimeter verpasst.

Lisa Vittozzi holte 4 Medaillen. © ANSA / RONALD WITTEK

Hanna Öberg: Die Schwedin hat die Weltcup-Saison mit einem Sieg begonnen, danach hat es keinen Podestplatz mehr gegeben. Sie hat sich alles für die WM aufgespart, wo sie mit 2 WM-Titeln, einmal Silber und einmal Bronze die erfolgreichste Athletin war.

Denise Herrmann-Wick: Sie stand enorm unter Druck, hat diesem standgehalten, gleich den Sprint gewonnen und mit den Fans die inoffizielle WM-Hymne &bdquo;Der Zug hat keine Bremse“ mitgesungen. Zu einer weiteren Goldenen hat es nicht gereicht, auch weil Lisa Vittozzi in der Staffel zu stark war.

Die Zuschauer: Die Stimmung war fantastisch in der &bdquo;Lotto Thüringen Arena am Rennsteig“. Die deutschen Athleten wurden natürlich etwas lauter angefeuert, aber auch alle anderen wurden unterstützt. So sollte es sein im Sport.

Verlierer Benedikt Doll: Er war die WM-Hoffnung der Gastgeber bei den Männern, hat aber sein Team zum Auftakt in der Mixed Staffel aus den Medaillenrängen geschossen. Dann hat er auch noch den Sprint verhaut und hatte schlechtes Material im Einzelwettkampf.

Elvira Öberg : Die Erfolge, die ihre Schwester Hanna gefeiert hat, waren eigentlich eher ihr zugetraut worden. Doch leider war sie nicht ganz fit, musste sogar einige Rennen auslassen und bringt Bronze in der Frauen-Staffel als einzige Medaille von dieser WM mit nach Hause.

Rebecca Passler: Sie hat ihre Sache bei ihrem WM-Debüt gar nicht so schlecht gemacht und gehört so gesehen keinesfalls zu den Verliererinnen dieser WM. Aber sie war beim historischen Staffel-Triumph nicht dabei, weil sie ihren sicher geglaubten Staffelplatz an Hannah Auchentaller verloren hat.

Das Wetter: Es hat sogar Sonnenschein gegeben bei dieser WM, aber meistens herrschte leider typisches Oberhof-Wetter, und das bedeutet Nebel, Wind, Regen. Am schlechtesten war das Wetter ausgerechnet an den beiden Wochenenden, also genau dann, als die meisten Rennen stattgefunden haben und die meisten Zuschauer da waren.

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Die Biathlon-WM 2023 ist Geschichte, und wie jede WM hat sie Gewinner und Verlierer. Die „Azzurri“ gehören zu den Gewinnern, das Wetter zu den Verlierern.

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