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Hannah Auchentaller bei der Weltmeisterschaft in Lenzerheide. © Pierre Teyssot

Auchentaller fühlt mit Häcki-Groß: Stimmen aus Lenzerheide

Die beiden WM-Verfolgungen am Sonntag in Lenzerheide erzählten viele Geschichten – auch mit Südtiroler Beteiligung. Während Hannah Auchentaller optimistisch in die zweite Woche in der Schweiz startet, will Lukas Hofer ein Puzzle lösen.

Aus der Biathlon Arena in Lenzerheide

Von:
Christoph Niederkofler

Die Unterschiede waren wie Tag und Nacht. In der Verfolgung am Sonntag fanden die Protagonisten der Weltmeisterschaft in Lenzerheide hervorragende Bedingungen vor, bei Kaiserwetter spielten sich die nächsten Goldkämpfe vor rund 13.500 Zuschauern ab. Die Südtirolerin Hannah Auchentaller, die bei dichtem Schneefall und starkem Wind nur zwei Tage zuvor leicht angeschlagen auf dem 46. Platz gelandet war, arbeitete sich dabei um fünf Plätze nach vorne – und war mit ihrer Leistungskurve zufrieden.


„Nach dem Sprint hat ein Wettkampf wie dieser heute gutgetan, weil ich das Gefühl habe, dass es wieder aufwärts geht“, erklärte die 23-jährige Antholzerin im Interview mit SportNews. „Technisch bin ich sauber gelaufen, habe die Kraft auf die Skier gebracht. Es ist fein, mit einem solchen Gefühl in die zweite Woche gehen zu können.“

Auchentaller leidet mit der Schweiz

Das große Thema in Graubünden war natürlich die vergebene Chance von Lokalmatadorin Lena Häcki-Groß. Die 29-Jährige ließ die heimischen Fans lange Zeit von der ersten Schweizer WM-Medaille jemals träumen, nur um beim finalen Stehendanschlag dramatisch zu scheitern.

Lena Häcki-Groß wird auch von Weltmeisterin Franziska Preuß getröstet. © ANSA / GIAN EHRENZELLER


Auchentaller fühlte anschließend mit Häcki-Groß – aus einem bestimmten Grund. „Ich kenne Lena schon lange, mein Papa hat sie für einige Zeit trainiert“, gab sie einen Einblick. „Sie ist unmöglich nett und ich hätte ihr das wirklich gegönnt. Schade, dass es beim letzten Schießen danebengeht. Aber es war nicht ihre letzte Chance. Ich bin mir sicher, dass sie in den nächsten Rennen wieder angreift, und wünsche ihr alles Gute.“

Hofer steht vor einem Puzzle

Anders war die Gefühlslage bei Lukas Hofer. Der 35-Jährige aus Montal fiel in der Verfolgung beim Triumph von Johannes Thingnes Bø von Platz 16 auf 20 und zeigte sich nach dem Rennen etwas ratlos angesichts seiner Leistung. „Heute ist es schwierig, meine Leistung einzuordnen. Ich bin nicht zufrieden damit, wie das Rennen verlaufen ist. Die Gründe müssen wir im Anschluss noch genau analysieren“, meinte der zweimalige Weltcupsieger.
„Jetzt müssen wir versuchen, alle Puzzlestücke zusammenzusetzen, damit am Ende etwas Besseres rauskommt.“ Lukas Hofer

Bis zu seinem nächsten Einsatz im Einzel am kommenden Mittwoch (15.05 Uhr) ist also erst einmal Aufarbeitung angesagt. „Es ist im Mittelfeld drin, ähnlich wie die bisherigen Rennen in diesem Winter. Nichts Weltbewegendes. Es war nicht gut, es war nicht schlecht“, führte Hofer aus. „Jetzt müssen wir versuchen, alle Puzzlestücke zusammenzusetzen, damit am Ende etwas Besseres rauskommt.“

Carrara glücklich – Giacomel leicht enttäuscht

Für zwei azurblaue Ausrufezeichen haben Michela Carrara und Tommaso Giacomel gesorgt. Carrara mischte nach ihrem starken fünften Platz auch in der Verfolgung vorne mit und reihte sich letztlich auf dem achten Rang ein. „Ich bin zufrieden mit meinem Rennen und damit, dass ich meine Leistung aus dem Sprint bestätigen konnte“, meinte sie gegenüber SportNews. „Das sind die Früchte einer harten Arbeit, die hinter uns liegt. Und das hier abrufen zu können, freut mich umso mehr.“ An eine solche Ausbeute hätte sie vor dem Trip nach Lenzerheide nicht gedacht. „Sagen wir so: Wenn mir das vor der Weltmeisterschaft gesagt worden wäre, hätte ich sofort unterschrieben“, lachte sie.

Michela Carrara bei der WM in Lenzerheide. © ANSA / GIAN EHRENZELLER


Giacomel lief indes zum zweiten Mal in Folge auf den fünften Platz. Der Trentiner, der die Sportoberschule in Mals besucht hat, hob aber hervor, dass durchaus mehr möglich gewesen wäre. „Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil ich nicht die Haxn gehabt habe“, erläuterte er im feinsten Südtiroler Dialekt. „Das war zum ersten Mal, dass ich heuer keine Kräfte mehr hatte. Daher tut es mir leid.“ Angesichts seiner bisherigen Platzierungen sei er aber nicht unzufrieden. „Zweimal Fünfter bei einer Weltmeisterschaft ist nicht schlecht. Jetzt schauen wir mal, was nächste Woche passiert. Es stehen noch viele Rennen an“, so Giacomel.

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