Südtirols heimlicher Sportler des Jahres

&bdquo;Simone Giannelli ist immer der letzte, der in die Mixed Zone kommt, weil er Stretching macht. Er ist eben ein echter Profi“, sagt der Journalist Maurizio Colantoni, der seit Jahren die Volleyballspiele im TV für die RAI kommentiert mit &bdquo;Urgestein“ und Ex-Spieler Andrea Lucchetta, einem der ersten Volleyballstars in Italien in den 1980er und 1990er Jahren. Colantoni war einst Pressechef des Handballverbandes.

In der sogenannten &bdquo;gemischten Zone“ warten Journalisten auf die Sportler nach den Wettkämpfen für Interviews – auch bei Olympia. Simone Giannelli ist ein gefragter Mann, der Leader der Mannschaft. Er hat gestern sein 229. Länderspiel für die &bdquo;Azzurri“ bestritten, für die er seit 2015 auf dem Parkett steht. Er gilt seit Jahren als der beste Aufspieler der Welt. Das ist der Regisseur im Volleyball, der Spielmacher, das &bdquo;Hirn“ der Mannschaft, der die Bälle verteilt und seine Angreifer in Szene setzt. Keiner macht das so gut wie Giannelli.

Unglaubliche Zahlen Wäre es nach Vater und Tennistrainer Paolo gegangen, dann würde Simone heute der Filzkugel nachjagen und wäre vielleicht Tennisprofi. Aber im Umgang mit dem Volleyball (Umfang 65 bis 67 Zentimeter, Gewicht 260 bis 280 Gramm) ist der 2 Meter große Bozner ein Künstler. Er wechselt schon mit 14 Jahren nach Trient. 2014/15 ist seiner ersten Saison als Stammspieler bei Itas, führt er den Klub zur Meisterschaft und wird zum &bdquo;MVP“ gewählt. Bis zum Sommer 2021 bleibt er in der Nachbarprovinz, gewinnt noch eine Klub-WM (2018), aber keinen Meistertitel mehr. Auf seinen insgesamt 3. &bdquo;scudetto“ muss er lange warten. Den holt er erst in diesem Frühjahr in seiner 3. Saison in Perugia, in der er erneut zum besten Spieler gekürt wird.

International tritt er 2015 erstmals in Erscheinung. Gerade 19 Jahr alt geworden, wird er zum besten Aufspieler der EM gewählt. Diese Auszeichnung bekommt er auch in der Champions League, der Weltliga, der Klub-WM (2018, 2022, 2023). 2021 ist er der wertvollste Spieler der EM, ein Jahr später der beste Spieler der WM.

Er war mit Italien Weltmeister 2022 im polnischen Kattowitz und Europameister ein Jahr vorher. Olympia-Silber von Rio 2016 toppen – das ist sein Ziel hier in Paris. Den Titel &bdquo;Südtiroler Sportler des Jahres“ hätte er sich längst verdient. Das war er noch nie, obwohl er seit 10 Jahren absolute Weltklasse ist. In einer Weltsportart wohlgemerkt.

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Südtirols heimlicher Sportler des Jahres

In 9 Tagen wird er erst 28 Jahre alt, aber er ist schon jetzt der Veteran im italienischen Volleyball-Team und dessen Kapitän. Unser Redakteur vor Ort in Paris, Stefan Peer, hat sich genauer mit Simone Giannelli beschäftigt.

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