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Simone Giannelli warf alles in die Waagschale. © ANSA / DANIEL IRUNGU

Olympia-Fiasko abgewendet: Giannelli träumt weiter von Gold

Er zählt seit langem zu den besten Volleyballern der Welt, er hat nahezu alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Nur eines fehlt Simone Giannelli noch: Olympia-Gold. Das könnte sich in wenigen Tagen ändern. Auch, weil er mit Italien am Montag ein absolutes Debakel verhindern konnte.

Mit drei Siegen in drei Spielen waren die Azzurri in der Vorrunde so gut wie kein anderes Team. Sie gelten als allerheißester Goldanwärter, doch an diesem Montag schien der Gold-Traum kurzzeitig zu platzen. Letztendlich setzte sich Italien gegen Japan – nach einem 0:2-Satzrückstand – und einer echten Willensleistung noch mit 3:2 durch.


Die Asiaten, deren beste Spieler in der italienischen Serie A ihr Geld verdienen, wuchsen regelrecht über sich hinaus, zermürbten die Italiener lange mit ihrem fehlerlosen Spiel. Japan lag nicht nur mit 2:0-Sätzen vorne, sondern auch im dritten Durchgang mit 24:21. In der Folge wehrten Kapitän Simone Giannelli & Co. drei Matchbälle ab und gewannen im Tiebreak mit 3:2-Sätzen (20:25, 23:25, 27:25, 26:24 und 17:15).

Kapitaler Fehlstart

Italien legte einen kapitalen Fehlstart hin und überließ dem Gegner von Beginn an das Zepter. Japan-Star Yuki Ishikawa und Co. wirkten aggressiv, engagiert und am Netz makellos. Die Folge? Ein klarer 25:20-Satzgewinn. Wer darauf gesetzt hatte, die Azzurri würden in der Folge eine Reaktion zeigen, wurde bitter enttäuscht. Zwar versuchten sie, alle Register zu ziehen, Japan blieb aber am Drücker. Nachdem auch der zweite Durchgang mit 23:25 verloren ging, standen die Italiener mit dem Rücken zur Wand.

Nervös und fehlerhaft schlitterten sie in Richtung Debakel – bis Giannelli auf den Plan trat. Mit einem hammerharten Ass zum 24:24 wehrte er Japans dritten Matchball im dritten Satz ab und führte dadurch die zwischenzeitliche Kehrtwende herbei. Italien drehte den Satz noch mit 27:25 zu seinen Gunsten. Jetzt wirkte der Weltmeister von 2022 plötzlich deutlich stabiler und konzentrierter. Mit einem 26:24 rettete er sich schließlich ins Tiebreak.

Im Tiebreak musste Italien einen weiteren Matchball der Japaner abwehren. Wenn es drauf ankam, steigerten Alessandro Michieletto oder Yuri Romanó ihr Niveau und lassen die Azzurri damit weiter träumen. Nach dem dramatischen Halbfinal-Einzug hatten Italiens Volleyballstars im Süden von Paris Freudentränen in den Augen. Die Erleichterung war riesengroß, schließlich standen Giannelli & Co. kurz vor dem Aus. Italiens goldene Generation wird am Mittwoch in der Runde der letzten 4 im Einsatz sein. Der Gegner steht noch nicht fest.


Giannelli ist Südtirols letzter Teilnehmer

2016 in Rio holte Simone Giannelli mit Italien Silber. Der Bozner wird am Freitag 28 Jahre alt. Er hat in seiner einzigartigen Karriere die Weltmeisterschaft, die Europameisterschaft, die Serie A, den Italienpokal, den Supercup, die Klub-WM und den CEV-Cup gewonnen. Olympia fehlt ihm noch.

Giannelli ist Südtirols letzter Athlet in Paris. Triathletin Verena Steinhauser hatte am Montagmorgen ihren letzten Auftritt, die Tischtennisspielerinnen Giorgia Piccolin und Debora Vivarelli sind in der ersten Runde gescheitert. Auch Sportschützin Barbara Gambaro hatte ihre Auftritte in der ersten Olympia-Woche.



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