Das Oberhof-Tagebuch: Biathlon und Klimaschutz im Thüringer Wald

So klein ist die Welt. Die erste Person der Organisation, mit der ich es in Oberhof zu tun hatte, ist ein Südtiroler aus Meran. Er arbeitet für die Südtiroler Firma Siwidata und hat mir meine Akkreditierung ausgehändigt. Die wird nicht – wie gewohnt – in eine Plastikhülle geschweißt, sondern die Hülle gibt es extra dazu mit einer Öffnung, in die man die Akkreditierung hinein schieben kann. Und es folgt die Aufforderung, die Hülle aufzubewahren, um sie auch für zukünftige Akkreditierungen benutzen zu können. Das soll ein Beitrag zum Klimaschutz sein, ein ganz kleiner zwar, aber besser als nix.

Überhaupt hat sich der Internationale Biathlon Verband IBU den Klimaschutz und die viel gepriesene sogenannte Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Der Energiekonsum soll um 20 Prozent gesenkt werden. Es gibt sogar Nachhaltigkeits-Botschafter bei der IBU, zu ihnen gehört auch die ehemalige Weltcupsiegerin und Weltmeisterin Kaisa Mäkäräinen. Recht viel zu merken vom Klimaschutz ist bei der WM in Oberhof freilich nicht. Der Sport lebt auch von der Stimmung, und die vielen Zuschauer klimaneutral in die Arena zu bringen, das ist (noch) gar nicht möglich.

„Lotto Thüringen Arena am Rennsteig“ ist die offizielle Bezeichnung des Biathlon-Stadions in Oberhof.

Und nirgends kommen so viele Leute zum Biathlon wie in Oberhof, auch wenn es gestern &bdquo;nur“ 11.000 waren. Dieser Ort im Thüringer Wald, der nur 1600 Einwohner hat, ist eine der Wintersport-Hochburgen in Deutschland. Viele deutsche Top-Wintersportler kommen aus Oberhof und Umgebung. Erst vor 2 Wochen haben hier die Weltmeisterschaften im Kunstbahnrodeln stattgefunden. Oberhof hat sogar einen sogenannten Ski-Tunnel, in dem auch im Sommer Skilanglauf trainiert werden kann. Und auch wenn es im Thüringer Wald keine Berge gibt, so sind doch einige Hügel hoch genug, um auch Alpinskilauf auf bescheidenem Niveau betreiben zu können.

Oberhof hat den Ruf, nicht gerade ein Sonnenort zu sein. Und das strahlend schöne Wetter beim WM-Auftakt am Mittwoch war wohl tatsächlich die Ausnahme. Gestern herrschte wieder &bdquo;normales“ Oberhof-Wetter, es war also eher trüb. Alles andere als trüb war die Stimmung der Zuschauer, die im Sprint der Frauen am Freitag den Heimsieg von Denise Herrmann-Wick bejubeln durften.

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Das Oberhof-Tagebuch: Biathlon und Klimaschutz im Thüringer Wald

Dolomiten-Redakteur Otto Schöpf berichtet von seinen Erlebnissen bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof.

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