Selina Grotian, Johanna Puff und Ida Lien. © Sportissimus
Die Deutschen geben in Ridnaun den Ton an
Der IBU Cup im Biathlonzentrum Ridnaun wurde am Freitag mit zwei extrem spannenden Massenstarts 60 fortgesetzt. Und dabei durften mit Johanna Puff und Danilo Riethmüller eine deutsche Biathletin und ein deutscher Biathlet über den Tagessieg jubeln. Für Italien schaute dieses Mal kein Top-Ten-Ergebnis heraus.
12. Januar 2024
Von: pm
Johanna Puff kam, sah und siegte: Die 21-Jährige aus Bayrischzell feierte im Massenstart 60 von Ridnaun ihren zweiten Einzelsieg im IBU Cup. Ausschlaggebend für ihren Triumph am Freitagvormittag – sie setzte sich mit 52,1 Sekunden Vorsprung auf ihre Teamkollegin Selina Grotian auf Rang zwei durch – war eine makellose Leistung am Schießstand. Als eine von insgesamt nur zwei Skijägerinnen blieb Puff fehlerfrei. Auch bei der letzten Prüfung am Schießstand zeigte die Deutsche, die heuer in Lenzerheide auch erstmals im Weltcup zum Einsatz kam, keine Nerven und verließ das Stadion mit mehr als einer Minute Vorsprung.
Grotian schoss genauso wie die Drittplatzierte Ida Lien (Norwegen) vier „Fahrkarten“. Die Skandinavierin büßte 56,3 Sekunden auf die Tagessiegerin ein. Auf den Rängen vier bis sechs folgten Johanna Skottheim aus Schweden, die Ukrainerin Anna Kryvonos und Lea Rothschopf (Österreich). Die Gesamtführende Jenny Enodd wurde Neunte und verteidigte ihre Spitzenplatzierung. Beachtlich: Die Schwedin Stina Nilsson schaffte es trotz sieben Schießfehlern auf Rang zehn. Als beste „Azzurra“ landete Sara Scattolo auf dem 18. Platz – drei Positionen vor ihrer Teamkollegin Martina Trabucchi. Erstmals in die Punkteränge schaffte es auch die Trentinerin Fabiana Carpella – und das in ihrem erst zweiten IBU-Cup-Wettkampf. Die Antholzerin Linda Zingerle beendete den Wettkampf an 47. Stelle.
Riethmüller mit Gala-Vorstellung am Schießstand
Bei den Männern durfte man nach den im bisherigen Saisonverlauf gezeigten Leistungen von einem norwegischen Sieg ausgehen. Doch es kam anders und am Ende jubelte ein Skijäger aus Deutschland. Danilo Riethmüller zeigte nicht nur wie gewohnt auf den schmalen Langlauf-Latten eine Klasse-Leistung, sondern blieb auch am Schießstand fehlerfrei. Der 24-Jährige absolvierte die 15 Kilometer in der Loipe samt vier Schießübungen in einer Gesamtzeit von 37.07,5 Minuten. Platz zwei ging an den Norweger Martin Nevland, der mit zwei „Fahrkarten“ 10,2 Sekunden auf Riethmüller einbüßte. Das Podium komplettierte der Franzose Antonin Guigonnat, der eine Scheibe stehenließ und 14,6 Sekunden Rückstand auf Riethmüller hatte.Martin Nevland, Danilo Reithmüller und Antonin Guigonnat. © Sportissimus
Zum ersten Mal in dieser Saison im IBU Cup nicht aufs Podium schaffte es Johan-Olav Botn, der überragende Führende der Gesamtwertung. Der 24-Jährige belegte mit fünf Fehlern den sechsten Rang. Als bester italienischer Biathlet landete Daniele Cappellari auf Rang 23. Ebenfalls in die Punkteränge schafften es der Antholzer David Zingerle (32.) und der Terlaner Christoph Pircher (35.). Außerhalb der Punkteränge klassierten sich indessen Nicola Romanin (43.) und Nicolò Betemps (48.).
Die diesjährige Ridnauner Biathlonwoche – gleichzeitig die Generalprobe für die in einer Woche beginnenden Europameisterschaften in Brezno-Osrblie (Slowakei) – geht am Samstag zu Ende. Um 10.30 Uhr beginnt die Mixed Staffel, um 13.30 Uhr die Single-Mixed-Staffel.
Die Stimmen:
Johanna Puff (GER/Siegerin): Ich wusste, dass das Schießen heute ausschlaggebend sein wird. Deshalb habe ich versucht bei jedem Schuss konzentriert zu bleiben. Wir haben im Training das Schießen bei einem Massenstart auch oft simuliert und das hat sich ausgezahlt.Sara Scattolo (ITA/18.): Am Schießstand ist mir nicht alles so aufgegangen, wie ich mir das gewünscht hätte. Auf den Skiern war meine Leistung schon ganz ok. Das Wettkampf-Format gefällt mir, es ist abwechslungsreich und bis zum Schluss kann vieles passieren.
Sara Scattolo war die beste Italienerin. © Sportissimus
Danilo Riethmüller (GER/Sieger): Der Wettkampf war heute ungemein schwierig. Vor allem auf den ersten drei Schleifen hatten wir läuferisch sehr viel Stress. Der Schlüssel zum Erfolg war ein fehlerfreies Schießen und das natürlich so schnell wie möglich. Ich verwende Ohrenstöpsel und versuche alles um mich herum auszublenden. Das hat bei mir wunderbar funktioniert.
Daniele Cappellari (ITA/23.): Heute war es sehr anstrengend. Ich habe versucht, mit der Spitzengruppe mitzugehen. In den Steigungen haben sie immer wieder angezogen, das hat sich auf das Schießen ausgewirkt. Aber ich bin wieder in den Top 30, deswegen passt es schon.
Die Ergebnisse
Frauen:1. Johanna Puff GER 34.00,8/0
2. Selina Grotian GER +52,1/4
3. Ida Lien NOR +56,3/4
4. Johanna Skottheim SWE +1.09,5/2
5. Anna Kryvonos UKR +1.15,3/2
6. Lea Rothschopf AUT +1.16,5/2
7. Gilonne Guigonnat FRA +1.26,8/3
8. Karoline Erdal NOR +1.34,2/3
9. Jenny Enodd NOR +1.36,9/1
10. Stina Nilsson SWE +1.45,1/7
Männer:
1. Danilo Riethmüller GER 37.07,5/0
2. Martin Nevland NOR +10,2/2
3. Antonin Guigonnat FRA +14,6/1
4. Mats Oeverby NOR +20,1/2
5. David Zobel GER +21,9/2
6. Johan-Olav Botn NOR +26,9/5
7. Simon Kaiser GER +31,3/1
8. Isak Frey NOR +44,0/2
9. Martin Uldal NOR +56,8/3
10. Fabian Müllauer AUT +1.11,8/3
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