
Georg Altstätter, Lorenz Leitgeb und Sportlandesrat Peter Brunner (v.l.) präsentierten die Biathlon-Highlights. © Sportissimus
Antholz und Martell: Die volle Ladung Biathlon-Sport
In den nächsten Wochen ist Südtirol im Biathlon-Fieber. Los geht es mit dem renommierten Weltcup in Antholz (23. bis 26. Jänner), gleich im Anschluss stehen in Martell die Europameisterschaften auf dem Programm (27. Jänner bis 2. Februar). Im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag im Raiffeisen Pavillon in Bozen haben sich Antholz und Martell vorab der Öffentlichkeit präsentiert.
14. Januar 2025
Von: pm
Biathlon und Südtirol haben eine lange Tradition. Das ist wohl auch mit ein Grund, warum die Biathlonwettkämpfe im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2026 in Antholz ausgetragen werden. Die Südtiroler Hochburg wird weltweit mit dieser faszinierenden Sportart auf Anhieb in Verbindung gebracht. Seit über fünf Jahrzehnten werden am Fuße der Rieserferner-Gruppe Wettkämpfe der Spitzenklasse organisiert. Das betonten auch Gastgeber Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol, sowie Sport-Landesrat Peter Brunner, die die Pressekonferenz mit lobenden Worten für die Veranstalter eröffneten.
Der Weltcup in Antholz zählt als das größte Wintersport-Event Italiens und stellt eine, wenn nicht die beliebteste Weltcup-Station im Biathlon dar. In Hinblick auf Olympia 2026 wurde fleißig an der Infrastruktur gearbeitet. So erstrahlt die Südtirol Arena an der Südseite mit einer neuen Fassade, auf der eine große Photovoltaik-Anlage angebracht wurde. Damit ist man, zumindest im Sommer, autark was die Stromversorgung angeht. Hinzu kommen neue, hochmoderne Reporterkabinen und auch der Zieleinlauf wurde verändert. Von nun an laufen die weltbesten Biathleten um den Schießstand, was den Athleten und auch den Zuschauern auf den letzten Metern noch mehr Spektakel bietet. Sehr viel hat sich auch unterirdisch getan, mit neuen Räumlichkeiten, einem unterirdischen Schießstand und einer Waffen- und Munitionskammer.
„Wir haben die Südtirol Arena auch für die Zeit nach Olympia angepasst“ Lorenz Leitgeb, OK-Chef Antholz
„Diese Verbesserungen wurden nicht nur in Hinsicht auf die Olympischen Winterspiele gemacht. Der Biathlonsport ist weltweit auf dem Vormarsch und der internationale Verband (IBU, Anm. d. Red.) verlangt immer mehr von den Veranstaltern. Mit diesen Veränderungen haben wir die Südtirol Arena weiter verbessert, vor allem für die Zeit nach Olympia“, betonte OK-Präsident Lorenz Leitgeb bei der Pressekonferenz.
Antholz bittet wieder 60.000 Zuschauer zu sich
Leitgeb stellte auch das Programm für die vier Wettkampftage in Antholz vor, an denen einmal mehr um die 60.000 Zuschauer aus der ganzen Welt erwartet werden. „Mit unserem eingespielten Team, aber auch den rund 1000 Freiwilligen sind wir für die Sprints, Verfolgungswettkämpfe und Staffeln bestens gewappnet. Wir wollen auch einige Sachen ausprobieren, die wir dann bei Olympia anwenden werden“, berichtete Leitgeb. Antholz wurde kürzlich für seine fleißigen, ehrenamtlichen Helfer im italienischen Senat ausgezeichnet. Dieser Preis wurde im Rahmen der Pressekonferenz vorgestellt und symbolisch neuerlich an Rudi Wieser, den Antholzer Ehrenpräsidenten, überreicht.Herbert von Leon (Raiffeisen), Sportlandesrat Peter Brunner, Georg Altstätter (OK-Chef Martell), Lorenz Leitgeb (OK-Chef Antholz) und CONI-Chef Alex Tabarelli. © Sportissimus
Nach Antholz geht es mit dem nächsten Südtiroler Biathlon-Spektakel weiter. Dabei geht es sogar um Edelmetall: Im Biathlonzentrum „Grogg“ im Beerental Martell stehen die Europameisterschaften auf dem Programm, die aber als „Open European Championships“ zählen. Will heißen: Nicht nur europäische Athletinnen und Athleten kämpfen um Podestplätze, auch Sportlerinnen und Sportler aus nicht-europäischen Ländern dürfen teilnehmen. Der Andrang ist dementsprechend groß. „Wir erwarten rund 350 Sportlerinnen und Sportler, sowie um die 250 Offizielle in Martell, die Einzelwettkämpfe, Sprints, Verfolgung und Staffeln bestreiten werden.
Eröffnet wird die EM am Montag, 27. Jänner um 20 Uhr mit einer stimmigen Feier in Latsch“, erklärte Georg Altstätter, der nicht nur OK-Präsident, sondern auch der Bürgermeister von Martell ist. „Wir sind aber gut vorbereitet auf diese Aufgabe und freuen uns auf die EM. Wie Antholz haben auch wir ein fleißiges Team mit zahlreichen Freiwilligen, die uns unter die Arme greifen. Dafür sind wir sehr dankbar.“
Die Marteller Parallelen zu Antholz
Ohnehin ähneln sich Martell und Antholz in einigen Belangen. In beiden Südtiroler Biathlonzentren setzt man auf eine nachhaltige Mobilität, weshalb ein Shuttleservice angeboten wird. In Antholz ist dieser schon seit Jahren bewährt. In Martell werden die Zuschauerinnen und Zuschauer mittels Shuttleverkehr zur Anlage gebracht, da die Parkmöglichkeiten vor Ort begrenzt sind. „Das dürfte aber reibungslos ablaufen. Mein Dank geht hierbei an das Land Südtirol, das uns in puncto Mobilität zur Hand geht“, betonte Altstätter.In Martell werden Athleten aus unzähligen Ländern erwartet.
Und auch Martell hat in seine Infrastruktur investiert. So wurde erst kürzlich ein neues Gebäude fertiggestellt, in dem von nun an die Wachskabinen, sowie die Verpflegungsstelle für Athleten und Helfer untergebracht sind. „Irgendwie sind wir wie Antholz – nur wesentlich kleiner. Auch wir versuchen, uns Jahr für Jahr weiterzuentwickeln, um auch in Zukunft internationale Biathlon-Wettkämpfe ins Martelltal zu bringen“, sagte Altstätter.
Bei den Europameisterschaften geht es übrigens nicht nur um die Medaillen – sie zählen auch als Etappe für den IBU Cup. Und der übersiedelt nach dem letzten Wettkampf in Martell knapp 200 Kilometer weiter nach Ridnaun. Dann gibt es im Anschluss an die Titelkämpfe eine weitere Woche Biathlon in Südtirol auf allerhöchstem Niveau.
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