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Die Gewinner und Verlierer der Biathlon-Saison. © Dolomiten Infografik

Die Gewinner und Verlierer der Biathlon-Saison

Die Biathlon-Saison 2023/24 ist seit Sonntag Geschichte. Wer waren die Gewinner und Verlierer? Wir haben die Tops und Flops zusammengestellt.

Top:

Lisa Vittozzi:

Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Olympia-Sieg: Lisa Vittozzi hat in dieser Saison alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Ingesamt räumte die Italienerin gleich drei Kristallkugeln ab. Herauszuheben sind der Gesamtweltcupsieg und der WM-Titel im Einzel. Vittozzi war über die gesamte Saison gesehen die konstanteste Biathletin im Feld. Am Schießstand ist die 29-Jährige einfach eine Bank und beim Laufen kann sie in der Schussrunde immer noch einen draufsetzen. Chapeau, wie sich Vittozzi aus ihren Formloch herausgekämpft hat.

Jung, ehrgeizig und auch erfolgreich: Tommaso Giacomel. © APA/afp / TOBIAS SCHWARZ


Tommaso Giacomel:
Er ist und bleibt das große Versprechen Italiens im Herren-Biathlon: Tommaso Giacomel. Der Trentiner ist jederzeit für eine Spitzenplatzierung gut – auch, weil er als einer der wenigen mit den Norwegern auch in der Loipe mithalten kann. Bei einer guten Schießleistung ist Giacomel jederzeit ein Podestkandidat. Einzig an der Konstanz muss der 23-Jährige noch ein wenig arbeiten. Giacomel ist so dermaßen ehrgeizig, dass er nach einem schwächeren Rennen zu viel mit sich selbst hadert. Wenn seine Entwicklung aber weiter so geht, sollte in der nächsten Saison der erste Weltcup-Sieg folgen.


Norwegens Herren:
Die ersten 5 des Gesamtweltcups kommen alle aus Norwegen. Ingesamt klassierten sich gar 6 „Elche“ in den Top-7. Die Dominanz der Norweger ist beeindruckend. Besonders überragend ist natürlich Johannes Thingnes Bø, der auf dem Weg ist der beste Biathlet aller Zeiten zu werden. Am Ende ist die Dominanz der norwegischen Herren aber nichts Neues im Biathlon-Weltcup.

Biathlon-Mutter Justine Braisaz-Bouchet (links) ist läuferisch eine Klasse für sich. Teamkollegin Lou Jeanmonnot hat sich stetig verbessert. © APA/afp / ISAAC HALE


Frankreichs Damen:
Was die Norweger bei den Herren sind, sind die Französinnen bei den Damen – wenn auch nur fast. Mit Lou Jeanmonnot, Justine Braisaz-Bouchet und Julia Simon klassierten sich gleich drei von ihnen im Gesamtweltcup in den Top-5. Vor allem bei der WM in Nove Mesto haben sie mächtig abgeräumt. Den Wirbel im Team (Braisaz-Bouchet und Simon befinden sich wegen einer Kreditkarten-Affäre in einem Rechtsstreit) haben sie bei den Wettkämpfen total ausgeblendet. Zuletzt war vor allem der Formanstieg von Jeanmonnot beeindruckend.

Flop:

Materialthema:
Seit dieser Saison darf nicht mehr mit Fluor gewachst werden. Das stellte alle Nationen vor großen Herausforderungen. Vor allem jene mit einem kleineren Budget. Die Kluft wurde immer größer. Davon profitiert haben zu Beginn der Saison vor allem die Deutschen und Norweger. Nach und nach haben sich auch andere Nationen besser darauf eingestellt – darunter auch die Azzurri. Doch so viel wie in diesem Winter, wurde noch nie über das Material gesprochen. Eigentlich sollte ja die Leistung der Athleten im Mittelpunkt stehen.

Bei der WM in Nove Mesto war nur die Stimmung top.


Eine WM ohne Schnee:
Die WM in Nove Mesto war grundsätzlich kein Flop. Dafür war die Stimmung zu gut. Die Tschechen lieben Biathlon, die Arena war oftmals mit 30.000 Menschen ausverkauft. Auch die TV-Bilder waren trotz Schneemangels okay, weil zumeist unter Flutlicht gelaufen wurde. Doch muss man eine WM im Februar an einen Ort vergeben, wo grundsätzlich wenig Schnee fällt? Der Biathlon-Sport steht allgemein vor einer Zeitenwende. Es gibt nicht so viele Zentren wie beispielsweise im Ski Alpin. Zudem liegen sie oft auf überschaubarer Meereshöhe.


Italiens Abhängigkeit von Vittozzi:
Hinter Vittozzi landete keine Azzurra im Gesamtweltcup in den Top-35. Das kann nicht der Anspruch sein, zumal auch Südtirol über einige talentierte Biathletinnen verfügt. Dorothea Wierer war heuer lange krank und beendete die Saison schon frühzeitig. Rebecca Passler und Hannah Auchentaller haben die nächste Entwicklungsstufe (noch) nicht erreicht oder hatten mit starken Formschwankungen zu kämpfen. Immerhin gewann Italien im Vorjahr noch WM-Gold in der Damen-Staffel. Langfristig ist die Abhängigkeit von Vittozzi jedenfalls nicht gut.

An den Norwegern gab es auch heuer kein Vorbeikommen. © APA/afp / JOE KLAMAR


Norwegens Dominanz: Ganz ehrlich: Viele Herren-Rennen waren heuer wieder langweilig. Zu dominant waren die Norweger. Den normalen Zuschauer interessiert es nicht, ob dieses Mal einer der Bø-Brüder oder Johannes Dale-Skjevdal gewinnen wird. Es bleibt zu hoffen, dass andere Nationen wieder aufholen können.

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