Swimmeeting auch heuer mit Natalie Coughlin - Audios

Es ist längst Tradition, dass die Landeshauptstadt am ersten November-Wochenende im Blickpunkt der internationalen Schwimm-Szene steht. Wie im Vorjahr wird US-Superstar Natalie Coughlin nach Bozen kommen. Die 29-Jährige ist eine der erfolgreichsten Schwimmerinnen des letzten Jahrzehnts weltweit. In ihrer einzigartigen Karriere hat sie elf Medaillen bei Olympia gewonnen (davon drei in Gold, die letzte über 100 m Rücken 2008 in Peking) sieben WM-Titel und insgesamt 43-mal Edelmetall bei internationalen Großereignissen. Coughlin hatte nach den Spielen in Peking eine 18-monatige Schwimmpause eingelegt und 2010 ihr Comeback gegeben. Ihr letztes großes Karriereziel sind die Olympischen Spiele 2012 in London.

Dass Coughlin auch im hohen Schwimmalter noch konkurrenzfähig ist, haben ihre Ergebnisse bei der WM in Shanghai bewiesen. Über 100 m Rücken hat sie Bronze geholt, über 100 m Freistil als Achte ebenfalls das Finale erreicht. In Bozen wird sie sich über 100 m Rücken auf ein heißes Duell mit der Kanadierin Sinead Russell gefasst machen müssen.

Die hat in Shanghai Rang acht über 100 m Rücken belegt und das Finale über 200 m Rücken nur um eine Hundertstelsekunde verpasst. “Coughlin ist eine der erfolgreichsten und bekanntesten Schwimmerinnen der Welt. Sie war schon im letzten Jahr von unserem kleinen Meeting beeindruckt, bei dem trotzdem Spitzenzeiten geschwommen werden. Sie wird Anfang November nach Europa kommen und auch Meeting in Genua teilnehmen“, sagt OK-Präsident Christian Mattivi.

Luca Dotto erster Star aus Italien Drei italienische Schwimmer sind bei der WM Ende Juli in China auf das Podest geklettert und haben zumindest eine Medaille geholt. Einer davon ist Luca Dotto, der über 50 m Freistil in 21,90 Silber erobert hat. Dotto hat seine Teilnahme in einem Monat in Bozen schon zugesagt. Auch für ihn wird das swimmeeting der erste wichtige Test im Hinblick auf die Kurzbahn-Europameisterschaft von 8. bis 11. Dezember in Polen sein.

Dotto ist 21 Jahre alt, trainiert seit 2010 bei der Forstwache mit Ex-Weltmeister Filippo Magnini und hat diesemschon den Rang abgelaufen. Bei der Kurzbahn-EM 2010 in Eindhoven hat er mit Italiens 4 x 50-m-Freistil-Staffel Gold geholt und Bronze über 100 m Freistil. In Shanghai folgte dann der große Durchbruch. Neben Silber im Freistil-Sprint hat er zwei Finals erreicht: Er wurde Siebter über 100 m Freistil (48.24) und fünfter mit Italiens Freistil-Staffel über 4 x 100 m.

“Wir sind stolz, dass wir mit Luca Dotto den Schwimmer präsentieren können, der das Erbe von Magnini antreten wird”, sagt Mattivi. “Wir hoffen, dass wir in vier Wochen mit Fabio Scozzoli auch den zweiten Ausnahmeschwimmer der “Azzurri” bei uns haben. Was Federica Pellegrini betrifft, ist ein Start in Bozen nahezu ausgeschlossen. Wir haben einfach nicht das nötige Geld dafür“.

Fissneider, Letrari und Ballo beim Heim-Meeting Mit großen Erwartungen wird beim Heim-Meeting in Bozen auch Lisa Fissneider an den Start gehen. Die zweifache Junioren-Weltmeisterin, die im August in Lima in Peru Gold über 50 und 100 m Brust und dazu noch Silber über 200 m Brust gewonnen hat, wird in der Albert-Pircher-Schwimmhalle, in der sie täglich ihr Training absolviert, versuchen, ihren Sieg über 100 m Brust aus dem letzten Jahr zu wiederholen. Es war der vierte Südtiroler Erfolg in der Geschichte des Schwimm-Meetings seit der ersten Auflage 1997.

Auch für Fissneider, seit 1. Oktober erst 17 Jahre alt, ist Bozen der erste Wegweiser für die Europameisterschaft auf der Kurzbahn Anfang Dezember. "Ich möchte natürlich meinen Sieg vom Vorjahr verteidigen, aber es wird sehr schwer, wenn ich so höre, wer alles nach Bozen kommt", sagte Fissneider im Rahmen der Pressekoferenz am Mittwoch.

Wie Fissneider werden auch alle andere Südtiroler Spitzenschwimmer in Bozen am Start sein. Kurzbahn-Spezialistin Laura Letrari aus Brixen hat 2009 mit Meetingrekord die Rennen über 50 m Rücken und 100 m Lagen gewonnen. Den ersten Südtiroler sieg hatte Sara Parise 2002 über 100 m Lagen geschafft. Letrari, die die Kurzbahn-EM im Blick hat, ist auch in diesem Jahr in Bozen viel zuzutrauen. Und auch Stefano Ballo, der mit Fissneider an der Junioren-WM in Peru teilgenommen hat, will vor heimischem Publikum gut abschneiden.

Brandtund Deibler aus Deutschland Wie jedes Jahr wird auch Deutschland mit einer schlagkräftigen Mannschaft in Bozen vertreten sein. Dorothea Brandt zählt seit vielen Jahren zur Spitze in ihrem Land. Sie hat mit deutschen Staffeln insgesamt vier Silber- und vier Bronzemedaillen bei verschiedenen Kurzbahn-Europameisterschaften erobert. Dazu kommt Bronze über 50 m Freistil bei der EM in Istanbul. Noch bekannter als Brandt ist derzeit ohne Zweifel Steffen Deibler. “Mit ihm können wir den aktuellen Weltrekordhalter über 50 m Delfin den Zuschauern in Bozen präsentieren”, ist Mattivi stolz.

Deibler hält den Kurzbahn-Weltrekord seit dem 21. November 2009 in Berlin. Da hat er die gesamte Weltklasse in 21,80 besiegt. In seinem Lieblingsrennen hat er vor einem Jahr auch Bronze bei der Kurzbahn-WM in Dubai geholt und Gold bei der letzten EM in Eindhoven. Bei Kurzbahn-Europameisterschaften hat Deibler schon zehn Medaillen gewonnen. (sechsmal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze).

Auch Markic wieder in Bozen Mit dem Slowenen Matjaz Markic, dem Kurzbahn-Europameister von Rijeka 2008, kommt ein weiterer Spitzenmann zum zweitägigen Meeting nach Bozen. “Es ist insgesamt schwieriger, die ganz großen Namen zu bekommen, weil wir am Anfang der Olympia- Saison stehen, die mit den Spielen in London als Höhepunkt endet. Viele Stars denken schon jetzt an Olympia. So wird etwa die starke Frauen-Mannschaft aus den Niederlanden.

In den letzten Jahren Stammgast am Pfarrhof, wohl nicht hier sein, weil der Trainer schon im Herbst lieber Wettkämpfe auf der Langbahn bestreitet“, erklärt Mattivi. “Trotzdem werden wir natürlich versuchen, ein erstklassiges Feld zusammen zu stellen und in den nächsten Wochen bestimmt den einen oder anderen Star aus dem Wasser fischen”.

Die besten drei Serien in einem Block Am Programm hat sich nichts geändert. Wie immer gibt es die Stars der Szene in geballter Form am Samstag und am Sonntag zu sehen: Die drei besten Serien in jedem Rennen (geschwommen werden wie immer alle Lagen über 50 und 100 m sowie die 100 m Lagen) werden getrennt vom restlichen Programm den Zuschauern in der Albert-Pircher-Halle präsentiert.

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