Die Szene, die hohe Wellen schlägt: Johannes Thingnes Bø will das Rennen abbrechen. © Screenshot
„Das war katastrophal“: Skurrile Szene um Superstar Bø
Die Weltcup-Etappe in Ruhpolding wurde am Mittwoch mit einem Herren-Einzel eröffnet. Am Ende war aber nicht der Premierensieg eines Norwegers, sondern die skurrile Szene um Johannes Thingnes Bø das Gesprächsthema Nummer 1.
15. Januar 2025
Von: det
Siege, Siege und noch mehr Siege: Das ist man von Johannes Thingnes Bø gewohnt. Der vielleicht beste Biathlet aller Zeiten hat seinen Sport in den letzten Jahren so sehr dominiert wie kein anderer. Aber auch der Norweger ist nur ein Mensch, wie im Einzel am Mittwoch in Ruhpolding einmal mehr klar wurde. Bø erwischte einen total verkorksten Tag und wurde am Ende 85.! Wie NRK recherchierte, war der Norweger in seinem Profi-Leben noch nie so weit hinten klassiert.
Bø kam von Beginn an nicht auf Touren und streute bei den ersten 15 Schüssen gleich fünf Fehler ein. Im Einzel wird ein Fehlschuss nicht mit einer Strafrunde, sondern mit einer Strafminute quittiert – und so lag der fünffache Olympiasieger schnell ganz weit hinten. Obwohl er bei seiner letzten Schießeinlage alle fünf Scheiben abräumte, hatte Bø angesichts der aussichtslosen Situation offenbar keine Lust mehr. Der Gesamtweltcupführende bremste ab, nahm beide Stöcke in eine Hand und wollte seinen Wettkampf frühzeitig abbrechen.
Am Ende huschte Bø doch noch ein Lächeln übers Gesicht. © APA/afp / TOBIAS SCHWARZ
Dass er es am Ende nicht getan hat, ist der Verdienst von seinem Konkurrenten Émilien Jacquelin. Dieser munterte Bø im Vorbeifahren auf. „Er sagte mir : 'Das Gelbe Trikot darf nicht aufgeben.'“, so der Norweger. Der Superstar ließ sich also überreden, lief die Schlussrunde aber in einem gemächlichen Tempo zu Ende. „Das war einfach katastrophal“, meint Bø anschließend im Gespräch mit NRK.
Bøs Teamkollege vergießt Freudentränen
Ganz anders war die Gefühlslage bei Bøs Landsmann Vebjørn Sørum, der am Mittwoch seinen ersten Weltcupsieg bejubeln durfte. Der 26-Jährige legte ein perfektes Rennen hin, traf alle 20 Scheiben und vergoss im Ziel sogar Tränen. Auf Platz 2 landete der Franzose Emilien Claude, der somit den ersten Podestplatz seiner Karriere holte, während der Lette Andrejs Rastorgujevs das Stockerl als Dritter komplettierte.Vebjørn Sørum jubelt über seinen Sieg. © APA/afp / TOBIAS SCHWARZ
Lukas Hofer musste sich mit Platz 34 zufrieden geben. Dabei wäre für den Montaler einiges mehr drin gewesen. Vor dem letzten Schießen lag er noch auf Top-15-Kurs, dann unterliefen ihm aber zwei Fehler. Bester Azzurro war somit Tommaso Giacomel, der mit drei Schießfehlern auf dem 21. Platz landete. Patrick Braunhofer beendete das Rennen auf dem 56. Rang.Weiter geht es in Ruhpolding am Donnerstag (14.10 Uhr) mit dem Einzelwettkampf der Damen. Am Freitag und Samstag ist Staffel-Zeit, ehe das Wochenende am Sonntag mit den Massenstarts abgerundet wird.
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