Von wegen Rücktritt: Südtirols bester Schwimmer greift neu an

Im letzten Sommer hatte Ballo nach einer misslungenen Saison in Caserta Olympia 2024 in Paris im Blick. Er hatte sich zusammen mit dem Bozner Patrick Delladio aus Kampanien verabschiedet und wollte in Vicenza neu anfangen. &bdquo;Daraus ist nichts geworden“, sagt Ballo.

&bdquo;Ich habe dafür mit dem De Akker Team in Bologna gesprochen. Trainer Massimiliano Mazzanti hat mir ein Projekt vorgestellt, das mir gleich gut gefallen hat. So habe ich am 1. September 2023 begonnen, in Bologna zu trainieren“, erklärt Ballo.

Die komplette Ernährung umgestellt Doch dann kam der Schock. &bdquo;Mir ist es von Anfang an nicht gut gegangen. Ich habe einmal in der Woche, manchmal auch zweimal, Fieber bekommen, habe mich schlecht gefühlt. Nach unzähligen Untersuchungen haben wir dann herausgefunden, was los ist. Ich litt von Februar bis August 2023 am Cytomegalovirus. Ich bekam Magenprobleme, hatte Bauchschmerzen, vertrage Hefe, Laktose und Gluten nicht mehr.“ Der Bozner musste seine Ernährung komplett umstellen. &bdquo;Seit Mitte Jänner haben wir Gewissheit, seither geht es mir besser.“ „Ich schwimme wie ein U11-Schwimmer.“ Stefano Ballo Am 14. Jänner hat Ballo auch den ersten Wettkampf nach 3 Monaten Pause bestritten über 200 m Freistil auf der Kurzbahn (1.52,12). Ein Monat später bei der Swimcup Night Edition in Mailand schwamm er am 17. Februar auf der Langbahn über 50, 100 und 200 m Freistil (26,91; 56,32 und 1.55,17). &bdquo;Die Zeiten sind nicht großartig, ich schwimme wie ein U11-Schwimmer, aber ich bin wieder auf dem richtigen Weg.“

Am letzten Wochenende blieb er in San Pietro in Casale schon wieder unter 1.50 auf der Kurzbahn (1.49,86). &bdquo;Es geht langsam wieder aufwärts, die Zeiten geben mir Selbstvertrauen, wenn ich sehe, dass ich wieder schneller werde. Ich bin auf dem richtigen Weg und trainiere wieder voll.“

Stefano Ballo (rechts) im Gespräch mit Schwimm-Kollege Thomas Ceccon. © www.deepbluemedia.photoshelter.com / Giorgio Scala / Deepbluemedia / Insidefoto

8 Trainingseinheiten im Wasser und 3 im Kraftraum stehen für Ballo aktuell pro Woche auf dem Programm. &bdquo;Ich fühle mich wirklich wohl hier in Bologna und alle helfen mir. Ich will nicht sagen, dass ich Angst hatte, wieder Wettkämpfe zu machen, aber vor 3 Jahren war ich bei den Olympischen Spielen und jetzt habe ich nicht einmal die Qualifikationszeit für die Italienmeisterschaft.“

An den Hallen-Titelkämpfen in der nächsten Woche in Riccione (5. Bis 9. März) wird Ballo deshalb nicht teilnehmen, aber &bdquo;ich fühle mich wieder ruhig und gelassen im Wasser. Das ist wichtig, denn in Caserta war das zuletzt nicht mehr der Fall gewesen.“ Ballo ist als Athlet der Heeressportgruppe finanziell abgesichert, kann sich voll dem Schwimmsport widmen.

Schritt für Schritt nach vorne Sein großes Ziel in diesem Jahr: &bdquo;Ich will so gut wie möglich in Form sein beim ,Sette Colli' Ende Juni in Rom und dort gut schwimmen. Ich sage nicht, dass ich zu den Olympischen Spielen will. Mir ist schon bewusst, dass wir bald März haben und mir nur mehr 4 Monate bleiben. Aber ich will so gut wie möglich vorbereitet sein für Rom. Dann werden wir auch sehen, wie es in der nächsten Saison weitergeht.“ Nach dem Sette-Colli-Meeting nominiert Cheftrainer Cesare Butini traditionell die Olympia-Mannschaft. Die letzten Staffelplätze werden wie immer im Foro Italico vergeben.

Ballo ist Südtirols bester Schwimmer.

Ballo wird zumindest bis Sommer 2025 als aktiver Schwimmer weitermachen. &bdquo;Das habe ich meinem Trainer versprochen. Ein Projekt muss mindestens über 2 Jahre gehen. Die Heeressportgruppe gibt mir die Möglichkeit dazu.“ Schon am Sonntag will Ballo in Forlì den nächsten Wettkampf bestreiten.

In Bologna fühlt er sich pudelwohl &bdquo;In Bologna haben sie mich wiederbelebt“, scherzt der Bozner, der zusammen mit Mattia Bondavalli, Luca Pinca und Andrea Ambra Pescio zu den Spitzenathleten der Trainingsgruppe gehört. &bdquo;Wir haben ein 50-m-Becken und ein 25-m-Becken zur Verfügung, das ist ideal“.

Die Carmen-Longo-Halle liegt unmittelbar neben dem Fußballstadion &bdquo;Renato dall’Ara“. &bdquo;Noch habe ich es nicht geschafft ein Spiel von Bologna zu sehen in dieser Saison, aber das muss ich noch nachholen, schließlich spielt Bologna eine große Saison und ist Vierter in der Serie A. Das bekommt man in der Stadt natürlich mit, auch wenn man wie ich kein richtiger Tifoso ist“, sagt der Milan-Sympathisant.

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Von wegen Rücktritt: Südtirols bester Schwimmer greift neu an

Zuletzt ist es still geworden um Stefano Ballo. Südtirols bester Schwimmer aller Zeiten, vor 3 Jahren bei den Olympischen Spielen in Tokio Zehnter über 200 m Freistil, hat seine Karriere aber nicht beendet. Im Gegenteil.

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