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Gibt den Ton vor: Simone Giannelli © Federvolley

Simone Giannelli: Der stille Superstar im Weltmeisterteam

Simone Giannelli hat am Montag den nächsten Beweis erbracht, warum er als einer der besten Volleyballer der Gegenwart angesehen wird. Ausgerechnet als Italien im olympischen Viertelfinale gegen Japan mit dem Rücken zur Wand stand, riss der Kapitän das Spiel an sich und leitete die unglaubliche Aufholjagd ein.

Als Japan im dritten Satz auf 24:21 stellte, drohte der Gold-Traum von Simone Giannelli zu zerschellen. Er, der alles in seiner ruhmreichen Karriere gewonnen hat, stemmte sich aber wie kein anderer gegen die drohende Niederlage. Als Coach Ferdinando De Giorgi ein Timeout nahm und seinem Team die letzten Anweisungen gab, blickte der Bozner fokussiert aufs Feld. Denn er wusste, dass er kurz darauf aufschlagen musste. Nachdem der erste Matchball abgewehrt wurde, war Giannelli mit einem Ass zur Stelle – ausgerechnet im wichtigsten Moment.


Mit stoischer Ruhe nahm der Südtiroler das 24:24 und auch den darauffolgenden Satzgewinn zur Kenntnis. Erst als sein Team im Tiebreak auch noch den vierten Matchball zunichte machte und den Erfolg eintütete, platzten die Emotionen aus ihm heraus. „Ich bin sehr erfreut, wie wir heute gekämpft und nie aufgegeben haben. Wir wussten, dass es sehr schwer werden würde. Jene, die Volleyball nur am Rande verfolgen, denken vielleicht, dass Japan ein einfacher Gegner sei. Aber sie haben heute bewiesen, dass sie auf einem sehr hohen Niveau spielen können“, erklärte der Bozner gegenüber der RAI.

Eine Willensleistung

Giannelli war nicht nur mit dem Aufschlag zur Stelle, sondern leistete auch mit überraschenden Angriffen und durch starke Rettungstaten einen großen Beitrag. Am Ende des Spiels standen ihm fünf Punkte zu Buche. Sein Kerngebiet ist und bleibt aber das maßgenaue Verteilen des Balles an seine Angreifer. Alessandro Michieletto (24 Punkte), Yuri Romanò (19) und Daniele Lavia (19) vollendeten die Vorarbeit des 28-Jährigen.

Überglücklich: Italiens Volleyball-Team © Federvolley


„Dieses Spiel noch zu gewinnen, ist ein wahres Kunststück, denn Japan hat außerordentlich gut gespielt und den Sieg auch verdient“, sagte De Giorgi. „Zu sehen, wie die Jungs bis zum Schluss nach einer Lösung gesucht, immer noch etwas draufgelegt, richtig geantwortet haben und nicht verzweifelten, war wirklich schön. Wir sind eine sehr kompakte Truppe und arbeiten seit 2021 auf dieses Ziel hin.“

Im Kampf um das Finale kommt es jetzt zum Kracher gegen den Gastgeber Frankreich, der gegen Deutschland ebenfalls einen 0:2-Satzrückstand wettmachte. Earvin N’Gapeth & Co. gewannen mit 18:25, 26:28, 25:20, 25:21, 15:13. Das Halbfinale findet am Mittwoch statt.

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